Meldung von Agentur für Erneuerbare Energien e.V. (AEE)
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Erneuerbare Energien-Technologien müssen ihre Vorteile im Verkehrssektor ausspielen
Die Energiewende ist in Deutschland noch nicht auf der Straße angekommen. Während der Autoverkehr immer stärker zunimmt, stagniert andererseits der Ausbau Erneuerbarer Energien im Transportsektor. Das führt zu steigenden Belastungen für Klima, Gesundheit und Gemeinden. Die von Pkw gefahrenen Kilometer haben 2016 einen neuen Rekordstand erreicht, wie aus kürzlich veröffentlichten Daten des Bundesverkehrsministeriums hervorgeht. „Die stetig wachsende Kfz-Flotte bringt Deutschlands Straßennetz an den Rand seiner Leistungsfähigkeit. Das bedeutet aber nicht, dass wir neue Straßen bräuchten, sondern dass wir Mobilität sinnvoller und nachhaltiger gestalten müssen“, erklärt der Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE), Philipp Vohrer.
Wollte man die in Deutschland zugelassenen Pkw und Lkw in einer Region parken, dann würde der erforderliche Parkraum etwa die Fläche des Bundeslandes Hamburg von 755 Quadratkilometern beanspruchen. Die steigende Zahl an Kraftfahrzeugen bringt regelmäßig Forderungen nach mehr Straßenbau mit sich. „Diesen Teufelskreis gilt es, durch den Umstieg auf Alternativen zum Auto, z.B. eine Stärkung des Bahnverkehrs, zu durchbrechen“, mahnt Vohrer. „Denn der Bau neuer Straßen schädigt nicht nur das Klima, sondern raubt uns auch immer größere Anteile unserer Lebensgrundlage Boden.“
Nutzungspfade für Erneuerbare einschlagen
„Das bislang ungebremste Wachstum im Kfz-Sektor zeigt: Zum einen müssen wir dringend umsteuern und neue Formen der Mobilität fördern. Zum anderen müssen wir den Straßenverkehr dekarbonisieren“, so Vohrer weiter. Hierfür stehen mit zertifizierten Biokraftstoffen, batteriebetriebener Elektromobilität und Wasserstoffantrieben mehrere klimafreundliche und effiziente Möglichkeiten bereit. „Die Erneuerbaren Energien zeichnen sich durch die Vielfalt ihrer Optionen aus. Künftig kommt es darauf an, die vorhandenen Potenziale gezielt in bestimmte Nutzungspfade zu lenken“, verlangt Vohrer.
Biokraftstoffe auf bestimmte Mobilitätsbereiche fokussieren
Den mit Abstand größten Beitrag Erneuerbarer Energien im Verkehr leisten derzeit Biokraftstoffe, die 2016 zum Energiebedarf des Transportsektors 4,7 Prozent beisteuerten und damit laut Bundesregierung 6,3 Millionen Tonnen an Klimagasen vermieden. Von den umgerechnet 33,5 Milliarden Kilowattstunden, die Erneuerbare Energien 2016 zur Mobilität beisteuerten, entfielen allein rd. 60 Prozent auf Biodiesel, der in Deutschland vor allem aus der Ölpflanze Raps gewonnen wird. „Während Biokraftstoffe heutzutage als Alleskönner in die Beimischung von fossilem Diesel und fossilem Ottokraftstoff fließen, könnten sie künftig verstärkt dort eingesetzt werden, wo es an elektrischen Alternativen zu fossilem Kraftstoff fehlt, so im Schwerlast- und Flugverkehr sowie in der Landwirtschaft“, erklärt Vohrer. „Eine solche Fokussierung könnte die dringend notwendige Dekarbonisierung des Transportsektors voranbringen“, betont Vohrer. Technische Voraussetzungen sind vorhanden. Erst kürzlich hat ein führender Motorenhersteller seine Freigabe für die Nutzung von Biodiesel in zahlreichen Traktoren erteilt. Eine verstärkte Nutzung von Biokraftstoffen in Traktoren und anderen Landmaschinen würde die Klimabilanz des Agrarsektors deutlich verbessern.
- Quelle:
- AEE
- Autor:
- Pressestelle
- Link:
- www.unendlich-viel-energie.de/...
- Keywords:
- AEE, Verkehrssektor, erneuerbare Energien, Dekarbonisierung
- Windenergie Wiki:
- Hamburg, Energiewende