NABU zu Energiepreisen: Schleppender Ausbau der Erneuerbaren wird bestraft

Angesichts der derzeit stark steigenden Kosten für Gas und Benzin kommentiert Michael Schäfer, NABU-Fachbereichsleiter Klima und Umwelt:

»Die aktuell stark steigenden Energiepreise sind direkte Folge der immer noch viel zu hohen Abhängigkeit von den fossilen Energieträgern. Der Ausbau der erneuerbaren Energien wurde in den letzten Jahren systematisch ausgebremst, die Rechnung dieses politischen Versagens müssen jetzt die Verbraucher zahlen. Der aktuelle Preisschock zeigt einmal mehr, dass wir die Umstellung unseres Energiesystems dringend sozialverträglich gestalten müssen und nicht alles über den Preis regeln können. Der CO2-Preis, der zusätzliche Kosten beim Energieverbrauch verursacht, soll Entscheidungen und Investitionen für mehr erneuerbare Energien anreizen. Das Instrument darf aber nicht dazu führen, dass Menschen mit geringem Einkommen im Winter frieren. Deshalb werden flankierende Regeln und Fördermaßnahmen zur Minderung der Treibhausgasemissionen notwendig sein. Diese Gemengelage erhöht den Handlungsdruck auf die kommende Bundesregierung. Sie steht vor der Herausforderung den Ausbau der klimafreundlichen Energien zu beschleunigen und den Umbau dennoch sozialverträglich zu gestalten. Jedes Kilowatt, das eher realisiert wird hilft Verbraucherinnen und Verbrauchern sich der Preisspirale zu entziehen. Auf jedem Dach sollte eine Photovoltaikanlage Strom produzieren, ob dies durch Förderprogramme oder Regeln erreicht wird, ist dem Klima egal, nur schnell muss es gehen.«