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10.09.2012
Politik, Wirtschaft und Verwaltung treffen sich zum 22. Niedersächsischen Hafentag in Stade
Im
Vordergrund des 22. Niedersächsischen Hafentags in Stade standen vor
allem die Investitionen in die Seehäfen sowie die künftigen
Entwicklungen der Hafenwirtschaft im Rahmen der Vorgaben durch den
Wettbewerb sowie die Politik. Niedersachsens Wirtschaftsminister Bode
verwies dabei auf eine hohe Wachstumsdynamik und ein hohes
Zukunftspotential der Küstenregion mit seiner maritimen Wirtschaft. Auch
Dr. Nikolay Lutzky vom Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitut skizzierte
in seinem Festvortrag ein chancenreiches Umfeld für die
Niedersächsischen Seehäfen.
Zahlreiche Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Medien fanden sich am heutigen Freitag zum 22. Niedersächsischen Hafentag in Stade zusammen. Die traditionsreiche Veranstaltung bietet jährlich die Gelegenheit zur Reflektion vergangener und künftiger Entwicklungen der niedersächsischen Seehafenverkehrswirtschaft.
Andreas Bullwinkel, Geschäftsführer der Hafenmarketinggesellschaft Seaports of Niedersachsen GmbH, verwies in seiner Eröffnungsrede auf die positive Umschlagsentwicklung der niedersächsischen Seehäfen im 1. Halbjahr 2012. Das Volumen in allen neun Standorten konnte gegenüber dem Vorjahr um 11 % auf 24,6 Millionen Tonnen gesteigert werden, während der Wettbewerb in den ARA-Häfen teilweise rückläufige Ergebnisse aufwies oder nur geringes Wachstum zu vermelden hatte.
Um diese positive Tendenz in Niedersachsen nicht zu gefährden, sprach sich Bullwinkel klar gegen die geplante Klassifizierung der Wasserstraßen aus. In der bislang vorliegenden Form würde das Konzept des Bundesverkehrsministeriums der tatsächlichen Bedeutung vor allem der Wasserstraßen Weser und Ems nicht gerecht werden. Wichtige Industrien hingen von der Erreichbarkeit auf den Wasserstraßen ab, darüber hinaus wäre etwa im Falle der Unter- und Mittelweser mit einem Jahresvolumen von 18 Millionen Tonnen und zugehöriger Arbeitsplatzsicherung für rund 78.000 Menschen die Klassifizierung in eine zweitrangige Kategorie „B" nicht nachvollziehbar.
Dass die private Hafenwirtschaft auch künftig von einem positiven Wachstum ausgeht und in weitsichtige Entscheidungen zur künftigen Wasserstraßenpolitik vertraut, beweist das Investitionsvolumen in die Suprastruktur der niedersächsischen Seehäfen von gut 139 Millionen Euro in 2012. Hinzu kommen noch die Investitionen des Betreibers in die Suprastrukturen am Container-Terminal Wilhelmshaven, die über mehrere Jahre getätigt worden sind.
Die Bürgermeisterin der gastgebenden Hansestadt Stade Silvia Nieber legte in ihrer Begrüßung die heutige Bedeutung des Hafens für den Standort Stade dar. Der vor 40 Jahren in Betrieb genommene Industriehafen sei bislang vor allem für die ansässigen Unternehmen AOS und Dow unverzichtbar gewesen. Damit habe der Hafen als Garant für Wachstum und Wohlstand stets eine tragende Rolle in der Wirtschaftspolitik der Stadt gehabt. Mit der aktuellen Hafenerweiterung, die 2012 durch das Land Niedersachsen fertiggestellt worden ist, entwickele sich Stade nun zu einem mulitfunktionalen Hafen, der auch die regionale Wirtschaft mit einbinde. So seien bereits von AREVA Blades in Stade produzierte Rotorblätter per Schiff transportiert worden. Nieber zeigte sich zuversichtlich, dass die Auslastung des „neuen" Hafens Stade gemeinsam mit dem Umschlagsunternehmen Buss schnell erreicht sei und man dann auch den weiteren Hafenausbau vorantreiben könne. Gleichzeitig verwies die Bürgermeisterin aber auch darauf, dass nur mit dem weiteren Ausbau der Hafenhinterlandanbindungen, im Falle Stades die Fortführung der A 26 in Richtung Hamburg mit Anschluss an die A 7, die Küstenautobahn A 20 mit fester Elbquerung sowie ein weiterer Gleisausbau, künftiges Wachstum gesichert werden könne.
