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13.01.2011
Windmesse.de: Getriebelose Hersteller „jenseits von Aurich“
Jenseits von Aurich ist´s auch nicht traurig: Nicht alles, was getriebelos ist, muss Enercon heißen - andere Hersteller im deutschsprachigen Raum erwirtschaften mit ihren getriebelosen Megawattmühlen inzwischen mehrfache Millionen-Umsätze, insbesondere dank ihrer Lizenzkooperationen in und mit dem Ausland. Beispiel Vensys aus dem saarländischen Neunkirchen. Das Konzept der getriebelosen Mühle ist über ein Jahrzehnt alt, hervorgegangen aus der „Windschmiede“ der Forschungsgruppe Windenergie der saarländischen Hochschule für Technik und Wirtschaft um Professor Friedrich Klinger.
Seinen ersten Prototypen hat Vensys bereits 2003 errichtet – damals noch mit 1,2 MW Leistung. Inzwischen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, an der auch der Windpionier, ehemalige Commerzbank Brunsbüttel-Leiter und Ex-REpower-Vorstand Hugo Denker beteiligt ist, hat das Unternehmen vor allem in den beiden vergangenen Jahren ziemlich Fahrt aufgenommen. Weltweit drehen sich derzeit 3.230 getriebelose Windenergieanlagen mit der Vensys-Technologie – hauptsächlich als 1,5 MW-Maschine mit wahlweise 70, 77 oder 82 Metern Rotordurchmesser und auf allen drei großen Windmärkten: Europa, Nordamerika, vor allem aber im boomenden chinesischen und indischen Markt.
Der chinesische Hersteller Goldwind besitzt die Mehrheit der Aktienanteile bei Vensys und brachte im vergangenen Jahr genau 1.451 Maschinen vom Typ 70, 77, 82 sowie von der neuen 2,5-MW-Mühle mit 100 Meter Rotordurchmesser ans Netz. Obwohl noch nicht die Zahlen aller Hersteller für 2010 vorliegen, dürfte dies für Goldwind wie 2009 (7,.2 % Marktanteil laut BTM-Consult) mindestens Rang fünf unter den Top Ten auf dem Weltmarkt bedeuten. In Indien installierte Vensys-Lizenznehmer ReGen im vergangenen Jahr 66 Megawattmaschinen, in Brasilien die Impsa Wind 16 Mühlen (Vorjahr 53 Mühlen) mit dieser Technologie.
In Deutschland siehts auf den ersten Blick mit insgesamt 15 gebauten Maschinen „Made in Saarland“ vergleichsweise bescheiden aus, doch schlägt hier das „technologische Herz“: Bei der Vensys AG sowie bei der Vensys Energiesysteme GmbH in Diepholz bei Bremen, die hauptsächlich Frequenzumrichter für die Mühlen produziert und in deren Nähe, bei Wagenfeld, der Prototyp der getriebelosen 2,5-MW-Anlage mit 100 Meter Rotordurchmesser dreht.
„Gerade haben wir eine Lizenzvereinbarung mit einem ägyptischen Unternehmen abgeschlossen“, berichtet Sabrina Baumann von der Marketingabteilung, „so dass wir bis auf die Antarktis und Australien in allen Kontinenten präsent sind.“
Einen anderen Weg beschreitet Leitwind im südtirolischen Ort Sterzing bei Bozen. Wie Vensys hat das norditalienische Unternehmen, das zudem in Österreich und Indien fertigt, im Jahr 2003 seine eine getriebelosen Megawattmühle errichtet. Auch hier setzte der große „Run“ in den letzten zwölf Monaten ein – mit rund 50 neu installierten Anlagen. „Bis Januar haben wir insgesamt rund hundert Windturbinen ans Netz gebracht“, sagt Andreas Passierlak, beim Windkraftanlagenhersteller verantwortlich für Controlling und Entwicklung. „Rund hundert weitere Mühlen kommen in den nächsten zwölf Monaten hinzu“, lautet seine Prognose.
