Meldung von Landesbank Baden-Württemberg
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LBBW erzielt operativen Gewinn von 901 Millionen Euro
In einem von Volatilität und Krisen geprägten Geschäftsjahr 2022 hat die LBBW einen operativen Gewinn vor Steuern von 901 Millionen Euro erzielt und damit das bereits sehr gute Ergebnis von 2021 (817 Millionen Euro) noch einmal deutlich übertroffen. Es ist zugleich das beste Unternehmensergebnis seit 2006. Nicht in den 901 Millionen Euro enthalten ist ein einmaliger positiver Bewertungs¬effekt durch die Erstkonsolidierung der Berlin Hyp zum 1. Juli 2022. Der Sonder¬effekt in Höhe von 972 Millionen Euro stärkt die Kapitalbasis der LBBW zusätzlich und erhöht das Konzernergebnis vor Steuern auf 1,873 Milliarden Euro.
„In einem anspruchsvollen Geschäftsjahr 2022 hat die LBBW zuverlässig geliefert und war ihren Kundinnen und Kunden ein verlässlicher Partner. Dieses Ergebnis zeigt, dass unser Geschäftsmodell als mittelständische Universalbank nachhaltig erfolgreich ist. Wir haben unsere selbstgesteckten Ziele deutlich übertroffen und die Bank zugleich strategisch weiterentwickelt. Ein wichtiger Meilenstein war dabei auch die erfolgreiche Übernahme der Berlin Hyp“, erklärte Rainer Neske, Vorstandsvorsitzender der LBBW, anlässlich der Bilanzpressekonferenz.
Unter der Zielsetzung „Wachstum und Relevanz“ hat die LBBW ihren strategischen Kompass 2022 frühzeitig auf aktuelle als auch kommende wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen ausgerichtet. Das Ziel: Den erfolgreichen Wachstumskurs der Bank fortsetzen und ihre Relevanz am Markt und bei den Kundinnen und Kunden weiter ausbauen. „Wir begleiten unsere Kundinnen und Kunden bei dem Wandel ihrer Geschäftsmodelle und unterstützen sie mit nachhaltigen und innovativen Lösungen. Als Arbeitgeber wollen wir unsere Attraktivität weiter stärken und zugleich das Engagement der Bank zum Wohle unserer Gesellschaft ausweiten“, so Neske weiter.
Die LBBW konnte in 2022 in allen Kundensegmenten eine positive Ertrags-entwicklung realisieren und ihren Kundinnen und Kunden in einer schwierigen Zeit leistungsstark zur Seite stehen. In den definierten Wachstumsbranchen im Unternehmenskundengeschäft konnte die Bank beispielsweise die Volumina um 12 Prozent ausweiten. Die Kapitalausstattung der Landesbank ist dabei unverändert komfortabel. Trotz der Übernahme der Berlin Hyp lag die harte Kernkapitalquote bei vollständiger Umsetzung der CRR II/CRD V bei 14,1 Prozent (31.12.2021: 14,6 Prozent). Die operative Eigenkapitalrendite im Konzern (ohne den Sondereffekt aus der Übernahme der Berlin Hyp) verbesserte sich erneut auf 6,2 Prozent (2021: 6,0 Prozent).
Erträge wachsen – Risikovorsorge weiter aufgestockt
Getragen wurde das gute Ergebnis von einem starken Kundengeschäft bei einer unverändert guten Risikolage. Die operativen Erträge stiegen dank des Wachstums im Kundengeschäft inklusive des operativen Beitrags der Berlin Hyp um 11 Prozent auf 3.316 Millionen Euro (2021: 2.997 Millionen Euro) ohne Berück¬sichtigung des einmaligen Sondereffekts. Dabei wurde der deutliche Rückgang der Bonifikationen aus den längerfristigen Refinanzierungsgeschäften der EZB (TLTRO III) überkompensiert, die sich im vergangenen Jahr auf 68 Millionen Euro (2021: 186 Millionen Euro) verminderten.
Die Risikovorsorge belief sich auf 239 Millionen Euro und lag damit auf Vorjahresniveau. Dabei blieben die originären Ausfälle dank des guten Risiko-managements gering. Mit Blick auf künftige Risiken bildete die Bank weitere 206 Millionen Euro an zusätzlicher Vorsorge („Adjustments“), die in den genannten 239 Millionen Euro enthalten sind und ein Polster für potentielle Belastungen darstellen. Bereits in den Jahren zuvor hatte die LBBW intensiv Vorsorge betrieben. Insgesamt beläuft sich der Bestand an Adjustments nunmehr auf über 800 Millionen Euro. Damit sieht sich die LBBW auch für eventuelle größere Verwerfungen gut gerüstet. Die niedrige Quote leistungsgestörter Engagements (NPE-Quote) von nur 0,4 Prozent unterstreicht ebenfalls die Resilienz des Kreditbuchs.
Die Aufwendungen erhöhten sich nach der Übernahme der Berlin Hyp konzern¬weit auf 2.175 Millionen Euro (Vorjahr 1.940 Millionen Euro). Dabei stiegen die Verwaltungsaufwendungen auf 1.985 Millionen Euro (Vorjahr 1.802 Millionen Euro). Dies geht neben den Kosten für die Integration und die Einbeziehung der Berlin Hyp unter anderem auf Investitionen in Wachstumsinitiativen und in die IT-Infrastruktur zurück. Einen deutlichen Anstieg verzeichneten außerdem die Aufwendungen für Bankenabgabe und Einlagensicherung, die gegenüber dem Vorjahr um 37 Prozent auf 188 Millionen Euro zulegten.
