2024-12-22
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Kommentar: Mit Ignoranz gegen die Wand

Gerade einmal vier Jahre ist es her, da hat die Weltgemeinschaft noch gemeinsam gejubelt, als nach zähen Verhandlungen und Feilschen um jedes einzelne Wort endlich das Pariser Klimaabkommen zustande gekommen war. Was hat sich seither getan? Nicht viel – zumindest nicht, wenn es um Klimaschutz geht…

Letzte Woche sind weltweit mehr als vier Millionen Menschen auf die Straße gegangen, um für mehr Klimaschutz zu demonstrieren. Allein in Deutschland waren es mehr als 1,4 Millionen, davon 270.000 in Berlin und 100.000 in Hamburg. Fast zeitgleich beschloss die Bundesregierung ein Klimapaket, aus dem das Wort 'Klima' getrost gestrichen werden kann, so wenig konkrete Maßnahmen sind darin enthalten.

Man hat ja noch Zeit weiter zu wurschteln – im Zweifel muss sich eben die nächste Regierung mit dem Thema auseinandersetzen. Diesen Eindruck hinterlassen jedenfalls die dürren Worte, in denen auf nicht einmal 30 Seiten das 'Klimapaket' verfasst ist. Das Bundeskabinett hat dem Paket erwartungsgemäß zugestimmt.

Dass Anfang der Woche der Klimagipfel in New York stattfand, verkommt da schon fast zur Randnotiz – dort hat es ohnehin keine großen Beschlüsse gegeben. Die meisten Politiker kamen mit mehr oder eher weniger ausgereiften Programmen im Gepäck in die USA. Donald Trump schaute auch noch kurz vorbei und der größte Aufreger der Veranstaltung war ohnehin die emotionale Rede von Greta Thunberg. So zumindest der Tenor der Presse.

Wer immer noch nicht verstanden hat, worum es bei der Klimakrise geht, dem sei ein gestern veröffentlichtes Schriftstück ans Herz gelegt: Der Weltklimarat IPCC hat seinen neuen Bericht zum Zustand der Ozeane und der Kryosphäre vorgelegt (Kryopshäre = die gefrorenen Komponenten des Erdsystems). Und man muss kein Klimaforscher sein, um die Warnungen in diesem Bericht zu verstehen. Selbst die Kurzzusammenfassung – gerade einmal acht Seiten lang – ist gespickt mit Mahnungen und Vorhersagen, was der Menschheit bevorsteht, wenn sich nicht dringend und zwar SOFORT etwas an ihrer Politik ändert! Nicht morgen, nicht übermorgen, SOFORT!

Hitzewellen, El Nino, Überschwemmungen, Wirbelstürme, sich ausbreitende Wüsten, knappe Trinkwasserressourcen, Nahrungsmangel – all das droht schon 2050! In nicht einmal mehr 30 Jahren wird es so richtig gemütlich auf der Erde, wenn die Menschheit so weiter macht wie bisher.

Angesichts dieser Ausmaße muss man sich wie BWE Präsident Hermann Albers fragen, für wen diese Politiker eigentlich noch Politik machen? Für die paar Verwirrten, die immer noch den Klimawandel leugnen? Wenn selbst die Wirtschaftskonzerne mittlerweile Seite an Seite mit den Umweltschützern stehen und auf eigene Faust ambitionierte Klimaschutzziele verkünden? Wenn sogar die Bürger bereit sind, auf Annehmlichkeiten zu verzichten und sich selbst regulieren? Für wen?

Autor:
Windmesse Redaktion
Email:
presse@windmesse.de
Keywords:
Klimakabinett, Klimakrise, Demo, Pariser Abkommen, Ignoranz, Politik, Klimaschutz
Windenergie Wiki:
Trump, Hamburg, BWE



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