2024-12-26
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Laut Studie rechnen weniger als 50% der Unternehmen mit der Erreichung ihrer Dekarbonisierungsziele bis 2030

Siemens veröffentlicht Umfrage unter 1.400 Führungskräften weltweit, die Aufschluss gibt über den Infrastrukturwandel in den Bereichen Energiesysteme, Mobilität und Gebäude / Dekarbonisierung hat beim Infrastrukturwandel die höchste Priorität, aber es geht zu langsam voran / Über 50% der Führungskräfte halten die Dekarbonisierung für einen Wettbewerbsvorteil, aber weniger als die Hälfte ist der Meinung, dass ihr Land eine wirksame Dekarbonisierungsstrategie hat / Technologie und Digitalisierung sind die wichtigsten Hebel für einen erfolgreichen Infrastrukturwandel

Siemens Smart Infrastructure hat unter dem Titel „Siemens Infrastructure Transition Monitor 2023: The Great Divide on The Path to Net Zero“ einen Report veröffentlicht, der wichtige Einblicke in die Debatte über den Infrastrukturwandel  gewährt. Der Bericht zeigt, dass es nur wenig Übereinstimmung in Bezug auf die Prioritäten und den besten Weg zu einer dekarbonisierten und ressourceneffizienten Welt gibt. Während mehr als die Hälfte der Befragten glaubt, dass sich der Infrastrukturwandel in ihrer Region beschleunigt, meint ein Viertel der Teilnehmenden – Führungskräfte aus sieben großen Industriegruppen –, dass es „zu langsam“ vorangehe. 29 Prozent sind der Ansicht, die Fortschritte seien „koordiniert“, und 31 Prozent bezeichnen sie als „zielorientiert“.

Ziel der Studie war es, den aktuellen Stand des Infrastrukturwandels zu erheben, darunter auch die Entwicklungen bei den Systemen, Services, Gebäuden und Strukturen, die für das effektive Funktionieren von Industrien, Städten und Ländern erforderlich sind. Die Daten wurden in einer weltweiten Umfrage unter 1.400 Führungskräften aus 22 Ländern sowie im Rahmen von ausführlichen Interviews mit Managern und Experten erhoben.

Der Studie liegt die Überzeugung zugrunde, dass der Infrastrukturwandel nicht nur zur Dekarbonisierung führen muss, sondern auch darüber hinausgehende positive Auswirkungen haben sollte. Zudem geht der Report davon aus, dass  eine bessere Integration der Infrastrukturen unabdingbar ist, um Veränderungen zu bewirken. Schließlich müssen dringend und mit Hochdruck Maßnahmen ergriffen werden, um katastrophale globale Folgen abzuwenden.

Matthias Rebellius, Mitglied des Vorstands der Siemens AG und CEO von Smart Infrastructure, sagt: „Der Infrastrukturwandel beschleunigt sich und setzt Systeme weltweit unter Druck – von Energie über Mobilität bis hin zu Gebäuden. Die Weiterentwicklung der globalen Infrastrukturen ist von größter Bedeutung, um Fortschritte in den Bereichen Dekarbonisierung, Ressourceneffizienz und soziales Wohlbefinden zu ermöglichen. Technologie und Digitalisierung sind maßgeblich, um diesen Wandel intelligent und nachhaltig zu vollziehen. Bei Siemens Smart Infrastructure haben wir bereits erste Schritte unternommen und innovative Produkte, Systeme, Lösungen und Services entwickelt, um die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen der Urbanisierung und des Klimawandels zu unterstützen.“ 

Der Wandel vollzieht sich auf regionaler (Länder-) Ebene nicht schnell genug

Trotz der Beschleunigung des Infrastrukturwandels sind grösser Fortschritte auf regionaler (Länder-) Ebene erforderlich, um den CO2-Ausstoss rasch genug zu reduzieren. Der Energiesektor hat dabei besondere Priorität, da fast drei Viertel der weltweiten Treibhausgasemissionen aus der Produktion, der Nutzung und dem Transport von Energie stammen. Laut Bericht sind weniger als 10 Prozent der Befragten der Meinung, dass ihre Region (oder ihr Land) bei den wichtigsten Energiezielen des Energiewandels „fortgeschritten, voll integriert und vollständig skaliert“ ist. Laut McKinsey  würde die Dekarbonisierung der weltweiten Energiesysteme rund 275 Billionen USD erfordern, um tiefgreifende Veränderungen bei Stromerzeugung, -verteilung und -nutzung zu bewirken. Den Regulierungsbehörden wird hier die größte Verantwortung zugeschrieben (31 Prozent der Befragten), gefolgt von den eigentlichen Eigentümern der Sachwerte, den Investoren/Aktionären (25 Prozent). Unternehmen (17 Prozent), Politiker (13 Prozent) und Bürger (13 Prozent) haben laut den Befragten ebenfalls eine gewisse Verantwortung, die aber deutlich geringer ist.

