03.03.2004
WindEnergy-Studie 2004 - Deutliches Wachstum des Windenergiemarktes prognostiziert: Zuwachs von 110 000 MW weltweit bis 2012 / Investitionsvolumen von rund 130 Milliarden Euro
Hamburg, 2. März 2004 - Die internationale Windenergiebranche erwartet in den nächsten Jahren ein deutliches Wachstum: Bis zum Jahr 2012 sollen weltweit insgesamt 150.000 Megawatt (MW) Leistung installiert sein. Derzeit sind Windenergieanlagen mit zusammen 40.000 MW Leistung am Netz. Der bis 2012 vorhergesagte Zuwachs um 110 000 MW entspräche einem geschätzten Investitionsvolumen von rund 130 Milliarden Euro. Das ist das Ergebnis der WindEnergy-Studie 2004, die von der Hamburg Messe im Vorfeld der internationalen Leitmesse WindEnergy – International Trade Fair heute in Hamburg präsentiert wurde. Das Deutsche Windenergie Institut (DEWI) hat dazu im Auftrag der Hamburg Messe Hersteller von Windenergieanlagen sowie Projektentwickler zu ihrer Markteinschätzung befragt und damit die erste WindEnergy-Studie aus dem Jahr 2002 fortgeschrieben. Die internationale Fachmesse findet vom 11. bis 14. Mai 2004 in Hamburg statt. Es werden mehr als 250 Aussteller erwartet.
Als die derzeit fünf wichtigsten Zukunftsmärkte nannten die befragten Firmen Frankreich, Großbritannien, Österreich, Italien und USA. Hier zeichnet sich im Vergleich zu 2002 ein deutliche Veränderung ab: Die einstigen Hoffnungsträger Polen und Türkei (WindEnergy-Studie 2002) haben die Erwartungen nicht erfüllt. Dagegen setzen Länder wie Österreich und Großbritannien jetzt verstärkt auf Windenergie, und auch Frankreich gewinnt weiter an Bedeutung. Corin Millais, CEO der European Wind Energy Association (EWEA), stellt fest, dass „die Zukunft der Windindustrie in der Erschließung neuer Märkte – zusätzlich zu den bekannten drei großen - liegt. Und diese Umfrage zeigt gerade, wie umfangreich der Markt sein kann – es hat 25 Jahre gedauert, 40 000 MW zu installieren, und es wird weniger als zehn Jahre brauchen, um weitere 110 000 MW hinzuzufügen. Das ist eine weitere Bestätigung dafür, dass Europa der Wachstumsmotor des globalen Windenergiemarktes in den nächsten zehn Jahren bleibt.“
Der vor zwei Jahren prognostizierte Rückgang des Windenergiemarktes in Deutschland ist im Jahr 2003 mit den erreichten 2.645 MW tatsächlich eingetreten, allerdings geringer als befürchtet. Deutschland ist und bleibt damit der größte Windenergiemarkt der Welt. Nach den Ergebnissen der WindEnergy-Studie 2004 sind die Hersteller und Entwickler heute wieder optimistischer als noch im Jahr 2002: Bis 2012 erwarten sie eine installierte Leistung von 22.600 MW auf dem Land und 6.700 MW in Nord- und Ostsee. Bis 2030 könnten dann 30 Prozent des deutschen Strombedarfs aus Windenergie gedeckt werden.
Der Offshore-Markt wird laut WindEnergy-Studie erst ab 2006 anziehen. Vor zwei Jahren war die Branche diesbezüglich etwas optimistischer und erwartete erste Offshore-Projekte in Deutschland bereits im Jahr 2004. Zwar verschiebt sich der zeitliche Beginn der Offshore-Anwendung, aber es wird dann eine schnellere Entwicklung vermutet, die im Jahr 2012 zu einer fast 30 Prozent höheren Offshore-Leistung (6.800 MW) führen könnte, als dies das Ergebnis der Studie vor zwei Jahren zeigte. Besonders Windparks auf See sollen durch die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) staatlich gefördert werden. Dies scheint mit dem Entwurf von Bundesumweltminister Jürgen Trittin gelungen: Rund 30 Prozent der Befragten erwarten durch die Novelle in den nächsten fünf Jahren einen starken Impuls für den Offshore-Markt.
