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Georgien: Ein langer Weg zur Windkraft - im Windmesse Newsletter
Letzte Woche gab der georgische Energieminister Kakha Kaladze bekannt, dass die Arbeiten am ersten Windenergieprojekt des Landes begonnen haben. Zunächst werden die entsprechenden Genehmigungen für die Flächen ausgestellt, dann sollen Messgeräte zur Windgeschwindigkeit und -richtung aufgebaut werden. Nächstes Jahr soll ein Windpark errichtet und ans Netz angeschlossen werden.
Allerdings dürfe man die Rolle der Windenergie, so der Minister laut 'Renewable Energy World', nicht überbewerten. Die meiste grüne Energie des Landes liefern stattdessen die 40 Wasserkraftwerke Georgiens, die mindestens 1872 MW Leistung erbringen.
Laut der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) versprechen erste Untersuchungen zu den Möglichkeiten von Windenergie und Geothermalkraftwerken gute Ergebnisse für Georgien im Bereich der erneuerbaren Energien. Das Potenzial für Windenergie wird auf 2 GW geschätzt, andere Quellen sprechen gar von bis zu 5 GW, die erreichbar wären – dies entspräche der Hälfte des jährlichen Energieverbrauchs Georgiens.
Es gibt laut Untersuchungen mehrere Regionen im Land, die eine reiche Windenergieausbeute versprechen. „Die Ressourcen und das Material wären vorhanden, um sofort mit dem Bau der ersten Turbine zu beginnen, aber das Interesse der Investoren ist nicht groß genug“, so Archil Zedginidze, der Chef des Karenergo Wind Energy Scientific Centers, der für die Studien verantwortlich ist.
„Es gab Gespräche mit amerikanischen und japanischen Investoren, aber letztlich haben sie abgelehnt“, fährt er fort. „Zunächst müssten politische Voraussetzungen geschaffen werden, um den Investoren Planungssicherheit zu gewährleisten. Der Preis muss festgelegt werden und es müsste eine Garantie geben, dass der Strom auch wirklich von den Energiekonzernen abgenommen wird.“ Momentan gibt es keinerlei Gesetzesvorgaben der georgischen Regierung zur Windenergie oder auch nur den Plan einer Reduzierung der Treibhausgase nach dem Kyoto-Protokoll.
Miriam Valishvili aus dem Energieministerium Georgiens sagte vor Kurzem in einem Interview mit dem spanischen Magazin REVE, dass das Land dringendere Probleme hat, als sich um Windenergie zu kümmern: „Die Kosten für Windkraftanlagen sind viel zu hoch, der Strompreis würde durch den Bau signifikant in die Höhe gehen. Zusätzlich liegen die Regionen, die besonders hohes Potenzial für Windkraftanlagen besitzen, weit außerhalb und sind infrastrukturell nicht erschlossen. Es müssten Straßen und Stromleitungen gebaut werden, was knapp die Hälfte des Etats des Energieministeriums kosten würde.“
Momentan läuft in Georgien nur eine einzige Windkraftanlage, die 22.000 KWh Leistung im Jahr erbringt – genug Strom für zwei Familien. „Das war ein Pilotprojekt – und wir sind offen für solche Projekte“, so Valishvili. „Aber im Moment sind wir noch sehr weit davon entfernt, dass wir irgendwann mehrere Windparks in Georgien haben könnten.“
Den vollständigen Artikel finden Sie bei Renewable Energy World unter dem Link unten.
- Quelle:
- Renewable Energy World / Katrin Radtke (Windmesse Online-Redaktion)
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- Windenergie Wiki:
- Windpark, Turbine, MW