2024-12-18
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Neuer Index zur Entwicklung der Industriestrompreise auf SMARD

Meldung der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen

Bild: Pixabay - Strommasten des HochspannungsnetzesBild: Pixabay - Strommasten des Hochspannungsnetzes

Die Bundesnetzagentur veröffentlicht ab heute auf ihrer Energiemarktdatenplattform SMARD einen neuen Index für Industriestrompreise. Die monatliche Darstellung ermöglicht es, die Entwicklung der Strompreise für Industriekunden einfach nachzuvollziehen, und schafft Transparenz bei der Bewertung der aktuellen Marktsituation.

„Wir beobachten die Entwicklung der Strompreise sehr genau. Der Strompreisindex für Industriekunden berücksichtigt dabei auch mögliche wirtschaftliche Entlastungen von Unternehmen. Er schafft eine differenzierte Grundlage bei der Betrachtung der Entwicklungen am Markt“, erklärt Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur.

Transparente Preisentwicklung im Fokus

Der neue Industriestrompreisindex wird auf Basis einer umfassenden Modellierung berechnet, die alle relevanten Kostenbestandteile berücksichtigt. Dazu gehören Netzentgelte, Abgaben, Umlagen, Steuern, Vertriebskosten und Marge sowie Beschaffungskosten. Die Beschaffungskosten werden auf Grundlage einer typischen Beschaffungsstrategie der Stromlieferanten für Industrieunternehmen modelliert. Als Vergleichszeitraum dienen die entsprechenden Werte des Basismonats Januar 2021. Sie ermöglichen es, die langfristige Preisentwicklung transparent darzustellen, ohne sie durch krisenbedingte Ausreißer zu verfälschen.

Aktueller Stand November 2024

Der Preisindex für Industriestrom unterscheidet zwischen Unternehmen mit und Unternehmen ohne mögliche Vergünstigungen. So können Unternehmen, die bestimmte gesetzliche Voraussetzungen erfüllen, den Preis, den sie für Strom bezahlen müssen, reduzieren. Dies betrifft vor allem große Unternehmen mit einem hohen Stromverbrauch und einer konstanten Abnahme (sog. Bandlast). Durch gesetzlich definierte Vergünstigungen können sich Netzentgelte, Umlagen, Konzessionsabgabe und Stromsteuer reduzieren oder sogar ganz entfallen. Insbesondere kleinere Unternehmen, die diese Voraussetzungen nicht erfüllen, profitieren nicht von diesen Vergünstigungen. Bei der Betrachtung der Preisentwicklung spielt diese Unterscheidung eine wichtige Rolle.

Im November 2024 lag der Industriestrompreisindex ohne Vergünstigungen bei etwa 102 Prozent, was einem Anstieg von zwei Prozentpunkten gegenüber dem Preisniveau im Januar 2021 entspricht. Für Unternehmen mit Vergünstigungen liegt der Index bei 168 Prozent, sodass der Preis 68 Prozentpunkte über dem Vorkrisenniveau liegt. Hauptursache dafür sind die gestiegenen Energiebeschaffungskosten. Bei Unternehmen ohne Vergünstigungen konnten diese höheren Beschaffungskosten durch die Abschaffung der EEG-Umlage weitgehend ausgeglichen werden.

Hintergrund

Die Bundesnetzagentur bietet auf ihrer Datenplattform SMARD aktuelle Daten zum deutschen Strommarkt. In der Rubrik „Energiedaten kompakt“ werden die im Rahmen des Monitorings der Bundesnetzagentur erhobenen Daten grafisch aufbereitet und zum Download bereitstellt. Einen Index für private Haushaltskunden zur Preisentwicklung bei Strom und Gas veröffentlicht die Bundesnetzagentur seit September 2024. Der Industriestrompreisindex ergänzt die bestehenden Darstellungen und bietet erstmals einen spezifischen Fokus auf die Preisentwicklung im Industriesektor. Weitere Informationen finden sich unter: https://www.smard.de/page/home/topic-article/211972/215546

 

Quelle:
Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen
Autor:
Fiete Wulff - Leiter Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Email:
Pressestelle@bnetza.de
Windenergie Wiki:
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