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25.05.2011
WINDPOWER 2011: Interview mit Lori Rugh, Sr. Director of Marketing & Sales, American Wind Energy Association im Windmesse Newsletter
Lori Rugh: Die Geschichte der WINDPOWER nahm ihren Anfang Mitte der 1970er Jahre. Aber damals handelte es sich mehr um einen Workshop. Wirklich wachsen tut die Messe seit 2001. Seitdem halten wir auch die relevanten Zahlen fest. 2001 hatte die WINDPOWER insgesamt 1.000 Teilnehmer. Ab diesem Zeipunkt ging es steil bergauf und nun ist sie die größte Industriemesse und Konferenz zum Thema Windenergie.
Windmesse: Die Zahl der Messen und Konferenzen zu unserem Thema überall auf der Welt wird ja langsam etwas unübersichtlich. Manchmal fällt es wirklich schwer zu entscheiden, woran man teil nimmt oder wo man ausstellt. Sind Sie der Meinung, dass die WINDPOWER über kurz oder lang die meisten anderen Messen/Konferenzen z.B. in Europa schlucken wird oder ist genug Platz für alle?
Lori Rugh: Wir glauben schon, dass auch für die anderen noch Platz ist! Besonders natürlich, was die Veranstaltungen der großen Non-Profit Organisationen angeht. Ich meine hier zum Beispiel die EWEA, CanWEA und GWEC, um nur ein paar zu nennen. Denn bei diesen Verbänden handelt es sich um das 'echte Sprachrohr' der Industrie.
Was viele andere betrifft, so geht es diesen Veranstaltern meist mehr um den eigenen Profit als darum, das Wachstum der Industrie voran zu treiben.
Wir als Non-Profit Organisationen dagegen reinvestieren alles in den Ausbau der Industrie, unter anderem auch in den Kampf gegen die Verfechter der fossilen Energieträger, von denen wir ständig attackiert werden.
Windmesse: Was waren die Highlights der diesjährigen Konferenz?
Lori Rugh: Da ist auf jeden Fall die herausragende Präsentation von Ted Turner zu nennen. Der Mann ist ein Finanzgenie und er blickt weit in die Zukunft.
Die Reden zahlreicher Gouverneure und anderer Regierungsvertreter sind immer ein wichtiger Bestandteil der Konferenz.
Sehr motivierend sind die Beiträge der Marktführer und ihre positive Beurteilung was das Wachstum der Branche angeht.
Als nächstes wären die vielen neuen Produkte zu nennen. Das ist für mich immer ein sehr zentraler Punkt, weil daran der Fortschritt der Windindustrie sehr gut ablesbar ist.
Aber man darf natürlich auch nicht vergessen, dass die WINDPOWER einfach Spaß macht! So konnten als Highlight unserer 'Wind powering my car'-Ausstellung ein Tesla und die Spezialanfertigung eines Motorrads bewundert werden. Beim 'Ask Me'-Spiel gab es Baseball-Tickets der Los Angeles Angels zu gewinnen. Jim Abbott and Jay Johnstone, ehemalige All Star Angels Baseball Spieler, gaben Autogramme. Ein Abend in Disneyland und die Jay Leno Show während des Conference Dinners rundeten das Programm ab. Abgesehen vom Spaßfaktor bieten all diese Events natürlich ausgezeichnete Möglichkeiten fürs Networking.
Windmesse: Wie international war die Messe dieses Jahr ausgerichtet? Gab es z.B. viele Aussteller aus China, das ja mittlerweile der größte Windmarkt der Welt ist?
Lori Rugh: Das ist eigentlich kaum zu beantworten, denn viele international operierende Unternehmen haben eigene US Departments. Man kann in etwa sagen, dass 25% der Aussteller internationale Unternehmen sind, davon ca. 3% aus Asien.
Windmesse: Die WINDPOWER wird jährlich größer, darüber sprachen wir schon. Will die AWEA vor diesesm Hintergrund auch zukünftig daran fest halten, die Messe jedes Jahr in einer anderen Stadt der USA auszurichten? Ist das platztechnisch überhaupt machbar, denn wer verfügt schon über solch riesige Ausstellungsgelände?
Lori Rugh: Es wird tatsächlich immer schwieriger, passende Locations zu finden! Mittlerweile stehen uns in den gesamten USA nur noch fünf ausreichend große Ausstellungsgelände zur Verfügung.
Und damit ist es ja nicht getan. So brauchen wir gleichzeitig Unmengen an Konferenz- und Meetingräumen für die vielen Events, die wir anbieten. Auch die jeweilige Ausstellungsstadt muss eine entsprechende Infrastruktur haben. Das bedeutet Übernachtungsmöglichkeiten für mehr als 20.000 Leute, Restaurants, angemessene Verkehrsbedingungen etc. Das können nicht viele Städte leisten.