Jörg Bode, Niedersachsens Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr bekräftigte in seiner Rede, dass die niedersächsische Küste ein bedeutender Wirtschaftsraum sei, der mehr als 40.000 Menschen einen Arbeitsplatz biete und sich durch eine besondere Wachstumsdynamik mit großem Zukunftspotential auszeichne. Bode weiter: „Die Landesregierung investiert in die niedersächsischen Häfen in einem gewaltigen Umfang, den man vor Jahren noch nicht für möglich gehalten hätte. Eine Vielzahl von Bauprojekten konnte in diesem Jahr bereits abgeschlossen und in Betrieb genommen werden." Besonderes Augenmerk richtete der Minister in diesem Zusammenhang auf die bevorstehende Eröffnung des Tiefwasser-Containerterminals in Wilhelmshaven. Neben seiner strategischen Bedeutung für ganz Deutschland profitierten vor allem Niedersachsen und die Nordwest-Region durch die Schaffung einer Vielzahl von Arbeitsplätzen von dem Infrastrukturprojekt. Auch bei den weiteren niedersächsischen Seehäfen setze die Landesregierung Schwerpunkte mit ihren Investitionen. Bode nannte hier beispielhaft die Ausbaupmaßnahmen in Brake, wo für rund 17,5 Millionen Euro am Niedersachsenkai ein zweiter Großschiffsliegeplatz geschaffen wurde und den Liegeplatz 9 in Cuxhaven mit einem Investment von ca. 65 Millionen Euro, der im Oktober 2012 fertig gestellt sein wird und Cuxhavens Rolle als führende Offshore-Basis an der deutschen Nordseeküste weiter stärke. Weiterhin würde in Emden für 79 Millionen Euro die Nesserlander Schleuse grundsaniert. Für Wilhelmshaven habe man in den Ausbau der Niedersachsenbrücke und die Erschließung des Rüstersieler Groden rund 30 Millionen Euro investiert. Der Wirtschaftsminister verwies zudem auf die herausragende Bedeutung gut funktionierender Hinterlandanbindungen. Die starke Rolle Deutschlands im Welthandel sei untrennbar mit der Leistungsfähigkeit der Seehäfen verbunden und so stünde die Umsetzung der Projekte Y-Trasse, Autobahn A20 sowie der Neubau des Schiffshebewerks in Scharnebeck im Fokus der Landesregierung.
Festredner Dr. Nikolay Lutzky vom Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) skizzierte in seinem Vortrag die politischen sowie wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, Wettbewerbsstrukturen, aber auch Risiken, in denen die niedersächsischen Seehäfen sich aktuell wie auch künftig behaupten müssen. Hieraus leitete er ein grundsätzlich positives Bild der mittelständisch geprägten niedersächsischen Seehafenwirtschaft ab, die sich durch flexible Strukturen bei gleichzeitiger Spezialisierung, Kundennähe, ein großes Angebot an Infrastruktur sowie vielfältige Kooperationen auszeichne. Chancen für die Seehäfen in Niedersachsen sah Lutzky vor dem Hintergrund eines zu erwartenden wachsenden Welthandels vor allem im weiteren Ausbau der Spezialverkehre und Logistik von Projektladungen. Er empfahl eine weitere Ausdehnung der Angebotstiefe der Häfen in Form von Übernahme vor- und nachgelagerter Wertschöpfungsstufen wie etwa Zulieferung und Verarbeitung. „Umschlag alleine macht weder die Hafenwirtschaft noch die jeweilige Hafenregion reich", sagte der Leiter der Niederlassung Bremen des HWWI. Erfolgsentscheidend für die Seehäfen sei die Abdeckung möglichst vieler Glieder im Rahmen tief durchorganisierter Supply-Chains. Weiterhin sprach sich Lutzky für „ein Mehr an Europa" aus, was seiner Einschätzung nach für positive Exportentwicklungen sowie den Ausbau innereuropäischer Verkehre über die „Motorways of the Sea" unabdingbar sei. Gleichzeitig riet er aber auch, die europäische Seehafenpolitik mit wacher Aufmerksamkeit zu beobachten. Es sei nicht auszuschließen, dass Brüssel die Hafenwirtschaft Europas mit Regulierungen und Deregulierungen überziehe, die vom eigentlichen Geschäft eher ablenken würden als es zu beflügeln. Den niedersächsischen Seehäfen schlug Lutzky vor, eine aktive Strategie im Wettbewerb mit den großen europäischen Seehäfen zu verfolgen, um so den Wettbewerb mitgestalten zu können.