Dekarbonisierung ist ein Wettbewerbsvorteil für Städte

Bei der Bekämpfung des Klimawandels spielen Städte eine wichtige Rolle. Laut Umfrage glaubt die Hälfte der Befragten (51 Prozent), dass ein Vorsprung bei der Dekarbonisierung ein Wettbewerbsvorteil für eine Stadt ist. Die Dekarbonisierung der Mobilität, einschließlich der öffentlichen Verkehrsnetze und der Nutz- und Privatfahrzeuge, hat hohe Priorität, wenn es um die Emissionsminderung geht. 45 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass ihre Städte Fortschritte bei der Förderung der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel gemacht haben. Der Studie zufolge glauben jedoch 44 Prozent auch, dass die Privatisierung des öffentlichen Nahverkehrs die Dekarbonisierung beschleunigen kann. Im Hinblick auf eine umsetzbare Mobilitätspolitik sind 46 Prozent der Führungskräfte der Meinung, dass Elektroautos durch Subventionen oder Steuergutschriften kostengünstiger gemacht werden sollten als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Das größte Hindernis für die breite Einführung von Elektrofahrzeugen ist derzeit die mangelnde Ladeinfrastruktur. 

Nur 40 Prozent der Unternehmen erwarten, dass sie in diesem Jahr ihre Dekarbonisierungsziele erreichen

Unternehmen stehen unter Druck, ihre Geschäftsmodelle, Anlagen und Infrastrukturen zu dekarbonisieren. Laut Bericht verfolgt fast die Hälfte (47 Prozent) der Unternehmen bereits Ziele für Scope 1- und Scope 2-Emissionen. Nur 40 Prozent der Befragten halten es für wahrscheinlich, dass sie ihre Ziele für das kommende Jahr erreichen werden, und nur 44 Prozent gehen davon aus, dass die Ziele bis 2030 erreicht werden. Der Bericht deutet darauf hin, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Vertrauen in die Wachstumsaussichten von Unternehmen und dem Vertrauen in Dekarbonisierungsziele gibt.

Ein weiterer wichtiger Bereich für Unternehmen sind Gebäude. Nur 37 Prozent der Befragten stufen ihr Unternehmen als „ausgereift“ oder „fortgeschritten“ ein, wenn es um die Verbesserung der Energieeffizienz von Anlagen und Gebäuden geht; bei der Elektrifizierung und/oder Dekarbonisierung von Heizung und Kühlung sind es nur 30 Prozent. Es besteht jedoch die Hoffnung, dass Unternehmen innovative Lösungen nutzen können, um die Leistung und Nachhaltigkeit ihrer Gebäude ohne umfangreiche Neubauten zu verbessern, aber dieser Prozess muss rascher vorangehen.

Technologie und Digitalisierung zur Beschleunigung des Infrastrukturwandels

Laut Bericht sind Technologie und Digitalisierung die wichtigsten Hebel für einen erfolgreichen Infrastrukturwandel. Dies dürfte in den nächsten drei Jahren die größten Auswirkungen auf Dekarbonisierung, Ressourceneffizienz und Wohlbefinden haben. Zu den Schlüsseltechnologien, die besonders positive Auswirkungen haben, gehören KI-gestützte Prognosen und Automation, virtuelle und erweiterte Realität sowie 5G-Mobilfunknetze. Fast die Hälfte der Befragten ist der Meinung, dass die Digitalisierung ein großes bzw. sehr großes Potenzial hat, um Fortschritte bei der Energieeffizienz (48 Prozent), der Produktivität (46 Prozent) und der Dekarbonisierung (45 Prozent) in ihrem Unternehmen zu unterstützen.

Matthias Rebellius fasste zusammen: „Insgesamt bestätigt der Report, dass Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Regierungen zwar nicht immer einer Meinung sind, was die wichtigsten Anforderungen und Ziele des Infrastrukturwandels betrifft, dass aber jetzt gehandelt werden muss, um die Auswirkungen des Klimawandels abzufedern. Zusammenarbeit und Digitalisierung in den Bereichen Energie, Mobilität und Gebäude werden entscheidend sein, um den Weg zu einer dekarbonisierten Welt zu ebnen."

Weitere Informationen finden Sie unter:
https://www.siemens.com/global/en/company/insights/infrastructure-transition-monitor.html

Bild: Siemens

Quelle:
Siemens Energy
Autor:
Pressestelle
Link:
press.siemens.com/...
Keywords:
Siemens, Dekarbonisierung, Technologie, Digitalisierung, Pessismismus, Strategie, Unternehmen, Wirtschaft, Studie




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