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23.09.2010
10 Jahre Restlaufzeit für Wind Onshore?
Das jetzige "Energiekonzept" der Bundesregierung geht von einem deutlich reduzierten Ausbau der Windenergieleistung an Land aus. So sollen in den verschiedenen Szenarien zu den derzeit am Netz befindlichen 26 Gigawatt Windleistung in den nächsten 10 Jahren gerade mal sieben bis acht Gigawatt hinzukommen. Zum Vergleich: Derzeit beträgt die Ausbauleistung jährlich rund 1,7 bis knapp 2 Gigawatt. Zu den in 2020 installierten 33,9 GW Windleistung onshore kommen demnach anschließend bis 2050 nur noch knapp 3 GW hinzu. "Gleichzeitig reduziert die Bundesregierung dabei deutlich die Vollaststundenzahl", sagte Hermann Albers, Präsident des Bundesverbandes Windenergie (BWE), am Rande eines Pressefrühstücks auf der HusumWindEnergy. "Durch mehr Rotordurchmesser und größere Turmhöhen geht die Vollaststundenzahl heute geplanter Projekte eher Richtung 3.000 oder darüber. Im Energiekonzept ist dagegen nur noch von 1.300 bis 1.600 Vollaststunden die Rede - das deutet auf verstärkte Abschaltung der Mühlen hin", so Albers. Der BWE-Präsident betonte zugleich, dass bereits heute im windstarken Nordfriesland neue Windparks angesichts schwacher Netze mit rund 20% Abschaltzeit rechen müßten. VDMA-Geschäftsführer Thorsten Herdan verweist dagegen darauf, dass laut Regierungsplänen ein Regenerativstromanteil von 80 Prozent im Jahr 2050 bestehen soll - "und der muß ja irgendwie erreicht werden". Der BWE rechnet damit, dass das Energiekonzept im "parlamentarischen Prozess" noch geändert wird, "spätestens aber mit der nächsten Bundesregierung".
- Quelle:
- BWE Pressefrühstück 22.9.2010
- Autor:
- Björn Johnsen
- Email:
- bj@windmesse.de
- Keywords:
- Energieszenario Bundesregierung, Windenergieausbau
- Windenergie Wiki:
- Windpark, BWE