Anders als Vensys „bedient“ Leitwind vor allem Nischenmärkte – insbesondere mit Bergregionen, bei denen durch den Seilbahnbau bereits Kontakte bestehen: Denn der Mutterkonzern Leitner fertigt Seilbahnen fürs Gebirge, oder mal anders, wie im Jahr 2000, für die Weltausstellung in Hannover. Große Leitwind-Windparks drehen sich vor allem in Bulgarien und Kroatien sowie in Frankreich und Italien. In Kanada dagegen gibt’s ein Unikat: Auf dem 1.300 Meter hohen Hausberg vor der Olympiastadt Vancouver steht eine LTW 77 (1,5 MW) mit einer Aussichtsplattform unterhalb der Gondel – nach Unternehmensangaben die „dritthöchstgelegene Windmühle der Welt“.
In Indien haben in dem dortigen Joint-venture mit Shiram die Ingenieure eine 1,8-MW-Turbine entwickelt, deren Prototyp auf dem Subkontinent seit einem guten halben Jahr Windstrom produziert. Ende diesen Jahres wollen die Südtiroler in den Niederlanden erstmals eine 3-MW-Anlage aufbauen.
Manche große Hersteller mit Getriebemühlen orientieren sich langsam um, um „ohne“ die Hälfte der Bauteile, weniger Verschleiß und eine einfachere Wartung zu erreichen. Siemens offeriert „an Land“ inzwischen eine 3-MW-Anlage mit 101 Rotordurchmesser – ausdrücklich ohne Getriebe. Bei der großen 3,6-Maschine auf See bleibt dieser Anlagenbestandteil dagegen erhalten. General Electric (GE) startete in den Offshore-Markt ursprünglich ebenfalls mit Getriebe (3,6 MW) und geht nun den entgegengesetzten Weg: GE hat den norwegischen Hersteller Scanwind übernommen und nun dessen Technologie, ursprünglich als 3,5-MW-Maschine, im Portfolio: Hochgescalt als 4-MW-Mühle - und getriebelos.
Seinen ersten Prototypen hat Vensys bereits 2003 errichtet – damals noch mit 1,2 MW Leistung. Inzwischen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, an der auch der Windpionier, ehemalige Commerzbank Brunsbüttel-Leiter und Ex-REpower-Vorstand Hugo Denker beteiligt ist, hat das Unternehmen vor allem in den beiden vergangenen Jahren ziemlich Fahrt aufgenommen. Weltweit drehen sich derzeit 3.230 getriebelose Windenergieanlagen mit der Vensys-Technologie – hauptsächlich als 1,5 MW-Maschine mit wahlweise 70, 77 oder 82 Metern Rotordurchmesser und auf allen drei großen Windmärkten: Europa, Nordamerika, vor allem aber im boomenden chinesischen und indischen Markt.
Der chinesische Hersteller Goldwind besitzt die Mehrheit der Aktienanteile bei Vensys und brachte im vergangenen Jahr genau 1.451 Maschinen vom Typ 70, 77, 82 sowie von der neuen 2,5-MW-Mühle mit 100 Meter Rotordurchmesser ans Netz. Obwohl noch nicht die Zahlen aller Hersteller für 2010 vorliegen, dürfte dies für Goldwind wie 2009 (7,.2 % Marktanteil laut BTM-Consult) mindestens Rang fünf unter den Top Ten auf dem Weltmarkt bedeuten. In Indien installierte Vensys-Lizenznehmer ReGen im vergangenen Jahr 66 Megawattmaschinen, in Brasilien die Impsa Wind 16 Mühlen (Vorjahr 53 Mühlen) mit dieser Technologie.