Alle Kundensegmente mit deutlich positivem Ergebnisbeitrag
Im Segment Unternehmenskunden erhöhte sich das Ergebnis vor Steuern um mehr als 25 Prozent auf 513 Millionen Euro (2021: 406 Millionen Euro). In den definierten Wachstumsbranchen (u.a. Pharma und Gesundheit, Versorger und Energie) konnte die LBBW die Volumina wie oben erwähnt um 12 Prozent ausweiten. Das Finanzierungsvolumen im Bereich Corporate Finance stieg um
26 Prozent, die Erträge legten um 11 Prozent zu. Zudem hat die Bank ihre traditionelle Marktführerschaft bei Schuldscheindarlehen erneut verteidigt. Sehr gut entwickelten sich außerdem die Absicherungsgeschäfte des Zins-, Währungs-, und Rohstoffmanagements, das Cash-Management sowie Exportfinanzierungen. Dank der hohen Portfolioqualität ging die Risikovorsorge trotz der Bildung weiterer vorsorglicher Adjustments zurück.
Das Segment Immobilien/Projektfinanzierungen verzeichnete einen Anstieg des Gewinns um 12 Prozent auf 328 Millionen Euro (2021: 292 Millionen Euro). Enthalten ist hierin erstmals die Berlin Hyp. Durch die Übernahme zum 1. Juli 2022 ist in der S-Finanzgruppe ein starkes Kompetenz-Center für gewerbliche Immobilienfinanzierung entstanden. Das Neugeschäftsvolumen in der gewerblichen Immobilienfinanzierung betrug 14 Milliarden Euro und verteilt sich je zur Hälfte auf die LBBW und die Berlin Hyp. Die erhöhte Risikovorsorge ist aufgrund der hohen Portfolioqualität ausschließlich auf Adjustments zurückzuführen.
In der Projektfinanzierung wuchs das Neugeschäft auf 2,4 Milliarden Euro. Dabei standen Investitionen in digitale Infrastruktur, den Ausbau der erneuerbaren Energien sowie sozialer Infrastruktur im Fokus.
Auch das Kapitalmarktgeschäft erzielte mit 183 Millionen Euro vor Steuern ein gutes Ergebnis, das jedoch aufgrund der Risikovorsorge für den Russland-Ukraine-Krieg unter dem sehr starken Vorjahr (246 Millionen Euro) liegt. Positiv entwickelten sich einmal mehr die Anlage- und Absicherungsprodukte der Bank und das Zertifikategeschäft. Die Erträge im Wachstumsfeld Asset & Wealth Management, das in den Segmenten Kapitalmarktgeschäft sowie Private Kunden/Sparkassen abgebildet wird, erhöhten sich um 16 Prozent. Die Aufwendungen stiegen unter anderem aufgrund der höheren Bankenabgabe.
Ebenso trug das Segment Private Kunden/Sparkassen positiv zum Konzernergebnis bei, maßgeblich waren hier insbesondere die Effekte aus dem Umbau des Filialgeschäfts sowie der Zinswende. Der Gewinn vor Steuern betrug 104 Millionen Euro nach 14 Millionen Euro im Vorjahr, wobei das Vorjahr unter anderem von Rückstellungen für das AGB-Urteil belastet war. Die Erträge konnten in nahezu allen Produkten gesteigert werden. Das gilt beispielsweise für Finanzierungen, die Einlagenseite sowie das Anlagegeschäft einschließlich der Vermögensverwaltung. Im Zahlungsverkehr sowie beim Bausparen wuchsen die Erlöse ebenfalls. Im Förderkreditgeschäft erhöhte sich der Bestand auf über 35 Milliarden Euro. Die Verwaltungsaufwendungen blieben auf Vorjahresniveau, während der Anstieg der Risikovorsorge wie im Gesamtkonzern auf Adjustments zurückgeht.
LBBW setzt weiter auf Wachstum und Relevanz
Mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr resümierte LBBW-Chef Rainer Neske: „Das anspruchsvolle Marktumfeld und die wirtschaftlichen als auch geopolitischen Unsicherheiten werden uns auch weiterhin begleiten. Mit dem Geschäftsmodell einer resilienten mittelständischen Universalbank und der auf Wachstum und Relevanz ausgerichteten Strategie ist unsere Bank jedoch gut aufgestellt, um auch in Zukunft leistungsstark und erfolgreich zu agieren.“
Aus heutiger Sicht erwartet die LBBW für das Geschäftsjahr 2023 ein Konzernergebnis vor Steuern im oberen dreistelligen Millionenbereich, das angesichts der ökonomischen und geopolitischen Unsicherheiten leicht unter dem Vorjahresniveau liegen dürfte.
- Quelle:
- LBBW
- Autor:
- Pressestelle
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- Keywords:
- LBBW; Finanzen, Bank, Gewinn, operativ, Umsatz, Bilanz, Niveau, Kapital, Ertrag