Offshore-Netzanbindung DolWin2 vom Strom genommen, um Reparaturarbeiten auszuführen

Während der Testphase ist eine Kabelkomponente von Dolwin2 mehrfach ausgefallen. TenneT hat beschlossen, das System vom Strom zu nehmen und hat ABB aufgefordert, die Mängel zu beheben. Erst nach Abschluss dieser Nacharbeiten kann die Vorbereitung auf den Abnahmeverlauf fortgesetzt werden.

„Dies ist eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass TenneT die Netzanbindung abnehmen und offiziell in Betrieb nehmen kann“, sagte Lex Hartman, Mitglied der TenneT-Geschäftsführung. 

„Mit dem Schritt, die Vorbereitungen auf die Abnahme abzubrechen und zu untersuchen, ob ein Einzelfall oder ein systemischer Materialfehler vorliegt und ABB aufzufordern, die Ursache zu beheben, kommen wir unserer Verantwortung als Übertragungsnetzbetreiber nach, damit es nicht später zu Problemen im Netzbetrieb kommt und auch spätere Belastungen der Stromverbraucher so gut wie möglich vermieden werden“, erläuterte Hartman.

„Wir setzen vollstes Vertrauen in ABB, diese technisch herausfordernde Situation bei DolWin2 zu meistern“, sagte Hartman, „auch deswegen, weil der Fehler bei anderen Offshore-Netzanbindungen nicht aufgetreten ist. Wir stehen jederzeit bereit, unser Know-how als Übertragungsnetzbetreiber vollumfänglich bei dieser technisch anspruchsvollen Aufgabenstellung in die Zusammenarbeit einzubringen.“

Die Netzanbindung DolWin2 war erstmals am 12. Februar 2016 unter Spannung gesetzt worden, um die Windenergie der Offshore-Windparks Gode Wind 2 und später auch Gode Wind 1 von See an Land zu übertragen. Seitdem kam es insgesamt fünf Mal zu ungeplanten, automatischen Abschaltungen der Netzanbindung, was eine zeitlich und technisch aufwändige Ursachensuche er-forderte und hinsichtlich derer TenneT einen Fehler im Bereich des HVDC-Kabels vermutet. 

Grundlage für die Vermutung ist unter anderem, dass im Fall der ungeplanten Abschaltung der Netzanbindung DolWin2 vom 19.04.2016 (02:33 Uhr) bis 07.05.2016 (19:45 Uhr) als Fehlerursache eine defekte Kabelkomponente lokalisiert wurde. Da der Fehler mehrfach aufgetreten ist, wird untersucht, ob dieser Fehler einmalig oder systemisch ist. 

Nachdem am 31. Mai und am 13. Juni erneut Störungen auftraten, die zu ungeplanten Abschaltungen der Anbindung führten, wurde von TenneT beschlossen, ABB vor der geplanten Abnahme des Netzanbindungssystems die Möglichkeit zu Nacharbeiten zu geben. Diese Arbeiten wurden mit Hochdruck in Gang gesetzt und dauern gegenwärtig an.

Daten und Fakten zu DolWin2

• 135 Kilometer lange Verbindung in Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungstechnik (HGÜ) mit einer maximalen Übertragungskapazität von 916 Megawatt
• 90 Kilometer Landkabel, 45 Kilometer Seekabel
• Netzverknüpfungspunkt: Dörpen-West