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Erneuerbare Energien: China und Indien überholen USA bei Investitionsklima
Während China und Indien mit ehrgeizigen Ausbauplänen für Erneuerbare Energien bei der globalen Energiewende vorangehen, droht sich das Tempo in den USA zu verringern. Die Klimapolitik der neuen US-Regierung hat negative Auswirkungen auf das Investitionsklima für Erneuerbare Energien im Land - dennoch schaffen gegenläufige Faktoren wie sinkende Kosten und Strategien von Bundesstaaten, Kommunen und Unternehmen eine gute Grundlage für eine Fortsetzung des Ausbaus grüner Technologien.
Dies sind einige der Kernergebnisse des heute veröffentlichten Allianz Climate & Energy Monitors "Deep Dive" von Allianz Climate Solutions, Germanwatch und des NewClimate Institute. Die Studie analysiert die Investitionen und Investitionsbedingungen für Erneuerbare Energien in den drei Staaten und vergleicht diese mit den notwendigen Investitionen zum Erreichen der Pariser Klimaziele. Die drei Länder sind zusammen für mehr als die Hälfte der globalen CO2-Emissionen verantwortlich und die wichtigsten Märkte für Erneuerbare Energien. Sie spielen damit eine Schlüsselrolle für das Erreichen des Ziels, die globale Erwärmung deutlich unter zwei Grad zu halten.
Die Studie kommt zu dem Schluss, dass die Investitionen in Erneuerbare Energien in den kommenden zwei Jahrzehnten weltweit stark wachsen müssen, um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen. Neuesten Zahlen von UNEP und Bloomberg New Energy Finance zufolge flossen bereits im vergangenen Jahr in China, den USA und Indien zusammen 134 Milliarden US-Dollar in Erneuerbare Energien – dies entsprach mehr als der Hälfte der weltweiten Investitionen. China und die USA müssen ihre Investitionen im Energiesektor dennoch bis 2035 verdoppeln, Indien gar verdreifachen – und fast alle diese Investitionen müssen in grüne Energien fließen.
Abkehr von der Kohle in China und Indien
Chinas Ausbauziele deuten derzeit auf eine Übererfüllung der eigenen Klimaziele hin: 2020 soll die installierte Leistung der Erneuerbaren Energien um 38 Prozent über dem Level von 2015 liegen, das entspräche Investitionen in Höhe von rund 360 Milliarden US-Dollar und einer installierten Kapazität von 680 Gigawatt (GW). Zum Vergleich: Deutschland kommt aktuell auf rund 100 GW, ein Park mit 10 modernen Windkraftanlagen entspricht ungefähr 0,04 GW Kapazität.
Auch Indien ist auf einen schnellen Ausbaupfad eingebogen, im vergangenen Jahr wurden die Ausbauziele für Wind- und Solarenergie übererfüllt. Bis 2022 sollen 175 GW Erneuerbare installiert sein. Indien ist ebenfalls auf dem Weg, seine nationalen Klimaziele zu erfüllen. Zugleich wenden sich beide Staaten langsam von der Kohle ab: China hat eine Reihe von Plänen für neue Kohlekraftwerke gekippt und sogar einige alte stillgelegt, Indien könnte nach 2022 auf den Bau neuer Kohlekraftwerke verzichten.
Auch in den USA boomen die Erneuerbaren Energien. Wind- und Solarkraft machten im vergangenen Jahr 60 Prozent (16 GW) der neu zugebauten Kapazitäten aus. Ein Großteil dieser Entwicklung ist auf sinkende Kosten und die wachsende Wettbewerbsfähigkeit Erneuerbarer zurückzuführen sowie auf die ambitionierte Politik mehrerer US-Bundesstaaten zugunsten klimaschonender Stromerzeugung. Die Klimapolitik der neuen US-Regierung droht Investoren jedoch zu verunsichern, da die künftigen Investitionsbedingungen schwieriger zu prognostizieren sind. Die Autoren der Studie sehen daher zwar ein Zurückfallen der USA im Vergleich zu China und Indien, halten es jedoch für unwahrscheinlich, dass der Ausbau grüner Technologien in den USA einbricht.
“Rapide fallende Kosten für Erneuerbare Energien und gute Investitionsbedingungen in einigen Bundesstaaten machen die USA weiterhin attraktiv für institutionelle Anleger wie die Allianz - trotz der vermutlich weniger ambitionierten Klimapolitik ab 2020 auf Bundesebene”, sagt Thomas Liesch von Allianz Climate Solutions, einer der Autoren der Studie.
Falls die USA mittelfristig als Vorreiter ausfallen, könnte die EU an ihre Stelle treten
“Schon im vergangenen Jahr war zu beobachten, dass es China und Indien besser als den USA gelang, ein verlässliches und effektives Investitionsklima für Erneuerbare Energien zu schaffen. Mit der sich derzeit abzeichnenden Klimapolitik der neuen US-Regierung dürfte sich dieser Trend fortsetzen", ergänzt Niklas Höhne von NewClimate Institute, Co-Autor der Studie.
China, Indien und die USA können eine Führungsrolle auf dem Weg zur globalen Energiewende spielen. Jedoch könnte sich der Ausblick für die USA insgesamt eintrüben. Dann wäre ein weiterer Vorreiter notwendig, um einen stabilen Trend und gute Bedingungen für eine weltweite Transformation zu erreichen. "Die EU könnte an die Stelle der USA treten und die damit verbundenen ökonomischen Chancen ergreifen", erklärt Jan Burck von Germanwatch, Co-Autor der Studie. "Darüber hinaus spielt Deutschland als aktuelle G20-Präsidentschaft eine entscheidende Rolle: Die Bundesregierung muss nun die übrigen G20-Staaten überzeugen, eigene Klimaschutzpläne aufzustellen."
- Quelle:
- Germanwatch
- Autor:
- Pressestelle
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- Klimaschutz, USA, China, Indien, Studie, Germanwatch, Allianz
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