Im europäischen Vergleich sehen die Befragten Deutschland auf dem zweiten Platz, wenn es um die schnelle Realisierung von Offshore-Windparks in den kommenden fünf Jahren geht. Großbritannien wird nach Einschätzung der Branche Nummer 1 bei der Rrealisierung von Windparks auf See sein, auf Platz drei folgt Dänemark. Thorsten Herdan, Geschäftsführer VDMA Power Systems, sieht derzeit einen gefestigten deutschen Markt: „Die Windenergiebranche hat sich im vergangenen Jahr auf dem hohen Niveau von 2001 stabilisiert. Der Auftragsbestand der Hersteller ist gut und das Service- und Wartungsgeschäft wächst kontinuierlich. Zudem haben die deutschen Hersteller durch hohes Know-how gute Marktchancen im Export. Daher sind wir zuversichtlich, dass der Export deutlich anziehen wird.“
Für die Markterschließung setzen die international agierenden Windfirmen auf die Zusammenarbeit mit Unternehmen im Zielland: So sehen zwei Drittel der Hersteller und Projektentwickler in einem Joint Venture das Erfolg versprechendste Vorgehen. Rund 17 Prozent der Hersteller und etwa 27 Prozent der Projektentwickler bereiten neue Märkte durch die Gründung einer Tochterfirma. Bei allen Befragten ist die Unsicherheit bezüglich der Energiepolitik im Zielland als größtes Hindernis eines Engagements in neuen Märkten anzusehen. Auch die länderspezifischen Finanzierungsmodelle sorgen derzeit für Verunsicherung bei der Erschließung von neuen internationalen Zielmärkten. Während Hersteller in der instabilen politischen Situation ein ebenso großes Hindernis sehen, scheinen die Projektentwickler risikofreudiger zu sein.
Die WindEnergy 2004 findet von 11. bis 14. Mai statt. Öffnungszeiten: 9 bis 18 Uhr, am Donnerstag bis 20 Uhr. Die internationale Fachmesse bietet Herstellern und Zulieferern, Planern, Finanzierungsinstituten, Mess- und Zertifizierungsstellen sowie Fachleuten aus Forschung und Entwicklung eine internationale Plattform zum weiteren Ausbau dieses Zukunftsmarktes. Offizielle internationale Partner der WindEnergy sind die EWEA, AWEA und die InWEA, auf nationaler Ebene der VDMA und das DEWI. Weitere Informationen unter www.windenergy-hamburg.de
Hinweis für die Redaktion: Einen ausführlicheren Text sowie Schaubilder finden Sie unter www.windenergy-hamburg.de (Presseseite). Die WindEnergy-Studie 2004 kann per e-mail an presse@hamburg-messe.de angefordert werden.
Als die derzeit fünf wichtigsten Zukunftsmärkte nannten die befragten Firmen Frankreich, Großbritannien, Österreich, Italien und USA. Hier zeichnet sich im Vergleich zu 2002 ein deutliche Veränderung ab: Die einstigen Hoffnungsträger Polen und Türkei (WindEnergy-Studie 2002) haben die Erwartungen nicht erfüllt. Dagegen setzen Länder wie Österreich und Großbritannien jetzt verstärkt auf Windenergie, und auch Frankreich gewinnt weiter an Bedeutung. Corin Millais, CEO der European Wind Energy Association (EWEA), stellt fest, dass „die Zukunft der Windindustrie in der Erschließung neuer Märkte – zusätzlich zu den bekannten drei großen - liegt. Und diese Umfrage zeigt gerade, wie umfangreich der Markt sein kann – es hat 25 Jahre gedauert, 40 000 MW zu installieren, und es wird weniger als zehn Jahre brauchen, um weitere 110 000 MW hinzuzufügen. Das ist eine weitere Bestätigung dafür, dass Europa der Wachstumsmotor des globalen Windenergiemarktes in den nächsten zehn Jahren bleibt.“
Der vor zwei Jahren prognostizierte Rückgang des Windenergiemarktes in Deutschland ist im Jahr 2003 mit den erreichten 2.645 MW tatsächlich eingetreten, allerdings geringer als befürchtet. Deutschland ist und bleibt damit der größte Windenergiemarkt der Welt. Nach den Ergebnissen der WindEnergy-Studie 2004 sind die Hersteller und Entwickler heute wieder optimistischer als noch im Jahr 2002: Bis 2012 erwarten sie eine installierte Leistung von 22.600 MW auf dem Land und 6.700 MW in Nord- und Ostsee. Bis 2030 könnten dann 30 Prozent des deutschen Strombedarfs aus Windenergie gedeckt werden.
