2024-11-05
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US-Kongress: Europäische Erneuerbare-Energien-Politik nicht auf die USA übertragbar

Märkte und Einstellung der Bürger nicht vergleichbar / Europa nimmt Vorreiter-Rolle in der Entwicklung ein

Der Congressional Research Service (CRS), der wissenschaftliche Dienst des US-Kongresses, hat in einer neuen Studie festgestellt, dass die schwankende Energiepolitik der Europäischen Union kaum Hilfestellung für die US-Politik geben kann.

Aufgrund von speziellen Programmen einzelner EU-Mitgliedsstaaten erlebte die Branche des Onshore-Windes und der Photovoltaik in den letzten Jahren einen Wachstumsschub. Die Explosion dieses Wachstums hat allerdings in vielen Staaten zu einem Umdenken geführt, sodass vielerorts die Bremse angezogen wurde.

Der CRS hat nun in einer Studie in aller Ausführlichkeit die Erneuerbare-Energien-Politik in den Staaten Deutschland, Spanien und Italien untersucht. All diese Staaten gelten als Vorreiter der Energiewende in Europa. Allerdings konnte der CRS so gut wie keine übertragbaren Modelle für den US-Markt finden, noch viel weniger zwischen der EU als Ganzes und den USA.

Eine der Schwierigkeiten, das europäische Modell auf die USA zu übertragen, stelle die Unterscheidung zwischen vielen regionalen Märkten wie in den USA gegenüber den national organisierten Strommärkten einzelner Länder in der EU dar. In einigen EU-Staaten wie Spanien und Italien kontrolliert die Regierung sogar das Übertragungsnetz.

Die Studie sieht in den nationalen Märkten bessere Voraussetzungen, um EU-weite Standards durchzusetzen, wie zum Beispiel die Vorgabe, dass bis 2020 20 Prozent der Energie in Europa aus erneuerbaren Quellen stammen soll. In den USA dagegen haben 29 Bundesstaaten sowie der District of Columbia eigene Vorgaben, wie der CRS feststellte (Stand: Juni 2013).

Zusätzlich zu den Unterschieden auf den Märkten kommen auch noch ökonomische Unterschiede hinzu, die dafür gesorgt haben, dass in der EU höhere Ambitionen für die Entwicklung der erneuerbaren Energien vorherrschen. In der EU importieren viele Staaten mehr Energie als die USA: 2010 waren es 54 Prozent in der EU gegenüber 16 Prozent in den USA (2012). Hinzu kommt, dass der Preis für die Verwertung von Gas in Europa wesentlich teurer ist als in den USA: Mehr als 12 Dollar pro mmBTU im Vergleich zu 3,52 Dollar in den USA. Dadurch haben die EU-Staaten ein größeres Interesse daran, neue günstige Energienformen zu erschließen.

Nicht untersucht wurden von der Studie laut SNL die Unterschiede zwischen Europäern und Amerikanern, was die Akzeptanz der Energiewende angeht. Viele Amerikaner sind in Bezug auf den Klimawandel noch immer skeptisch, während die Europäer weitestgehend akzeptiert haben, dass grüner Strom, der ohne Treibhausgase produziert wurde, teurer ist, dafür aber nicht zur Erderwärmung beiträgt.

Nichtsdestotrotz haben auch amerikanische Unternehmen und Verbraucher von der nachdrücklichen Entwicklung der erneuerbaren Energien durch die Europäische Union profitiert. Die Europäer haben letztlich dafür gezahlt, dass auch der technische Fortschritt und die Innovationen auf diesem Gebiert so weit vorangekommen sind.

Quelle:
SNL / Katrin Radtke (Windmesse)
Email:
presse@windmesse.de
Link:
www.snl.com/...
Windenergie Wiki:
Energiewende



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