Zahlreiche Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Medien fanden sich am heutigen Freitag zum 22. Niedersächsischen Hafentag in Stade zusammen. Die traditionsreiche Veranstaltung bietet jährlich die Gelegenheit zur Reflektion vergangener und künftiger Entwicklungen der niedersächsischen Seehafenverkehrswirtschaft.
Andreas Bullwinkel, Geschäftsführer der Hafenmarketinggesellschaft Seaports of Niedersachsen GmbH, verwies in seiner Eröffnungsrede auf die positive Umschlagsentwicklung der niedersächsischen Seehäfen im 1. Halbjahr 2012. Das Volumen in allen neun Standorten konnte gegenüber dem Vorjahr um 11 % auf 24,6 Millionen Tonnen gesteigert werden, während der Wettbewerb in den ARA-Häfen teilweise rückläufige Ergebnisse aufwies oder nur geringes Wachstum zu vermelden hatte.
Um diese positive Tendenz in Niedersachsen nicht zu gefährden, sprach sich Bullwinkel klar gegen die geplante Klassifizierung der Wasserstraßen aus. In der bislang vorliegenden Form würde das Konzept des Bundesverkehrsministeriums der tatsächlichen Bedeutung vor allem der Wasserstraßen Weser und Ems nicht gerecht werden. Wichtige Industrien hingen von der Erreichbarkeit auf den Wasserstraßen ab, darüber hinaus wäre etwa im Falle der Unter- und Mittelweser mit einem Jahresvolumen von 18 Millionen Tonnen und zugehöriger Arbeitsplatzsicherung für rund 78.000 Menschen die Klassifizierung in eine zweitrangige Kategorie „B" nicht nachvollziehbar.
Dass die private Hafenwirtschaft auch künftig von einem positiven Wachstum ausgeht und in weitsichtige Entscheidungen zur künftigen Wasserstraßenpolitik vertraut, beweist das Investitionsvolumen in die Suprastruktur der niedersächsischen Seehäfen von gut 139 Millionen Euro in 2012. Hinzu kommen noch die Investitionen des Betreibers in die Suprastrukturen am Container-Terminal Wilhelmshaven, die über mehrere Jahre getätigt worden sind.
Die Bürgermeisterin der gastgebenden Hansestadt Stade Silvia Nieber legte in ihrer Begrüßung die heutige Bedeutung des Hafens für den Standort Stade dar. Der vor 40 Jahren in Betrieb genommene Industriehafen sei bislang vor allem für die ansässigen Unternehmen AOS und Dow unverzichtbar gewesen. Damit habe der Hafen als Garant für Wachstum und Wohlstand stets eine tragende Rolle in der Wirtschaftspolitik der Stadt gehabt. Mit der aktuellen Hafenerweiterung, die 2012 durch das Land Niedersachsen fertiggestellt worden ist, entwickele sich Stade nun zu einem mulitfunktionalen Hafen, der auch die regionale Wirtschaft mit einbinde. So seien bereits von AREVA Blades in Stade produzierte Rotorblätter per Schiff transportiert worden. Nieber zeigte sich zuversichtlich, dass die Auslastung des „neuen" Hafens Stade gemeinsam mit dem Umschlagsunternehmen Buss schnell erreicht sei und man dann auch den weiteren Hafenausbau vorantreiben könne. Gleichzeitig verwies die Bürgermeisterin aber auch darauf, dass nur mit dem weiteren Ausbau der Hafenhinterlandanbindungen, im Falle Stades die Fortführung der A 26 in Richtung Hamburg mit Anschluss an die A 7, die Küstenautobahn A 20 mit fester Elbquerung sowie ein weiterer Gleisausbau, künftiges Wachstum gesichert werden könne.
