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DanTysk: Mehr als eine Terawattstunde Energie
DanTysk ist der erste Offshore-Windpark, für den das Unternehmen die Bauverantwortung vollständig selbst übernommen hat. Von Beginn an, wurden dabei die Anforderungen für den Betrieb der Anlagen in die Planung integriert. Das kommt Betriebsleiter Christof Huß heute zugute. Bei Start der Planung gab es auf deutschem Grund nur einen Offshore-Windpark, der bereits Gestalt annahm: der Testpark Alpha Ventus.
„Alpha Ventus war für uns für die Erprobung verschiedener Techniken wichtig, jedoch war die Branche von Standards noch weit entfernt. Und die Erfahrungen von landnah gebauten Windparks wie in Dänemark oder England sind mit den Anforderungen hier, 90 Kilometer vor der Küste, nicht vergleichbar“, ruft Huß den Pioniergeist in Erinnerung. „Die frühzeitige Betriebsplanung für DanTysk war eine Herkulesaufgabe“, sagt er mit Respekt.
Mit neu überdachtem Betriebskonzept an die Herkulesaufgabe
Diese hat Gencer Genc als Teilprojektleiter Betrieb zusammen mit seinem Team übernommen. Frisch vom Projekt Alpha Ventus kommend, muss der Schwabe zunächst allerdings erstmal ermitteln, welche Anforderungen überhaupt für den reibungslosen Betrieb der 80 Windanlagen auf hoher See erforderlich sind.
„Wir mussten erstmal alles neu überdenken um ein passendes Betriebskonzept zu erarbeiten. Im zweiten Schritt ging es dann darum, dieses umzusetzen.“ Die logistischen Anforderungen sind enorm. „Allein mehr als 50 Verträge für alle betriebsrelevanten Service-, Lizenz-, Pacht- und sonstigen Verträge haben wir in dieser Zeit ausgearbeitet“, erinnert sich Genc.
Die Kombination macht es
Besonders stolz ist er auf die Zusammenführung der Kommunikationssysteme. „DanTysk ist der erste Windpark mit einer Richtfunkverbindung, kombiniert mit einem digitalem Betriebsfunksystem, die über eine Distanz von 95 Kilometern verlässlich funktioniert. Während der Bauphase war dies dort draußen die einzige kontinuierliche Kommunikationsmöglichkeit“, so Genc. „Richtfunk ist sicherlich nicht die neuste Technik, aber hier geht es vor allem um Zuverlässigkeit. Und die ist gegeben.“
Steuerung erfolgt aus Dänemark
Ein weiterer Meilenstein ist das technische Kommunikationssystem innerhalb des Parks. Und die ist komplex, so Huß: „Das ist eine kleine Zivilisation: eine eigene Umspannplattform sowie 80 Windkraftanlagen und eine Konverterplattform des Netzbetreibers auf deutscher Seite und eine Einsatzzentrale im dänischen Hafen Esbjerg. Die verschiedenen Kommunikations- und Betriebssysteme zusammenzuführen und funktionsfähig zu gestalten, war eine große Sache.“ Aufgrund der geografischen Nähe und der vorliegenden Infrastruktur lag Esbjerg als Einsatzzentrale nah. „Es gab einfach keinen geeigneten deutschen Tiefsee-Hafen“, erläutert Genc die Entscheidung. „Zudem kommt ein Teil unseres Teams aus Dänemark, daher ist Esbjerg als Basishafen nahe liegend.“
Neue Wege für das Wartungskonzept bei zuverlässiger Produktion
Der Aufwand ist für den Betrieb speziell: Es müssen nationale sowie internationale Standards erst einmal geschaffen werden. „Vieles muss sich noch beweisen“, sagt Genc. „Es gibt noch viel Flexibilität.“ Und ein wichtiges logistisches Schmankerl kommt im nächsten Jahr. „DanTysk ist dann der einzige Offshore Wind Park in Deutschland mit einer autarken Wohnplattform. Das verkürzt die Wege der Monteure vor Ort und erleichtert so manche Betriebsarbeit.“
Noch liegt die Plattform zur Fertigstellung in Ostfriesischen Emden. Aktuell beherbergt ein Wartungsschiff die Monteure vor Ort. „Langfristig ist dies jedoch aufgrund der hohen betrieblichen Anforderungen nicht die bevorzugte Lösung. Die Entfernung zur Küste lässt aber eine tägliche An- und Abreise nicht zu. Deshalb haben wir hier einen neuen Weg eingeschlagen.“ Währenddessen laufen die Windanlagen in der See und produzieren ihren Strom zuverlässig. Huß: „Der Betrieb läuft. Wir rechnen künftig mit 1.3 Milliarden Kilowattstunden Stromproduktion pro Jahr.“
- Quelle:
- Vattenfall Blog
- Link:
- blog.vattenfall.de/...
- Windenergie Wiki:
- Windpark, Umspannplattform, Offshore