GE Power Conversion liefert einen der weltweit fortschrittlichsten Prüfstande für Windenergieanlagen

• Gondelprüfungen mit Fault-Ride-Through und Netzsimulation

• Innovativer Direktantrieb mit Permanentmagneten und einem hochflexiblen, modularen Mittelspannungsumrichter

PARIS, 14. März 2013 - Die Geschäftseinheit Power Conversion von GE (NYSE: GE) hat mit dem Lindoe Offshore Renewables Center (LORC), einem dänischen Prüfzentrum für Technologien im Bereich der erneuerbaren Energien, einen Vertrag über den Bau, die Inbetriebnahme und schlüsselfertige Übergabe eines der weltweit fortschrittlichsten Prüfstände für Turbinengondeln von Windkraftanlagen mit einer Nennleistung von bis zu 10 MW unterzeichnet.Das Lindoe Nacelle Testing (LNT) Project ist im Lindø Industripark auf Fünen angesiedelt, der viertgrößten Insel von Dänemark, mit Fertigstellung für erste Tests in 2014.

GE liefert den Systemprüfstand bestehend aus dem kompletten Antriebsstrang mit einem Direktantrieb, ausgelegt auf die Drehzahl der Windenergieanlage, umfangreiche Netzsimulationstopologie, der kompletten elektrischen Ausrüstung vom Netz bis zur Welle, einem hochleistungsfähigen und offenen Steuerungs-und Regelungssystem, sowie den mechanischen Bestandteilen und dem Prüfstandsfundament und dessen Unterbau; Installation, Inbetriebnahme und ein Service- und Wartungspaket mit Fernzugriff sind ebenfalls Bestandteil des Projektes. Das Mittelspannungsumrichtersystem ist eine Weiterentwicklung der bewährten MV7000-Reihe mit hochdynamischer Regelung und geringen Oberschwingungen zum speisenden Netz und für die Netzsimulation des Prüflings.

„GE freut sich sehr auf die Zusammenarbeit mit dem LORC und den Bau eines herausragenden Prüfstands für die Windkraftindustrie auf dem Weg hin zu einer zuverlässigeren Energieversorgung aus erneuerbaren Quellen“, sagt Franz Hubl, Global Business Leader für Testsystems bei GE Power Conversion. „Als Weltmarktführer in diesem Bereich können wir hier einen signifikanten Beitrag leisten.“

Der neue Gondelprüfstand bei LORC ermöglicht die Prüfung der Funktions- und Leistungsfähigkeit von Windturbinengondeln mittels speziell ausgelegter Adapter zur Integration der Antriebswelle und sämtlicher betriebsrelevanter Hard- und Software – einschließlich Pitchregelung – in den Testablauf. Daraus ergibt sich eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Prüfung der der Gondel unter äußerst realen Bedingungen bei 33 kV, was bei Testsystemen in diesem Markt einzigartig ist. Da die komplette Windkraftanlage inklusive Nabe getestet werden kann, ist eine Anpassung der Gondel-Software nicht notwendig.

„Wir haben uns für GE als Partner entschieden, weil das Unternehmen über eine fundierte Kenntnis der Windkraftindustrie und weltweite Referenzen für Testsystemen verfügt“, sagt Ove Poulsen, Ge¬schäftsführer (CEO) am LORC. „GE bot uns zudem eine technische Lösung, die unseren Anforderungen für dieses Projekt am besten entsprach.  

Benutzer des Prüfstands werden in der Lage sein, ihre Anlagen umfassend zu testen, ohne die Hard- oder Software ihrer Turbinen dafür anzupassen. Da der Prüfstand mit einer ‚virtuellen‘ Windfarm verbunden werden kann, die über ein separates System erzeugt wird, eignet er sich auch für den Betrieb als “Hardware-in-the-Loop-Anlage.“

Der Prüfstand ist modular aufgebaut, um künftige Anpassungen zu erleichtern. So lässt sich zu einem späteren Zeitpunkt beispielsweise die Netzsimulationsleistung erhöhen und somit die Funktionalität auf noch umfangreichere Fault-Ride-Through-Tests (FRT) erweitern. Dabei werden Netzfehler im Rahmen der Simulation des Windturbinensystems unter Aufrechterhaltung der Stromversorgung „durchfahren“. Solche worst-case Tests sind notwendig um die Netzstabilität einer Windkraftanlage zu ermitteln und diese anhand der Testergebnisse zu optimieren.

Das LNT setzt hiermit Maßstäbe für künftige Offshore-Windturbinen in einer Anlage, in der nationale Netzanschlussregeln (Grid Codes) in Kombination mit den Lasteinflüssen rasch veränderlicher Windgeschwindigkeiten geprüft werden können. Elektrische Fehlfunktionen und unzureichende Turbinenschutzsysteme haben in der Vergangenheit wiederholt zu unvorhergesehenen Überlastungen mechanischer Bauteile geführt und so die erwartete Verfügbarkeit reduziert. Der LNT-Prüfstand ermöglicht Belastungsanalysen in unterschiedlichsten Lastfällen, um auf diese Weise zu helfen die langfristige Zuverlässigkeit zu optimieren.

GE erhielt den Auftrag nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass es bereits weltweite Referenzen für Testsysteme in der Windkraftindustrie vorweisen und LORC eine ideale technische Lösung für dessen Anforderungen bieten konnte. Das Unternehmen gilt als einziger Hersteller von langsam drehenden Permanentmagnetmotoren im zweistelligen Megawattbereich, hat ein flexibles Automatisierungs- und Visualisierungssystem im Portfolio und verfügt über ein bedeutendes geistiges Eigentum im Bereich der Netzsimulation und der Antriebsstrangtopologie.