Jörg Bode, Niedersachsens Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr bekräftigte in seiner Rede, dass die niedersächsische Küste ein bedeutender Wirtschaftsraum sei, der mehr als 40.000 Menschen einen Arbeitsplatz biete und sich durch eine besondere Wachstumsdynamik mit großem Zukunftspotential auszeichne. Bode weiter: „Die Landesregierung investiert in die niedersächsischen Häfen in einem gewaltigen Umfang, den man vor Jahren noch nicht für möglich gehalten hätte. Eine Vielzahl von Bauprojekten konnte in diesem Jahr bereits abgeschlossen und in Betrieb genommen werden." Besonderes Augenmerk richtete der Minister in diesem Zusammenhang auf die bevorstehende Eröffnung des Tiefwasser-Containerterminals in Wilhelmshaven. Neben seiner strategischen Bedeutung für ganz Deutschland profitierten vor allem Niedersachsen und die Nordwest-Region durch die Schaffung einer Vielzahl von Arbeitsplätzen von dem Infrastrukturprojekt. Auch bei den weiteren niedersächsischen Seehäfen setze die Landesregierung Schwerpunkte mit ihren Investitionen. Bode nannte hier beispielhaft die Ausbaupmaßnahmen in Brake, wo für rund 17,5 Millionen Euro am Niedersachsenkai ein zweiter Großschiffsliegeplatz geschaffen wurde und den Liegeplatz 9 in Cuxhaven mit einem Investment von ca. 65 Millionen Euro, der im Oktober 2012 fertig gestellt sein wird und Cuxhavens Rolle als führende Offshore-Basis an der deutschen Nordseeküste weiter stärke. Weiterhin würde in Emden für 79 Millionen Euro die Nesserlander Schleuse grundsaniert. Für Wilhelmshaven habe man in den Ausbau der Niedersachsenbrücke und die Erschließung des Rüstersieler Groden rund 30 Millionen Euro investiert. Der Wirtschaftsminister verwies zudem auf die herausragende Bedeutung gut funktionierender Hinterlandanbindungen. Die starke Rolle Deutschlands im Welthandel sei untrennbar mit der Leistungsfähigkeit der Seehäfen verbunden und so stünde die Umsetzung der Projekte Y-Trasse, Autobahn A20 sowie der Neubau des Schiffshebewerks in Scharnebeck im Fokus der Landesregierung.
Festredner Dr. Nikolay Lutzky vom Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) skizzierte in seinem Vortrag die politischen sowie wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, Wettbewerbsstrukturen, aber auch Risiken, in denen die niedersächsischen Seehäfen sich aktuell wie auch künftig behaupten müssen. Hieraus leitete er ein grundsätzlich positives Bild der mittelständisch geprägten niedersächsischen Seehafenwirtschaft ab, die sich durch flexible Strukturen bei gleichzeitiger Spezialisierung, Kundennähe, ein großes Angebot an Infrastruktur sowie vielfältige Kooperationen auszeichne. Chancen für die Seehäfen in Niedersachsen sah Lutzky vor dem Hintergrund eines zu erwartenden wachsenden Welthandels vor allem im weiteren Ausbau der Spezialverkehre und Logistik von Projektladungen. Er empfahl eine weitere Ausdehnung der Angebotstiefe der Häfen in Form von Übernahme vor- und nachgelagerter Wertschöpfungsstufen wie etwa Zulieferung und Verarbeitung. „Umschlag alleine macht weder die Hafenwirtschaft noch die jeweilige Hafenregion reich", sagte der Leiter der Niederlassung Bremen des HWWI. Erfolgsentscheidend für die Seehäfen sei die Abdeckung möglichst vieler Glieder im Rahmen tief durchorganisierter Supply-Chains. Weiterhin sprach sich Lutzky für „ein Mehr an Europa" aus, was seiner Einschätzung nach für positive Exportentwicklungen sowie den Ausbau innereuropäischer Verkehre über die „Motorways of the Sea" unabdingbar sei. Gleichzeitig riet er aber auch, die europäische Seehafenpolitik mit wacher Aufmerksamkeit zu beobachten. Es sei nicht auszuschließen, dass Brüssel die Hafenwirtschaft Europas mit Regulierungen und Deregulierungen überziehe, die vom eigentlichen Geschäft eher ablenken würden als es zu beflügeln. Den niedersächsischen Seehäfen schlug Lutzky vor, eine aktive Strategie im Wettbewerb mit den großen europäischen Seehäfen zu verfolgen, um so den Wettbewerb mitgestalten zu können.
- Quelle:
- Seaports of Niedersachsen GmbH
- Email:
- info@seaports.de
- Link:
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