Maritime Zulieferer – nichts ist unmöglich: Greifer im Smart-Format und Umspannwerk auf hoher See

April 2010

Die Produkte der Orts GmbH Maschinenfabrik aus Sereetz bei Lübeck können zupacken. Der mittelständische maritime Zuliefererbetrieb ist spezialisiert auf die Entwicklung und den Bau von Greifern aller Art und Größen, die vor allem im Güterumschlag der maritimen Wirtschaft weltweit eingesetzt werden. Der am meisten verkaufte Orts-Greifer ist nach Angaben von Sigvard Orts jun., stellvertretender Geschäftsführer des Unternehmens, ein elektro-hydraulisches Aggregat mit einem Fassungsvolumen von zwölf Kubikmetern. „Der kann locker einen Kleinwagen Smart greifen und in einem Hub umsetzen“, verdeutlicht Orts jun. die Leistungsfähigkeit. Ein Exemplar dieses Greifer-Typs, der vorrangig auf selbst ladenden Massengutfrachtern zum Einsatz kommt, wird in Originalgröße Anfang Mai auf der internationalen maritimen Fachmesse BalticFuture (vom 4. bis 6. Mai) in Rostock zu
sehen sein.

Nach der Premiere der BalticFuture im Herbst 2008 ist die Orts GmbH aus Sereetz auch bei der Zweitauflage der Fachmesse als Aussteller in Rostock vertreten. „Wir wollen unsere innovativen Produkte präsentieren und neue Kontakte knüpfen, aber vor allem ist Rostock ein gutes Sprungbrett für den Markt im Ostseeraum, insbesondere in Polen, Russland und im Baltikum“, unterstreicht der Orts-Vizechef. Auch wolle die Firma neue Marktchancen im Offshore-Bereich ausloten, zum Beispiel mit Spezialgreifern für den Unterwasserbau. Hinaus auf hohe See hat sich bereits die Rostocker SEAR GmbH gewagt, ein mittelständisches Unternehmen, das auf Elektro- und Kraftwerkstechnik spezialisiert ist. Im Jahr 2009 hat die Firma im Auftrag der Siemens AG für den Offshore-Windpark „Bard Offshore I“ erstmals ein komplettes Umspannwerk geliefert, das 100 Kilometer nordwestlich der Nordsee-Insel Borkum auf einer Wohn- und Trafoplattform errichtet wurde.

Zur umfangreichen elektrotechnischen Ausrüstung gehören unter anderem 15 Kilometer Kabel und Leitungen, die auf der Plattform verlegt wurden. „Bisher haben wir Umspanntechnik nur an Land installiert“, sagt SEAR-Geschäftsführer Thomas Lambusch. „Offshore stellt neue Anforderungen an die Technik, die auf dem Meer hoher Feuchtigkeit und damit Korrosion ausgesetzt ist.“ Auch hätten die Ingenieure sehr kreativ sein müssen, um die Verkabelung auf engstem Raum realisieren zu können.

Speziell in dieser Frage verfügt die SEAR GmbH aber über langjährige Erfahrungen. Die Firma rüstete 2001 die auf der Werft in Rostock- Warnemünde gebaute Ölbohrplattform „Stena Don“ elektrotechnisch aus. Daran möchte das Unternehmen auf der BalticFuture 2010 anknüpfen, „wo wir uns vor allem in der Offshore Windenergie bekannter machen und neue Geschäfte anbahnen möchten“, betont Geschäftsführer Lambusch. Die SEAR GmbH ist zum ersten Mal auf der internationalen maritimen Fachmesse als Aussteller vertreten. Die mittelständische maritime Zulieferindustrie ist das Rückgrat der maritimen Industrie. Bis zu 70 Prozent aller im Schiffbau verarbeiteten Baukomponenten werden von kleinen und mittelständischen Zulieferern gefertigt.

Ohne sie sind Großprojekte in der Branche nicht zu verwirklichen. Kein Kreuzfahrtschiff, keine Ölbohrplattform, kein Offshore-Windpark. Die BalticFuture 2010 bietet mittelständischen maritimen Zulieferern eine internationale Plattform, um beispielsweise über Strategien und Perspektiven in neuen Bereichen wie Offshore Windenergie und Meerestechnik zu diskutieren.

Auf der Kontaktbörse B2B@BalticFuture am 6. Mai, dem dritten Messetag, haben die Aussteller und Fachbesucher zudem die komfortable Gelegenheit, bilaterale Gespräche mit potenziellen Geschäftspartnern zu führen.

Nähere Informationen unter www.baltic-future.com