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Effizienter Offshore-Wind-Ausbau benötigt Differenzverträge und langfristige Ausbauziele
In ihrem gemeinsamen Brief, der unter anderem dem Bundeswirtschaftsministerium zugegangen ist, betonen die BranchenvertreterInnen die Bereitschaft der Offshore-Windindustrie, im Sinne des European Green Deals Verantwortung für den schnellen Wiederaufbau der durch die Corona-Krise geschwächten deutschen Wirtschaft zu übernehmen.
„Nur wenn die im Oktober 2019 beschlossenen 20 GW Offshore-Windenergie bis 2030 endlich gesetzlich verankert werden, haben wir überhaupt noch eine realistische Chance die Klimaziele zu erreichen“, sagt BWO-Geschäftsführer Stefan Thimm. „Unsere Mitgliedsunternehmen und auch die involvierten Behörden benötigen dringend Planungs- und Finanzierungssicherheit.“ Strom aus Offshore-Windenergie sei inzwischen so kostengünstig wie kaum eine andere Technologie und durch die Einführung von Differenzverträgen ließen sich die Stromgestehungskosten noch einmal um etwa 30 Prozent gegenüber einer Refinanzierung durch Power Purchase Agreements (PPAs) senken. „Durch stabile Investitionsbedingungen würden Differenzverträge den heimischen Mittelstand stärken, gleichzeitig würden aber auch die Endverbraucher entlastet und so die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Strompreise gestärkt“, so Thimm.
Darüber hinaus müsse der Blick aber bereits jetzt auch über 2030 hinaus gerichtet werden, fordern die beiden Verbände langfristige Ausbauziele bis mindestens 2035 und der Aufbau eines Heimatmarktes für „grünen“ Wasserstoff aus Windenergie auf See seien zentrale Elemente, die es hierbei zu berücksichtigen gelte.
„Für weiter sinkende Stromgestehungskosten benötigt es eine langfristige Planbarkeit und eine vollständige Wertschöpfungskette – diese schafft Arbeitsplätze und ermöglicht einen kostengünstigen Ausbau der Windkraft auf See“, sagt WAB-Geschäftsführerin Heike Winkler. „Erhalt und Ausbau unserer vollständigen innovativen Wertschöpfungskette liegen daher im volkswirtschaftlichen Interesse – genauso wie im unternehmerischen Interesse von Industrie und Mittelstand in Deutschland“, fügt Winkler hinzu.
Um einen progressiven, wettbewerbsfähigen Start nach der Krise zu ermöglichen, sollten zudem realisierbare Offshore-Wind-Projekte kurzfristig ausgeschrieben werden. Mittelfristig seien zwei Gigawatt Zubau pro Jahr realistisch. Dies sollte im Windenergie-auf-See-Gesetz berücksichtigt werden.
„Aufgrund der bereits entstanden Ausbaulücke und der dadurch verlorenen Arbeitsplätze sowie generell längerer Planungszyklen benötigen wir umgehend Ziele für die Zeit nach 2030 – entsprechend der ‚Bremer Erklärung‘“, sagt Heike Winkler. „Das gilt für die Erzeugung von Strom und von ‚grünem‘ Wasserstoff“, so die WAB-Geschäftsführerin. Die Branche bietet einen offenen Dialog darüber an, wie 35 GW bis 2035 technisch machbar und wirtschaftlich sinnvoll umsetzbar sind und wie sich der Offshore-Wind-Ausbau für die Schaffung eines heimischen Erzeugungsmarkts für „grünen“ Wasserstoff nutzen lässt.
Um wichtige Potenziale für die Sektorenkopplung effizient zu erschließen, braucht es einen Erzeugungsmarkt für „grünen“ Wasserstoff und dafür geeignete Rahmenbedingungen für Forschung und Entwicklung. Wir bieten zudem eine offene Debatte über Import- und Export-Perspektiven für „grünen“ Wasserstoff an.
- Quelle:
- WAB / BWO
- Autor:
- Pressestelle
- Link:
- www.wab.net/...
- Keywords:
- BWO, WAB, Verband, Offshore, Regierung, Berlin, Differenzvertrag, Ausbauziel, GW, Deutschland, Gesetz, Klimaziel, grün, Wasserstoff, Arbeitsplätze, Industrie