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UK: Neues Ministerium verteilt gleich Geld
Wie der amtierende Premierminister Großbritanniens Rishi Sunak bereits im Wahlkampf versprochen hat, wird die britische Regierung umstrukturiert. Im Zuge dessen wurde gestern bekannt gegeben, dass das bisherige Department for Business, Energy and Industrial Strategy (BEIS) aufgelöst und durch das Ministerium für Energiesicherheit und Netto-Nullenergie ersetzt wird.
Mit diesem Schritt will die Regierung nach eigenen Angaben den erheblichen Auswirkungen der steigenden Preise auf die Haushalte im ganzen Land Rechnung tragen, die auf Putins illegalen Krieg in der Ukraine zurückzuführen sind, sowie der Notwendigkeit, mehr Energie aus einheimischen nuklearen und erneuerbaren Quellen zu gewinnen.
Das kommt allerdings nicht bei allen gut an: Die Association for Renewable Energy and Clean Technology (REA) befürchtet, dass die Umbildung mit unnötigen Verzögerungen verbunden sein wird. Dr. Nina Skorupska CBE FEI, Geschäftsführerin der Vereinigung für erneuerbare Energien und saubere Technologien (REA), sagte: „Ein Energieministerium mit dem Schwerpunkt Net Zero ist zu begrüßen, solange die Regierung jetzt loslegt und die üblichen Verzögerungen bei der Einrichtung neuer Abteilungen vermeidet. Die Entscheidungsfindung in diesem Sektor hat sich in den letzten Jahren bereits erheblich verzögert, und ein gemeinsamer Ansatz in diesen neuen Abteilungen ist von entscheidender Bedeutung, ebenso wie die Umsetzung der Empfehlungen aus Chris Skidmores Net-Zero-Bericht 'Mission Zero', in dem klar festgestellt wird, dass "Net Zero die größte Wachstumschance des 21. Jahrhunderts ist."
Noch deutlichere Worte findet der Chef von Greenpeace UK, Doug Parr, der laut ReNews sagte, die Wiedereinführung eines Energieministeriums sei angesichts der steigenden Energiekosten und der zunehmenden Klimakatastrophen so hilfreich wie das Umstellen der Liegestühle auf der Titanic. „Es sind die Regierungspolitik und die Unterinvestition, die wirkliche Maßnahmen zur Bewältigung der Klima- und Energiekrise verhindern, nicht die Abteilungen oder Minister.“
Die britische Regierung lobt immer wieder Wettbewerbe aus, um Innovationen im Energiebereich voranzubringen (Bild: Pixabay)
Um seinen Kritikern entgegen zu treten, verteilt der neue Staatssekretär Shapps nun gleich Geld an sogenannte Innovatoren: 19 Millionen Pfund werden in der aktuellen Ausschüttung an britische Unternehmer zur Entwicklung umweltfreundlicherer Technologien vergeben.
Die Projekte im gesamten Vereinigten Königreich sollen es der Industrie ermöglichen, ihren Teil dazu beizutragen, dass das Land sein Netto-Null-Ziel für 2050 erreicht, indem sie Lösungen zur Dekarbonisierung bereitstellen, potenziell Hunderte von grünen Arbeitsplätzen schaffen und Investitionen des Privatsektors in Millionenhöhe auslösen. 37 britische Unternehmen, darunter kleine und mittlere Firmen und Start-ups, erhalten einen Anteil des 19 Millionen Pfund schweren Energy Entrepreneurs Fund.
Zu den ausgezeichneten Projekten dieser Ausschüttung gehören u.a. die Offshore-Windroboter-Inspektoren von Inductive Power Projection Ltd mit Sitz in Cornwall, die die Fördermittel in Höhe von 444.080 £ für die Entwicklung eines innovativen kabellosen Hochfrequenz-Ladegeräts verwenden wollen, mit dem schwimmende, autonome 'Roboter'-Drohnen für die Inspektion und Wartung von Offshore-Windparks betrieben werden können. Und das Unternehmen Jet Engineering System Solutions erhält 255.754 £ für die Entwicklung eines schwimmenden 5G-Netzwerks, das eine schnelle und zuverlässige Kommunikation über große Entfernungen auf See ermöglicht, um die Installation von Windparks zu unterstützen.
Grant Shapps sagte dazu: „Das Vereinigte Königreich ist eine Nation von Innovatoren, und diese Finanzierung wird der nächsten Generation von Energiepionieren helfen, billige und grüne Technologien der Zukunft zu entwickeln.“
Im Sommer soll bereits der nächste Wettbewerb starten, der mit 5 Millionen Pfund dotiert ist. Bis dahin muss das neue Ministerium seine Handlungsfähigkeit anderweitig unter Beweis stellen.
- Autor:
- Katrin Radtke
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- Großbritannien, Regierung, Ministerium, Ausschüttung, Innovation, offshore, Technologie, grün, Energieeffizienz, Wettbewerb
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