Jedenfalls freuen wir uns darauf, nächstes Jahr in Atlanta zu sein. Das ist eine großartige Gelegenheit, die Windenergie auch im Süden der USA zu präsentieren.
Windmesse: Sind Sie mit den Ergebnissen der diesjährigen WINDPOWER zufrieden?
Lori Rugh: Ja, absolut. Und wir sind sicher, dass unsere Aussteller und Besucher ebenfalls sowohl mit dem Konferenzprogramm als auch mit der Location und den Möglichkeiten fürs Networking sehr zufrieden sind. Ausserdem ist Anaheim mit all den Palmen mitten im sonnigen Kalifornien einfach ein wunderbarer Ort für ein solches Event.
Windmesse: Eine letzte Frage an Sie als einen der Senior Director der AWEA: Wie beurteilen Sie die Entwicklung der Windenergie in den USA vor dem Hintergrund der Ereignisse in Japan?
Lori Rugh: Zunächst mal möchte ich unser Mitgefühl für die Menschen in Japan ausdrücken. Das ist eine schreckliche Situation, doch sie gehen wirklich gut damit um.
Wir sind grundsätzlich der Meinung, dass das, was in Japan passiert ist, so eine Art Weckruf für viele Länder der Welt ist, besonders auch für unsere Regierung.
Sieht man sich die vielen schlimmen Ereignisse der letzten Zeit an – etwa die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko, die verheerenden Unfälle in verschiedenen Kohlebergwerken der USA, jetzt die nukleare Katastrophe in Japan – so haben wir hier eine klare Botschaft an unser Volk und an unsere Regierung, dass sich unsere Energieversorgung auf andere Füße stellen muss. Und zwar bald. Voraussetzung dafür sind die richtigen politischen Rahmenbedingungen.
Was die Kapazität der neu installierten Leistung im ersten Vierteljahr 2011 angeht, so waren die Ergebnisse sehr beeindruckend. Amerikas Windindustrie hat allein im ersten Vierteljahr 1.100 MW neue Leistung installiert. Das zweite Vierteljahr hat mit dem Ausbau einer Neuinstallierung von 5.600 MW begonnen. Das ist fast doppelt so viel wie 2009 und 2010 um diese Zeit. Ein klarer Beweis also für die Stärke und Flexibilität unserer Windindustrie auch in schweren Zeiten, politisch wie ökonomisch. Wir sehen daher einen deutlichen Aufwärtstrend in der amerikanischen Windindustrie.
Windmesse: Ms. Rugh, herzlichen Dank für dieses Gespräch.
Windmesse: Die Zahl der Messen und Konferenzen zu unserem Thema überall auf der Welt wird ja langsam etwas unübersichtlich. Manchmal fällt es wirklich schwer zu entscheiden, woran man teil nimmt oder wo man ausstellt. Sind Sie der Meinung, dass die WINDPOWER über kurz oder lang die meisten anderen Messen/Konferenzen z.B. in Europa schlucken wird oder ist genug Platz für alle?
Lori Rugh: Wir glauben schon, dass auch für die anderen noch Platz ist! Besonders natürlich, was die Veranstaltungen der großen Non-Profit Organisationen angeht. Ich meine hier zum Beispiel die EWEA, CanWEA und GWEC, um nur ein paar zu nennen. Denn bei diesen Verbänden handelt es sich um das 'echte Sprachrohr' der Industrie.
Was viele andere betrifft, so geht es diesen Veranstaltern meist mehr um den eigenen Profit als darum, das Wachstum der Industrie voran zu treiben.
Wir als Non-Profit Organisationen dagegen reinvestieren alles in den Ausbau der Industrie, unter anderem auch in den Kampf gegen die Verfechter der fossilen Energieträger, von denen wir ständig attackiert werden.
Windmesse: Was waren die Highlights der diesjährigen Konferenz?
Lori Rugh: Da ist auf jeden Fall die herausragende Präsentation von Ted Turner zu nennen. Der Mann ist ein Finanzgenie und er blickt weit in die Zukunft.
Die Reden zahlreicher Gouverneure und anderer Regierungsvertreter sind immer ein wichtiger Bestandteil der Konferenz.
Sehr motivierend sind die Beiträge der Marktführer und ihre positive Beurteilung was das Wachstum der Branche angeht.
Als nächstes wären die vielen neuen Produkte zu nennen. Das ist für mich immer ein sehr zentraler Punkt, weil daran der Fortschritt der Windindustrie sehr gut ablesbar ist.
