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Enercon: 3.000 Jobs weg – Bundesregierung verantwortlich
Bereits im vergangenen Jahr musste der Windkraftanlagenhersteller Enercon 800 Arbeitsplätze in Deutschland abbauen, jetzt folgen weitere 3.000 Beschäftigte. Vor allem die Standorte in Aurich und Magdeburg sind mit jeweils 1.500 Arbeitsplätzen von den Entlassungen betroffen, so Enercon-Sprecher Felix Rehwald gegenüber dem NDR am Sonnabend. Der genaue Umfang an den einzelnen Standorten und die Auswirkungen auf die Lieferketten seien noch nicht abzusehen. Der Abbau betreffe neben dem eigenen Unternehmen auch Produktionspartner, Zulieferer, Handwerksbetriebe und regionale Zeitarbeitsfirmen.
Dafür verantwortlich sei maßgeblich die verfehlte Politik der Bundesregierung, kritisierte Enercon-Geschäftsführer Hans-Dieter Kettwig gegenüber der Süddeutschen: "Die Politik hat uns den Stecker gezogen. Und einen Akku haben wir nicht.“ Schon gar keinen schnellladefähigen: Auch das internationale Geschäft könne den Einbruch nicht kurzfristig kompensieren.
Die Firmenstruktur von Enercon dürfte dafür sorgen, dass eine ganze Reihe der kleinen „Produktionspartner“ mit in den Abgrund gerissen wird. Statt die Einzelteile der Windkraftanlagen selbst herzustellen, hat das Unternehmen die Fertigung an Subunternehmer ausgelagert. 27 "Produktionspartner" bekommen mehr als die Hälfte der Aufträge von Enercon, bei einigen gibt es keinen einzigen anderen Auftraggeber. "Wir ziehen diesen Firmen den Boden unter den Füßen weg", so Kettwig weiter. Aus Mangel an Aufträgen habe man aber keine Alternative.
In dieser Woche sollen Gespräche mit der Politik geführt werden, kündigte der Firmensprecher an. Ob das etwas bringt, ist allerdings fragwürdig. Die Bundesregierung hat in den letzten Monaten eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass sie sich nicht für Arbeitsplätze in der Branche der erneuerbaren Energien interessiert.
- Autor:
- Windmesse Redaktion
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