Spanien hat erste Offshore-Turbine errichtet

Vor den kanarischen Inseln wurde am Montag die erste Offshore-Turbine Spaniens errichtet. Im Hafen von Arinaga, Gran Canaria, ist nun die 5 MW-Turbine von Gamesa zu sehen.

Der Turm ist 154m hoch, die Rotorblätter 62,5m lang. Wenn sie im Sommer 2014 ans Netz angeschlossen wird, können mit ihrer Hilfe 7500 Haushalte mit Strom versorgt werden.

Industrieminister Jose Manuel Soria sagte dazu laut 'Yahoo Finance', dass dadurch die „Energiepolitik der Regierung“ betont wird. „In der ersten Jahreshälfte wurde mehr als die Hälfte des spanischen Stroms aus erneuerbaren Energien gewonnen“, fuhr er fort. Spanien liegt weltweit auf Platz 4 der installierten Windkapazität, allerdings nahm die Regierung in den letzten Monaten heftige Korrekturen an diesem Kurs vor und schaffte im Zuge von diversen Sparmaßnahmen die Einspeisevergütung ab.

Entsprechend äußerte sich Ignacio Martin, Präsident des spanischen Herstellers Gamesa: „Sorgen Sie dafür, dass dieser Industriezweig nicht getötet wird.“ Im Rahmen der veränderten politischen Bedingungen installiert Gamesa nun zu „100 Prozent“ seine Turbinen außerhalb des Heimatlandes. Trotzdem betonte Martin die Bedeutung der Offshore-Industrie für Spanien: „Auch wenn dieser Industriezweig noch in den Kinderschuhen steckt und Probleme bewältigt werden müssen, liegt darin großes Potenzial. Ein Pferd, auf das man setzen sollte.“

Obwohl Spanien über eine Küstenlinie von 8000 Kilometern verfügt, ist nicht damit zu rechnen, dass dort in naher Zukunft viele Turbinen installiert werden. Der Grund: Das Wasser ist zu tief. Dementsprechend ist die Turbine, die nun vor Gran Canaria errichtet wurde, auch eher für die Nordsee gedacht. „Das bedeutet aber natürlich nicht, dass wir nicht in der Lage wären, hier vor Ort an der Entwicklung dieser Technologie zu arbeiten“, betonte Martin.

Die Windindustrie ist ein wichtiger Industriezweig für das Land, allein Gamesa beschäftigt in seinen Werken mehr als 4000 Mitarbeiter. Die Arbeitslosenquote in Spanien liegt derzeit bei 26,3 Prozent.