Aber man darf natürlich auch nicht vergessen, dass die WINDPOWER einfach Spaß macht! So konnten als Highlight unserer 'Wind powering my car'-Ausstellung ein Tesla und die Spezialanfertigung eines Motorrads bewundert werden. Beim 'Ask Me'-Spiel gab es Baseball-Tickets der Los Angeles Angels zu gewinnen. Jim Abbott and Jay Johnstone, ehemalige All Star Angels Baseball Spieler, gaben Autogramme. Ein Abend in Disneyland und die Jay Leno Show während des Conference Dinners rundeten das Programm ab. Abgesehen vom Spaßfaktor bieten all diese Events natürlich ausgezeichnete Möglichkeiten fürs Networking.
Windmesse: Wie international war die Messe dieses Jahr ausgerichtet? Gab es z.B. viele Aussteller aus China, das ja mittlerweile der größte Windmarkt der Welt ist?
Lori Rugh: Das ist eigentlich kaum zu beantworten, denn viele international operierende Unternehmen haben eigene US Departments. Man kann in etwa sagen, dass 25% der Aussteller internationale Unternehmen sind, davon ca. 3% aus Asien.
Windmesse: Die WINDPOWER wird jährlich größer, darüber sprachen wir schon. Will die AWEA vor diesesm Hintergrund auch zukünftig daran fest halten, die Messe jedes Jahr in einer anderen Stadt der USA auszurichten? Ist das platztechnisch überhaupt machbar, denn wer verfügt schon über solch riesige Ausstellungsgelände?
Lori Rugh: Es wird tatsächlich immer schwieriger, passende Locations zu finden! Mittlerweile stehen uns in den gesamten USA nur noch fünf ausreichend große Ausstellungsgelände zur Verfügung.
Und damit ist es ja nicht getan. So brauchen wir gleichzeitig Unmengen an Konferenz- und Meetingräumen für die vielen Events, die wir anbieten. Auch die jeweilige Ausstellungsstadt muss eine entsprechende Infrastruktur haben. Das bedeutet Übernachtungsmöglichkeiten für mehr als 20.000 Leute, Restaurants, angemessene Verkehrsbedingungen etc. Das können nicht viele Städte leisten.
Jedenfalls freuen wir uns darauf, nächstes Jahr in Atlanta zu sein. Das ist eine großartige Gelegenheit, die Windenergie auch im Süden der USA zu präsentieren.
Windmesse: Sind Sie mit den Ergebnissen der diesjährigen WINDPOWER zufrieden?
Lori Rugh: Ja, absolut. Und wir sind sicher, dass unsere Aussteller und Besucher ebenfalls sowohl mit dem Konferenzprogramm als auch mit der Location und den Möglichkeiten fürs Networking sehr zufrieden sind. Ausserdem ist Anaheim mit all den Palmen mitten im sonnigen Kalifornien einfach ein wunderbarer Ort für ein solches Event.
Windmesse: Eine letzte Frage an Sie als einen der Senior Director der AWEA: Wie beurteilen Sie die Entwicklung der Windenergie in den USA vor dem Hintergrund der Ereignisse in Japan?
Lori Rugh: Zunächst mal möchte ich unser Mitgefühl für die Menschen in Japan ausdrücken. Das ist eine schreckliche Situation, doch sie gehen wirklich gut damit um.
Wir sind grundsätzlich der Meinung, dass das, was in Japan passiert ist, so eine Art Weckruf für viele Länder der Welt ist, besonders auch für unsere Regierung.
Sieht man sich die vielen schlimmen Ereignisse der letzten Zeit an – etwa die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko, die verheerenden Unfälle in verschiedenen Kohlebergwerken der USA, jetzt die nukleare Katastrophe in Japan – so haben wir hier eine klare Botschaft an unser Volk und an unsere Regierung, dass sich unsere Energieversorgung auf andere Füße stellen muss. Und zwar bald. Voraussetzung dafür sind die richtigen politischen Rahmenbedingungen.
Was die Kapazität der neu installierten Leistung im ersten Vierteljahr 2011 angeht, so waren die Ergebnisse sehr beeindruckend. Amerikas Windindustrie hat allein im ersten Vierteljahr 1.100 MW neue Leistung installiert. Das zweite Vierteljahr hat mit dem Ausbau einer Neuinstallierung von 5.600 MW begonnen. Das ist fast doppelt so viel wie 2009 und 2010 um diese Zeit. Ein klarer Beweis also für die Stärke und Flexibilität unserer Windindustrie auch in schweren Zeiten, politisch wie ökonomisch. Wir sehen daher einen deutlichen Aufwärtstrend in der amerikanischen Windindustrie.
Windmesse: Ms. Rugh, herzlichen Dank für dieses Gespräch.
- Quelle:
- Windmesse.de
- Autor:
- Windmesse Onlineredaktion
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