18.10.2006
Offshore-Windenergie am Scheideweg
Hamburg, 13. September 2006 - Die Entwicklung von Offshore-Windenergieanlagen wird im europäischen Ausland wesentlich schneller als in Deutschland vorangetrieben - so lautete das Fazit einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion bei der Konferenz Hamburg Offshore Wind, die heute in Hamburg stattfand.
Die Ursachenforschung verlief kontrovers: Norbert Giese, Geschäftsführer der Siemens Wind Power AG, verwies auf die wirtschaftlich reizvolleren Bedingungen in Holland, Frankreich und England und erklärte, dass nur neue Förderungsprogramme die deutschen Offshore-Pläne vorantreiben könnten. Ebenso klagte Peter Schäfer von der KfW-Bankengruppe angesichts ungleicher Fördersätze in Europa eine preisliche Neuorientierung im Rahmen des Gesetzes für Erneuerbare Energien ein. Dagegen warf MinR Udo Paschedag vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit vor allem den Banken eine mangelnde Risikobereitschaft vor: Es werde zuviel geredet, so Paschedag, und zu wenig gehandelt. Er vermisse in Deutschland Pioniergeist.
Alfred Fackler vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. gab zu bedenken, dass man hinsichtlich der Offshore-Entwicklung über etwas rede, worüber es in Deutschland keinerlei Erfahrungen gebe. Vorsicht sei also durchaus geboten. Die Windparks im Ausland seien zumeist in unmittelbarer Küstennähe, so Dr. Oliver Weinmann von der Vattenfall Europe AG. In der Nordsee seien daher die Risiken höher einzustufen, also müsse auch die Verzinsung entsprechend größer ausfallen. Einig waren sich die Diskutanten immerhin an einem Punkt: Das Testfeld mit zwölf Windenergieanlagen der Multimegawattklasse muss so schnell wie möglich 45 Kilometer nördlich der Insel Borkum realisiert werden. Immerhin sei das Geld dafür vorhanden, so Jörg Kuhbier, Vorstandsvorsitzender der Offshore-Stiftung. Die Investitionen werden derzeit auf 175 Millionen Euro geschätzt, ein Konsortium aus E.ON, EWE und Vattenfall Europe wird das Testfeld realisieren.
Die Hamburg Offshore Wind fand am 12. und 13. September zum fünften Mal statt. 150 Experten von Betreiber-Firmen, Ingenieurbüros, Versicherungen, Universitäten und Forschungseinrichtungen diskutierten im Hotel Hafen Hamburg die vielfältigen Perspektiven der Windenergie auf dem Meer. Der erste Tagungstag stand im Zeichen der Experten der Germanischer Lloyd - Gruppe, die in ihren Vorträgen die vielfältigen technischen und wissenschaftlichen Aspekte von Offshore-Konstruktionen erörterten. Thematisiert wurden etwa die Entwicklungsschritte hin zu Windparks und deren projektbegleitende Zertifizierung auf der Grundlage der Guideline for the Certification of Offshore Wind Turbines von GL Wind, die aktuelle Entwicklung der Analyse von Standortbedingungen und Lastannahmen sowie der Einsatz modernster Inspektionstechniken für Offshore-WEAs.
Während der Tagung übergab Bodo Helm, Global Business Manager bei GL Wind, das Zertifikat für das Andocksystem SASH an Mikael Jakobson von der schwedischen Sash System AB. SASH steht für "Sicheres Andocken an Offshorestrukturen" und wurde speziell für das Wartungspersonal entwickelt, das auch bei Wellengang gefahrlos den erforderlichen Übergang vom Schiff auf die Windenergieanlage meistern muss.
Die Ursachenforschung verlief kontrovers: Norbert Giese, Geschäftsführer der Siemens Wind Power AG, verwies auf die wirtschaftlich reizvolleren Bedingungen in Holland, Frankreich und England und erklärte, dass nur neue Förderungsprogramme die deutschen Offshore-Pläne vorantreiben könnten. Ebenso klagte Peter Schäfer von der KfW-Bankengruppe angesichts ungleicher Fördersätze in Europa eine preisliche Neuorientierung im Rahmen des Gesetzes für Erneuerbare Energien ein. Dagegen warf MinR Udo Paschedag vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit vor allem den Banken eine mangelnde Risikobereitschaft vor: Es werde zuviel geredet, so Paschedag, und zu wenig gehandelt. Er vermisse in Deutschland Pioniergeist.
Alfred Fackler vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. gab zu bedenken, dass man hinsichtlich der Offshore-Entwicklung über etwas rede, worüber es in Deutschland keinerlei Erfahrungen gebe. Vorsicht sei also durchaus geboten. Die Windparks im Ausland seien zumeist in unmittelbarer Küstennähe, so Dr. Oliver Weinmann von der Vattenfall Europe AG. In der Nordsee seien daher die Risiken höher einzustufen, also müsse auch die Verzinsung entsprechend größer ausfallen. Einig waren sich die Diskutanten immerhin an einem Punkt: Das Testfeld mit zwölf Windenergieanlagen der Multimegawattklasse muss so schnell wie möglich 45 Kilometer nördlich der Insel Borkum realisiert werden. Immerhin sei das Geld dafür vorhanden, so Jörg Kuhbier, Vorstandsvorsitzender der Offshore-Stiftung. Die Investitionen werden derzeit auf 175 Millionen Euro geschätzt, ein Konsortium aus E.ON, EWE und Vattenfall Europe wird das Testfeld realisieren.
Die Hamburg Offshore Wind fand am 12. und 13. September zum fünften Mal statt. 150 Experten von Betreiber-Firmen, Ingenieurbüros, Versicherungen, Universitäten und Forschungseinrichtungen diskutierten im Hotel Hafen Hamburg die vielfältigen Perspektiven der Windenergie auf dem Meer. Der erste Tagungstag stand im Zeichen der Experten der Germanischer Lloyd - Gruppe, die in ihren Vorträgen die vielfältigen technischen und wissenschaftlichen Aspekte von Offshore-Konstruktionen erörterten. Thematisiert wurden etwa die Entwicklungsschritte hin zu Windparks und deren projektbegleitende Zertifizierung auf der Grundlage der Guideline for the Certification of Offshore Wind Turbines von GL Wind, die aktuelle Entwicklung der Analyse von Standortbedingungen und Lastannahmen sowie der Einsatz modernster Inspektionstechniken für Offshore-WEAs.
Während der Tagung übergab Bodo Helm, Global Business Manager bei GL Wind, das Zertifikat für das Andocksystem SASH an Mikael Jakobson von der schwedischen Sash System AB. SASH steht für "Sicheres Andocken an Offshorestrukturen" und wurde speziell für das Wartungspersonal entwickelt, das auch bei Wellengang gefahrlos den erforderlichen Übergang vom Schiff auf die Windenergieanlage meistern muss.
- Quelle:
- Germanischer Lloyd
- Autor:
- Dr. Olaf Mager und Stefanie Normann
- Link:
- www.gl-group.com/...
- Windenergie Wiki:
- Windpark, WEA, Turbine, Offshore, Hamburg