2024-03-28
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WindEnergy Hamburg - Mit der Nase im Wind weiter voran

Am Freitag ging nach vier Tagen die WindEnergy Hamburg zu Ende. Mit knapp 1400 Ausstellern und 35.000 Besuchern wurden die Zahlen der Premierenveranstaltung vor zwei Jahren übertroffen. Geht man nach den Teilnehmern, zahlt sich das Konzept aus, die Messe in Hamburg statt in Husum auszutragen und zeitlich den Anschluss an die Schiffsbau- und Marinemesse SMM zu suchen. In diesem Jahr fand im CCH parallel zur Messe erstmals auch die Konferenz des europäischen Verbandes WindEurope statt, wo rund 300 Experten in verschiedenen Panels ihre Themen präsentierten.

Im Vergleich zu den Branchen-Veranstaltungen in den letzten Jahren konnte man beobachten, dass sich die Stimmung insgesamt wieder aufgehellt hat. Gerade die in Deutschland tätigen Unternehmen blickten in der letzten Zeit doch sorgenvoll auf den Systemwechsel hin zu Ausschreibungen. Nun, nachdem der Gesetzestext geschrieben und verabschiedet ist, müssen sich alle mit der neuen Realität anfreunden. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel, Schirmherr der Messe, erbat sich auf der Eröffnungsveranstaltung dazu passend, künftig „weniger Weltuntergangsszenarien“ zu malen.

Er betonte, der „Welpenschutz“ für Windenergie sei vorbei, mittlerweile habe sich die Branche „zu einem Jagdhund“ entwickelt. Markige Worte, die allerdings nicht von ungefähr kommen: In den letzten Jahren stand vor allem die Forderung nach Kostenreduzierung im Mittelpunkt, da die erneuerbaren Energien mit den fossilen Erzeugern noch nicht mithalten konnten. Dies hat sich nun aber grundlegend geändert. Längst lassen sich Wind- und Solarstrom kostengünstiger herstellen und auch die letzten Entwicklungen in der Offshore-Branche, bisher das Sorgenkind bei den Kosten, lassen aufhorchen. So lautete der grobe Plan in der Vergangenheit, eine Kostenreduzierung von etwa 40 Prozent bis zum Jahr 2020 erreichen zu wollen. Dieses Ziel hat die Branche allerdings heute in vielen Bereichen bereits geschafft.

Auch das vorhergesagte Massensterben der kleinen Firmen blieb bislang aus. Der Markt hat sich in den vergangenen Jahren zwar gesund geschrumpft, in den wenigsten Fällen ist dies allerdings mit Insolvenzen einher gegangen. Vielmehr prüfte gerade der Mittelstand oft, ob es nicht sinnvoller ist, Kompetenzen zu bündeln, weshalb es immer wieder zu Fusionen kam. Dies bestätigt der Blick auf die Anzahl der Arbeitsplätze in der Windbranche: Die Zahl der Jobs wächst im Moment zwar nicht mehr ganz so schnell, hält sich aber auf einem hohen Niveau.

Und das obwohl Europa „nicht mehr die Nummer 1“ ist, wie Giles Dickson, Präsident von WindEurope, betonte. Andere Länder wie China oder die USA investieren mittlerweile mehr in den Ausbau der Erneuerbaren, weshalb der Auslandsmarkt auch weiterhin lukrativ für die meisten Aussteller ist. Die Situation der nachlassenden Nachfrage in Europa führte allerdings wiederum dazu, dass man sich vielerorts Gedanken über eine Verbesserung des bestehenden Angebots gemacht hat. Insbesondere die Turbinenhersteller müssen damit zurecht kommen, dass in ihren Heimatmärkten nicht mehr unbegrenzt Platz zur Verfügung steht. Auch sind die Orte mit den besten Windgeschwindigkeiten oft schon belegt, sodass nun Plätze mit schwierigeren Wind- und Bodenbedingungen in den Fokus rücken. Daher stellten viele der großen Anlagenhersteller neue, leistungskräftigere Turbinen für niedrige bis mittlere Windgeschwindigkeiten vor. Auch Verbesserungen bei der Lautstärke können mittlerweile verzeichnet werden, ein großer Vorteil in Zeiten, in denen sich zunehmend Widerstand gegen Windparks 'im eigenen Garten' formiert.

Die Offshore-Branche, die in den vergangenen Jahren in Europa für neue Ausbaurekorde sorgte, schickt sich unterdessen an, die Märkte in den USA und China zu erobern. Bis es so weit ist, dass auch dort großflächig Windparks auf See errichtet werden, hat die Branche allerdings noch ungenutzten Regionen der europäischen Gewässer im Blick: Vor allem die Floating-Technologie machte in ihrer Entwicklung in den vergangenen Jahren einen großen Schritt nach vorn und steht in vielen verschiedenen Projekten kurz vorm Durchbruch. Auch hier nutzten die Unternehmen die Messe in Hamburg, um auf Fortschritte aufmerksam zu machen.

Der erfolgreiche Klimagipfel von Paris, dessen Vertrag in diesen Stunden von der EU ratifiziert wurde, hat offenbar auch die Windenergiebranche beflügelt. Die Messe und Konferenz in Hamburg zeigten so trotz der vorhandenen Schwierigkeiten zumindest, dass noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht ist.

 

Autor:
Katrin Radtke
Email:
kr@windmesse.de
Keywords:
WindEnergy Hamburg, Messe, Abschluss, onshore, offshore
Windenergie Wiki:
Windpark, Turbine, Hamburg, Giles Dickson, Ausschreibungen



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