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Offshore-Boom in den Niederlanden
Lange Tradition
MHI Vestas Offshore Wind ist das neueste Unternehmen, das groß in den Niederlanden investiert. Der dänisch-japanische Spezialist für Offshore-Windkraftanlagen hat eine Fläche von 20 Hektar Land im niederländischen Hafen Vlissingen gepachtet. Dort entsteht eine Anlage zur Vormontage von Offshore-Windturbinen.
Bo Bjerregaard, Director of Global Pre-Assembly & Logistics bei MHI Vestas, betonte die lange Tradition des Engagements in den Niederlanden: „Unsere Erfahrungen im niederländischen Offshore-Windmarkt reichen bis ins Jahr 2007 zurück, als hier die erste Offshore-Windkraftanlage installiert wurde. Wir freuen uns daher, heute unsere neueste Investition in den Niederlanden bekannt geben zu können, die dazu betragen wird, lokale Arbeitsplätze im historischen Hafen von Vlissingen zu schaffen. Die Errichtung dieser Anlage ist ein weiterer Beweis für unser langfristiges Engagement im niederländischen Offshore-Windmarkt und wird unsere Expertise in der Region erweitern.“
Exponierte Lage
Der Hafen von Vlissingen entwickelt sich dabei zunehmend zu einem strategisch wichtigen Standort. Seine exponierte Lage an der Mündung der Westerschelde (siehe links, Karte von Wikipedia) macht ihn attraktiv für die maritime Industrie, auch die Offshore-Gebiete des benachbarten Belgien sind von hier aus gut zu erreichen. Der Hafen hat Gezeitenbeschränkungen und ist zudem mit einer hervorragenden Hinterlandanbindung ausgestattet. So hat u.a. auch die Werft Damen – mittlerweile ebenfalls im Schiffbau für den Offshore-Windsektor tätig – hier ihren Sitz.
Zunächst entstehen bis zu 50 neue Arbeitsplätze, aber Ludolf Reijntjes, Geschäftsführer des BOW Terminals im Hafen von Vlissingen, sagt: „Dieser neue Vertrag wird Zeeland Seaports, BOW, Vlissingen und den umliegenden Gemeinden auf Jahre hinaus viel bedeuten. Über die direkte Beschäftigung im Hafen hinaus ergeben sich viele Chancen auch für lokale Versorgungsunternehmen.“
Das erste Projekt für MHI Vestas in Vlissingen, das für Ende 2018 geplant ist, wird der Offshore-Windpark Norther sein, der 23 km vor der belgischen Küste und in unmittelbarer Nähe der neuen Vormontageanlage liegt.
Erfahrung in meeresseitiger Landgewinnung
Auch im 80 Kilometer östlich gelegenen Rotterdam setzt man auf Offshore-Windenergie. Die Hafengesellschaft der zweitgrößten Stadt de Niederlande ist nun als fünfter Partner dem Windenergie-Verteilkreuz in der Nordsee (North Sea Wind Power Hub Consortium) beigetreten. In dem Hub aus TenneT TSO B.V. (Niederlande), Energinet (Dänemark), TenneT TSO GmbH (Deutschland) und Gasunie (Niederlande) sollen Untersuchungen zur Erschließung eines großräumigen nachhaltigen europäischen Energiesystems in der Nordsee forciert werden. Die Idee ist es, eine künstlichen Insel in der Nordsee anzulegen: Eine Windenergie-Verteilkreuz-Insel wird in der Lage sein, eine große Anzahl von Verbindunmgen zu Windkraftanlagen bzw. Offshore-Windparks aufzunehmen und die Verteilung und Übertragung des durch Windenergie erzeugten Stroms über Gleichstromkabel zu den Nordseeländern (Niederlande, Belgien, Vereinigtes Königreich, Norwegen, Deutschland und Dänemark) zu vereinfachen. Diese Leitungen – die sogenannten Windkonnektoren – werden nicht nur Windenergie von den Windparks zu dem Insel-Verteilkreuz übertragen, sondern gleichzeitig als Interkonnektoren zwischen den Energiemärkten der vorgenannten Länder dienen und es ihnen ermöglichen, grenzübergreifend mit Strom zu handeln. Auf einer Windenergie-Verteilkreuz-Insel kann die Windenergie darüber hinaus auch in nachhaltigen Wasserstoff für den großvolumigen Transport an die Küste oder zu Lagerungs- und Pufferungszwecken umgewandelt werden.
Das Windenergie-Verteilkreuz in der Nordsee (Bild: TenneT)
Allard Castelein, CEO des Rotterdamer Hafens (Port of Rotterdam), sagte: „Die Industrie benötigt nachhaltige Energie und Wasserstoff, wenn sie die Klimawandelziele des Pariser Abkommens erreichen will. Das Konzept des Windenergie-Verteilkreuzes in der Nordsee ist eine attraktive Perspektive für die Entwicklung eines großräumigen nachhaltigen Energiesystems in der Nordsee. Wir verfügen über Erfahrung in der meeresseitigen Landgewinnung und freuen uns, diese Fachkenntnis in dem Konsortium beisteuern zu können. Wir müssen unsere Anstrengungen zur Erschließung umfangreicher Offshore-Windenergiekapazität beschleunigen und sicherstellen, dass diese Kapazität effektiv in die entsprechenden Pläne der Nordseeländer integriert wird.“
- Autor:
- Katrin Radtke
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- MHI Vestas, Niederlande, offshore, Rotterdam, Damen
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