In Deutschland siehts auf den ersten Blick mit insgesamt 15 gebauten Maschinen „Made in Saarland“ vergleichsweise bescheiden aus, doch schlägt hier das „technologische Herz“: Bei der Vensys AG sowie bei der Vensys Energiesysteme GmbH in Diepholz bei Bremen, die hauptsächlich Frequenzumrichter für die Mühlen produziert und in deren Nähe, bei Wagenfeld, der Prototyp der getriebelosen 2,5-MW-Anlage mit 100 Meter Rotordurchmesser dreht.
„Gerade haben wir eine Lizenzvereinbarung mit einem ägyptischen Unternehmen abgeschlossen“, berichtet Sabrina Baumann von der Marketingabteilung, „so dass wir bis auf die Antarktis und Australien in allen Kontinenten präsent sind.“
Einen anderen Weg beschreitet Leitwind im südtirolischen Ort Sterzing bei Bozen. Wie Vensys hat das norditalienische Unternehmen, das zudem in Österreich und Indien fertigt, im Jahr 2003 seine eine getriebelosen Megawattmühle errichtet. Auch hier setzte der große „Run“ in den letzten zwölf Monaten ein – mit rund 50 neu installierten Anlagen. „Bis Januar haben wir insgesamt rund hundert Windturbinen ans Netz gebracht“, sagt Andreas Passierlak, beim Windkraftanlagenhersteller verantwortlich für Controlling und Entwicklung. „Rund hundert weitere Mühlen kommen in den nächsten zwölf Monaten hinzu“, lautet seine Prognose.
Anders als Vensys „bedient“ Leitwind vor allem Nischenmärkte – insbesondere mit Bergregionen, bei denen durch den Seilbahnbau bereits Kontakte bestehen: Denn der Mutterkonzern Leitner fertigt Seilbahnen fürs Gebirge, oder mal anders, wie im Jahr 2000, für die Weltausstellung in Hannover. Große Leitwind-Windparks drehen sich vor allem in Bulgarien und Kroatien sowie in Frankreich und Italien. In Kanada dagegen gibt’s ein Unikat: Auf dem 1.300 Meter hohen Hausberg vor der Olympiastadt Vancouver steht eine LTW 77 (1,5 MW) mit einer Aussichtsplattform unterhalb der Gondel – nach Unternehmensangaben die „dritthöchstgelegene Windmühle der Welt“.
In Indien haben in dem dortigen Joint-venture mit Shiram die Ingenieure eine 1,8-MW-Turbine entwickelt, deren Prototyp auf dem Subkontinent seit einem guten halben Jahr Windstrom produziert. Ende diesen Jahres wollen die Südtiroler in den Niederlanden erstmals eine 3-MW-Anlage aufbauen.
Manche große Hersteller mit Getriebemühlen orientieren sich langsam um, um „ohne“ die Hälfte der Bauteile, weniger Verschleiß und eine einfachere Wartung zu erreichen. Siemens offeriert „an Land“ inzwischen eine 3-MW-Anlage mit 101 Rotordurchmesser – ausdrücklich ohne Getriebe. Bei der großen 3,6-Maschine auf See bleibt dieser Anlagenbestandteil dagegen erhalten. General Electric (GE) startete in den Offshore-Markt ursprünglich ebenfalls mit Getriebe (3,6 MW) und geht nun den entgegengesetzten Weg: GE hat den norwegischen Hersteller Scanwind übernommen und nun dessen Technologie, ursprünglich als 3,5-MW-Maschine, im Portfolio: Hochgescalt als 4-MW-Mühle - und getriebelos.
- Quelle:
- Recherche
- Autor:
- Björn Johnsen
- Email:
- bj@windmesse.de
- Keywords:
- Getriebelose Windenergieanlagen, Vensys AG, Leitwind, Friedrich Klinger, Hugo Denker, Impsa Wind, Goldwind, ReGen, Forschungsgruppe Windenergie, BTM-Consult, Siemens, GE, Sabrina Baumann, Vensys Energiesysteme, Andreas Passierlak, Scanwind, Shiram
- Windenergie Wiki:
- Windpark, Turbine, REpower, Offshore, MW, Gondel, Enercon