2024-03-29
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Die Windindustrie will anpacken

Die WindEnergy Hamburg hat ihre Tore geöffnet. Seit Dienstag herrscht Hochbetrieb in den Messehallen – das erste Mal seit vier Jahren. Die Industrie steht vor großen Herausforderungen, aber auch vor der vielleicht größten Chance überhaupt.

Die Ruhe vor der Sturm: Am Dienstagmorgen war es noch recht ruhig in den Hallen. Spätestens ab Mittag waren die Gänge jedoch brechend voll auf der WindEnergy Hamburg (Bilder: K. Radtke)Die Ruhe vor der Sturm: Am Dienstagmorgen war es noch recht ruhig in den Hallen. Spätestens ab Mittag waren die Gänge jedoch brechend voll auf der WindEnergy Hamburg (Bilder: K. Radtke)

Seit der letzten WindEnergy Hamburg sind nicht nur vier Jahre vergangen, sondern auch die Welt hat sich stark verändert. Eine seit mehr als zwei Jahren andauernde Corona-Pandemie, die zu schweren Störungen der globalen Lieferketten geführt hat, und ein Angriffskrieg Russlands auf den Nachbarn Ukraine, der eine beispiellose Energiekrise ausgelöst hat, beherrschen das Geschehen. Dazu kommt der Klimawandel, der sich mittlerweile weltweit bemerkbar macht und immer schlimmere Ausmaße annimmt. Die Zeiten sind nicht leicht.

Trotzdem herrscht Aufbruchstimmung in den voll belegten Hallen der Hamburger Messe. 1.400 Aussteller aus 37 Ländern treffen auf geschätzte 30.000 Besucher*innen aus aller Welt. Auffällig: Der Anteil internationaler Aussteller ist im Vergleich zur letzten Präsenzmesse 2018 gestiegen und liegt nun bei 55 Prozent. Die Branche hat sich danach gesehnt, sich nach mehr als zwei Jahren Pandemie endlich wieder persönlich zu treffen und auszutauschen. Das spürt man überall.

„Getting things done“ ist das Motto der Stunde, betont GWEC-Chef Ben Backwell schon bei der Eröffnung der Messe. Gerade die Windenergie steht momentan hoch im Kurs, denn der russische Angriffskrieg hat Europa vor Augen geführt, wie abhängig man sich von fossilen Rohstofflieferungen aus Russland gemacht hat. Das soll nun möglichst schnell geändert werden. Kurzfristig u.a. durch Lieferungen von flüssigem LNG aus anderen Teilen der Welt, langfristig aber durch einen massiven und vor allem beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien.

Die erfreuen sich dieser Tage großer Nachfrage, denn auch gegen den Klimawandel sind sie der einzig sinnvolle Ausweg für die Energieversorgung. Und die kostengünstigste noch dazu. „Mehr Erneuerbare, mehr Windenergie und das so schnell wie möglich!“, gibt Sven Utermöhlen, CEO von RWE Renewables und Vorsitzender des europäischen Windenergieverbands WindEurope, die Marschroute vor. Die Zeit von langen Reden und vertrösten lassen ist vorbei. Dieses Selbstbewusstein zeigt die Branche gleich zu Beginn mit der 'Hamburger Erklärung', die beschreibt, welche Entscheidungen dringend gefällt werden müssen, um die Energie- und Klimakrise zu bewältigen.

Gerade in Deutschland sind in den vergangenen Monaten die Abhängigkeiten von Russland deutlich zutage getreten. Kein leichter Job für Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (siehe Foto links), der seitdem versucht, Hemmnisse beim Ausbau der Erneuerbaren abzubauen und Alternativen für russische Erdgaslieferungen zu finden.

Trotzdem hat er sich den Termin für die WindEnergy Hamburg freigehalten, um die Keynote Speech zur Eröffnung zu halten. Kein Wunder, hat er sich doch schon in seiner vorherigen Funktion als Umweltminister von Schleswig-Holstein, Pionier beim Windausbau in Deutschland, für die Windkraft stark gemacht. „Die Bedeutung der Windenergie und der Ausbau erneuerbarer Energien insgesamt ist heute dringlicher und wichtiger denn je“, betont er. „Erneuerbare sind nicht das Problem, sondern die Antwort!“

Er macht sich stark für die Abschaffung der 10H-Regel in Bayern und kritisiert die bayerische Landesregierung für ihre Blockadehaltung. Aber auch auf die Chancen und Möglichkeiten, die grüner Wasserstoff im Zusammenhang mit Offshore-Windkraft bietet, weist er hin. Bis Ende des Jahres will die Bundesregierung eine nationale Wasserstoffstrategie festlegen, kündigt er an. Wie schnell sich dieser noch recht neue Industriezweig in den letzten Monaten entwickelt hat, können Besucher*innen der Messe auf der gleichzeitig stattfinden H2 Expo & Conference sehen, wo umfangreiche Pläne und Projekte der Wasserstoffindustrie vorgestellt werden.

Und der Bundeswirtschaftsminister ist nicht allein gekommen, sondern hat hochrangige Politiker u.a. aus Großbritannien, Norwegen und der Türkei mitgebracht. Gerade in der Türkei boomt die Windenergie in den letzten Jahren. Das Land ist in Europa auf Platz 1, was den Ausbau von Windparks angeht. Nachdem Onshore-Wind also bereits boomt, will das Land nun auch endlich die großen Offshore-Ressourcen nutzen. So soll der Hafen von Izmir zu einem Offshore-Hub umgebaut werden, kündigt der türkische Industrieminister an.

Auch unter den Ausstellern ist die Stimmung gut, trotz der noch immer zahlreichen Probleme. Mit der Digitalisierung hakt es, das leidige Thema der Dauer von Genehmigungen konnte noch nicht zufriedenstellend gelöst werden und der Fachkräftemangel wird immer größer. Aber die Branche ist sich sicher, dass diese Probleme zu bewältigen sind – wenn die Politik für die notwendige Stabilität sorgt. Bundeswirtschaftsminister Habeck stellt sich jedenfalls hinter die Windindustrie: „Wir müssen auf dem Weg der Energiewende vorwärts gehen, immer vorwärts.“ Alternativen gibt es nicht.

Autor:
Katrin Radtke
Email:
presse@windmesse.de
Keywords:
WindEnergy Hamburg, Windbranche, Messe, Bundeswirtschaftsminister, Energiewende, Robert Habeck, Aussteller, Klimakrise, Krieg
Windenergie Wiki:
Windpark, Offshore, Hamburg



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