94 neue Windenergieanlagen in 2017 sorgen für Atom- und kohlefreien Strom in Hessen

Im Bundesvergleich steht Hessen damit erstmals auf Platz 6. „Alleine die im vergangenen Jahr installierten Windenergieanlagen liefern Strom für mehr als 150.000 Haushalte – und zwar atom- und kohlefrei. Das ist eine gute Nachricht für das Klima, für saubere Energieerzeugung und für Wertschöpfung vor allem im ländlichen Raum“, sagte Wirtschafts- und Energieminister Tarek Al-Wazir am Donnerstag in Wiesbaden. „Hessen kann Energiewende.“

(Grafik: © HMWEVL)

Hessen holt auf

Hessen hat damit in den vergangenen vier Jahren auch im Bundesvergleich deutlich Boden gut gemacht. Nachdem wir 2014 erstmals innerhalb eines Jahres Windenergieanlagen mit einer Leistung von mehr als 200 Megawatt ans Netz gebracht haben, konnten wir dieses Rekordniveau auch in den Folgejahren halten und sogar weiter ausbauen. „Wir liegen mittlerweile im Bundesvergleich auf Platz 6 beim jährlichen Ausbau der Windkraft und haben zum dritten Mal Rheinland-Pfalz und Mecklenburg-Vorpommern beim Zubau hinter uns gelassen“, so Al-Wazir. „Die jetzt veröffentlichten Zahlen zeigen, welches Potenzial in der Windkraft in Hessen steckt.“

Alleine die in den vergangenen vier Jahren installierten Windenergieanlagen erzeugen Strom für mehr als 550.000 Haushalte. „Diese Entwicklung dürfte auch in diesem Jahr weitergehen“, so der Minister. Ende Oktober 2017 gab es in Hessen genehmigte, aber noch nicht gebaute Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von rund 400 Megawatt. Damit lag Hessen laut Fachagentur Windenergie an Land im Bundesvergleich auf Platz 5.

(Grafik: © HMWEVL)

Al-Wazir: „Die Energiewende in Hessen findet statt - und zwar gemeinsam und mit voller Unterstützung der Hessinnen und Hessen.“ Der Minister verwies auf eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts infratest. Demnach halten 89 Prozent der Hessen die Energiewende für wichtig oder sehr wichtig. Auch bei konkreter Betroffenheit vor Ort ist die Zustimmung hoch. 71 Prozent der Hessen halten Windenergieanlagen in der Nachbarschaft für zumutbar. Gibt es bereits Windenergieanlagen in der eigenen Nachbarschaft, steigt die Akzeptanz sogar auf 75 Prozent. „Das macht ganz deutlich: Horrorgeschichten über angebliche Windkraftmonster sind völlig überzogen. Und die große Mehrheit der Hessen weiß das auch.“

Anpassung des EEG notwendig

„Richtig ist aber auch: In diesem Jahr sind in Hessen – wie in den meisten anderen Bundesländern – nur noch wenige neue Windenergieanlagen beantragt und genehmigt worden. Deshalb muss eine neue Bundesregierung am EEG dringend nachsteuern, damit der Ausbau auch weiterhin in ganz Deutschland stattfinden kann und sich nicht auf die Küstenländer konzentriert. Denn das würde den Bedarf an neuen Stromleitungen weiter erhöhen. Das kann nicht unser Ziel sein“, so der Minister.