2024-12-22
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Die Gesichter des COP26

Am Wochenende begann im schottischen Glasgow der Weltklimagipfel COP26 – und damit auch das Ringen um viel Geld und brauchbare Ergebnisse. Dabei standen einige Personen besonders im Fokus der Öffentlichkeit – auch wenn sie gar nicht alle anwesend waren.

Es war ihr letzter großer Auftritt auf internationalem Parkett: Am ersten Arbeitstag des Weltklimagipfels hielt die scheidende Bundeskanzlerin Angela Merkel eine viel beachtete Rede und setzte ihren potentiellen Nachfolger Olaf Scholz samt seiner geplanten Ampelkoalition gehörig unter Druck. Sechs Jahre nach dem Pariser Klimaabkommen reichen die bisher festgelegten Reduktionsziele zusammen nicht aus, um das zu leisten, was damals erhofft worden sei, so Merkel (siehe unten, Bild: Pixabay). Und rief eine „Dekade des Handelns“ aus - die die in den letzten über eineinhalb Jahrzehnte von ihr geführte Regierung schmerzlich vermissen liess.

„Es ist schon eine Ironie der Geschichte, dass sie nach 16 Jahren zu langsamer Fortschritte jetzt der kommenden Regierung eine so klare Aufforderung zum Handeln vor die Tür legt“, merkte Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch, an.

Ob diese Stimme auch in China gehört wurde, ist zweifelhaft, denn der prominenteste Schwänzer der Veranstaltung ist Chinas Präsident Xi Jinping. Dabei ist sein Land noch immer der größte Emittent von umweltschädlichem CO2 und baut weiter fleißig Kohlekraftwerke. Alleine 200 befinden sich nach offiziellen Angaben zur Zeit im Bau. Trotz einiger Versprechen in den letzten Monaten stammen noch immer 60 Prozent des chinesischen Stroms aus Kohlekraft.

Und so wurde nicht mit Kritik am Fehlen des Chinesen auf dem Weltklimagipfel gespart. US-Präsident Joe Biden (siehe links, Bild: Pixabay) legte jedenfalls den Finger in die Wunde: Bei allen globalen Fortschritten müsse man auch zur Kenntnis nehmen, „was China nicht macht, was Russland nicht macht und was Saudi-Arabien nicht macht“, so der Amerikaner. Dabei fällt dessen Klimabilanz im eigenen Land bislang ebenfalls eher mager aus, denn das große Investitionspaket, zu dem auch Klimaschutzmaßnahmen und Infrastrukturverbesserungen gehören, findet noch immer keine Mehrheit in den Kammern.

Aber immerhin kann sich Biden auf seine amerikanischen Staatsbürger verlassen: So kündigte Jeff Bezos, Amazon-Gründer und zur Zeit zweitreichster Mensch der Welt, eine Spende von zwei Milliarden Dollar durch den Bezos Earth Fund an – nachdem er stilecht mit seinem Privatjet nach Glasgow eingeflogen wurde. Das Geld gehört zu einer Summe von insgesamt zehn Milliarden Dollar, die Bezos bis 2030 spenden will, um gegen den Klimawandel vorzugehen.

Und auch Kollege Elon Musk (siehe rechts, Bild: Pixabay), aktuell reichster Mensch der Welt, kündigte bei Twitter eine Milliardenspende an, allerdings geknüpft an eine Bedingung. Zuvor hatte David Beasley, Exekutivdirektor des UN-Welternährungsprogramms, dem TV-Sender CNN erklärt, dass nur zwei Prozent des Vermögens von Musk ausreichen würden, um alle hungerleidenden Menschen auf der Welt zu ernähren. „Sechs Milliarden Dollar, um 42 Millionen Menschen zu helfen, die buchstäblich sterben werden, wenn wir sie nicht erreichen. Es ist nicht kompliziert“, sagte er. Das rief Musk auf den Plan: „Wenn das UN-Welternährungsprogramm in diesem Twitter-Thread erklären kann, wie sechs Milliarden Dollar den Hunger in der Welt beheben können, dann verkaufe ich jetzt gleich Tesla-Aktien und spende." Allerdings forderte er dafür, dass die UNO ihre Bücher offenlegen muss, denn nur wenn die Öffentlichkeit nachvollziehen könne, wie die Vereinten Nationen das Geld tatsächlich ausgeben, wolle er spenden. Beasley reagierte und bot Musks Team an, die Bücher zu prüfen.

Damit liegt es an Billionär Musk zu zeigen, ob er wirklich die Welt retten möchte – zumindest ein bisschen.

Autor:
Katrin Radtke
Email:
presse@windmesse.de
Keywords:
Weltklimagipfel, COP26, Glasgow, Joe Biden, Angela Merkel, Elon Musk, Jeff Bezos, Spende, Beschluss, Klimawandel, Hunger, global



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