Der Offshore-Markt wird laut WindEnergy-Studie erst ab 2006 anziehen. Vor zwei Jahren war die Branche diesbezüglich etwas optimistischer und erwartete erste Offshore-Projekte in Deutschland bereits im Jahr 2004. Zwar verschiebt sich der zeitliche Beginn der Offshore-Anwendung, aber es wird dann eine schnellere Entwicklung vermutet, die im Jahr 2012 zu einer fast 30 Prozent höheren Offshore-Leistung (6.800 MW) führen könnte, als dies das Ergebnis der Studie vor zwei Jahren zeigte. Besonders Windparks auf See sollen durch die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) staatlich gefördert werden. Dies scheint mit dem Entwurf von Bundesumweltminister Jürgen Trittin gelungen: Rund 30 Prozent der Befragten erwarten durch die Novelle in den nächsten fünf Jahren einen starken Impuls für den Offshore-Markt.
Im europäischen Vergleich sehen die Befragten Deutschland auf dem zweiten Platz, wenn es um die schnelle Realisierung von Offshore-Windparks in den kommenden fünf Jahren geht. Großbritannien wird nach Einschätzung der Branche Nummer 1 bei der Rrealisierung von Windparks auf See sein, auf Platz drei folgt Dänemark. Thorsten Herdan, Geschäftsführer VDMA Power Systems, sieht derzeit einen gefestigten deutschen Markt: „Die Windenergiebranche hat sich im vergangenen Jahr auf dem hohen Niveau von 2001 stabilisiert. Der Auftragsbestand der Hersteller ist gut und das Service- und Wartungsgeschäft wächst kontinuierlich. Zudem haben die deutschen Hersteller durch hohes Know-how gute Marktchancen im Export. Daher sind wir zuversichtlich, dass der Export deutlich anziehen wird.“
Für die Markterschließung setzen die international agierenden Windfirmen auf die Zusammenarbeit mit Unternehmen im Zielland: So sehen zwei Drittel der Hersteller und Projektentwickler in einem Joint Venture das Erfolg versprechendste Vorgehen. Rund 17 Prozent der Hersteller und etwa 27 Prozent der Projektentwickler bereiten neue Märkte durch die Gründung einer Tochterfirma. Bei allen Befragten ist die Unsicherheit bezüglich der Energiepolitik im Zielland als größtes Hindernis eines Engagements in neuen Märkten anzusehen. Auch die länderspezifischen Finanzierungsmodelle sorgen derzeit für Verunsicherung bei der Erschließung von neuen internationalen Zielmärkten. Während Hersteller in der instabilen politischen Situation ein ebenso großes Hindernis sehen, scheinen die Projektentwickler risikofreudiger zu sein.
Die WindEnergy 2004 findet von 11. bis 14. Mai statt. Öffnungszeiten: 9 bis 18 Uhr, am Donnerstag bis 20 Uhr. Die internationale Fachmesse bietet Herstellern und Zulieferern, Planern, Finanzierungsinstituten, Mess- und Zertifizierungsstellen sowie Fachleuten aus Forschung und Entwicklung eine internationale Plattform zum weiteren Ausbau dieses Zukunftsmarktes. Offizielle internationale Partner der WindEnergy sind die EWEA, AWEA und die InWEA, auf nationaler Ebene der VDMA und das DEWI. Weitere Informationen unter www.windenergy-hamburg.de
Hinweis für die Redaktion: Einen ausführlicheren Text sowie Schaubilder finden Sie unter www.windenergy-hamburg.de (Presseseite). Die WindEnergy-Studie 2004 kann per e-mail an presse@hamburg-messe.de angefordert werden.
- Quelle:
- Hamburg Messe und Congress GmbH
- Autor:
- Gudrun Blickle
- Email:
- gudrun.blickle@hamburg-messe.de
- Keywords:
- WindEnergy Studie DEWI
- Windenergie Wiki:
- Windpark, Offshore, MW, Megawatt, Hamburg