18.04.2006
US-Branche erstmals mit Nationen-Pavillon auf der WindEnergy Boom stellt Herausforderung für die Industrie weltweit dar
Die Länder mit den meisten installierten Windenergieanlagen liegen alle in Europa - noch, denn auch außerhalb des Kontinents entwickeln sich Märkte, die große Wachstumszahlen aufweisen. Großes Augenmerk richten die Hersteller, Zulieferer und Projektentwickler zurzeit auf die USA, nachdem dort 2005 die PTC-Bestimmungen (Production Tax Credit) verlängert wurden. Der US-Markt ist - wie alle Top-Windenergie-Märkte weltweit - Thema der internationalen Leitmesse WindEnergy vom 16. bis 19. Mai in Hamburg. Ein Garant dafür ist nicht zuletzt die Partnerschaft der AWEA (American Wind Energy Association) mit der Fachmesse. Die US-Branche präsentiert sich in Hamburg erstmals mit einem eigenen Nationen-Pavillon. Darüber hinaus erfahren Fachbesucher in einer Länderpräsentation der AWEA wichtige Details über die rechtlichen und wirtschaftlichen Bedingungen im Zielmarkt Nordamerika. Die Umweltministerin von Pennsylvania, Kathleen A. McGinty, spricht bei der Eröffnungsfeier der WindEnergy am 16. Mai in Hamburg. Der US-Bundesstaat soll Modellstaat für Erneuerbare Energien werden.
In ihrem Ausblick für das zweite Quartal 2005 kündigt die AWEA einen Ausbau der Windenergiekapazität auf Rekordhöhe in der US-Geschichte an. Nach der Bilanz Anfang dieses Jahres wurden in den USA Anlagen mit zusammen 2400 MW neu installiert, somit lag die insgesamt installierte Leistung Ende 2005 bei 9100 MW. Mit der Unterzeichnung des Energy Policy Act 2005, der eine zweijährige Verlängerung der steuerlichen Vergünstigung für Windenergie-Projekte sichert, wird sich nach Ansicht der AWEA die starke Dynamik auch 2006 und 2007 fortsetzen. Die Verlängerung des PTC wird auf breiter Basis als positives Signal zur Stärkung von Wachstum und Stabilität des Marktes begrüßt: In der Vergangenheit hatte der Congress nämlich dreimal erst nach Auslaufen des Zeitrahmens eine Fortsetzung beschlossen. In jeder dieser Perioden ohne funktionierenden PTC brach der Markt zusammen.
Das auf Zukunftsenergiequellen spezialisierte US-amerikanische Forschungs- und Beratungsunternehmen Emerging Energy Research prognostiziert für 2008 und 2009 ein weiterhin lebhaftes Marktwachstum mit jährlichen Neuinstallationen von jeweils mehr als 3500 MW. Andere Prognosen für den US-Markt fallen, insbesondere für die nächsten zwei Jahre, vorsichtiger aus. Sie weisen auf die vom PTC-System erzwungene "Stop-and-Go"-Entwicklung des Marktes hin, die bereits zu einer akuten Turbinen- und Komponentenknappheit führte, die 2007 wohl anhalten wird. Die zu den weltweit wichtigsten Antriebswellenlieferanten gehörende tschechische Firma Skoda Steel berichtet, dass ihre Fertigung bereits an die Kapazitätsgrenzen gefahren wird, ohne diese Nachfrage befriedigen zu können.
Zu den größeren Herstellern, die von der Dynamik des US-Marktes profitieren, gehören u. a. GE Energy (USA) sowie Gamesa (Spanien), beide Unternehmen sind Mitglied im Fachbeirat sowie Aussteller der WindEnergy. US-Marktführer GE hat vor, 2006/2007 weltweit rund 4700 Anlagen zu errichten, wovon eine große Anzahl aus Produktionsstätten in Deutschland und Spanien geliefert werden soll. Die USA werden, wie 2005, für GE der wichtigste Windenergiemarkt bleiben. Siemens Wind Power erhielt einen ersten Auftrag vom führenden Projekt-Entwickler FPL Energy, seine 2,3 MW-Anlagen im Umfang von 600 MW zu liefern. Gamesa verfolgt große Pläne für die Installation von rund 14 000 MW bis 2009: Dafür wird eine eigene Rotorblatt-Fertigung in Pennsylvania gebaut. Geplant sind auch die Gründung einer US-Zentrale und eines Entwicklungsbüros. Auch Gamesa und Siemens Wind Power stellen in Hamburg aus.
Um vom Windenergie-Aufschwung profitieren zu können, müssen externe Wettbewerber jedoch auch mit Besonderheiten des US-Marktes fertig werden. Die deutsche Herstellerfirma Nordex will rasch mit ihrer neuesten 2,5 MW-N90-Anlagenserie wieder auf den US-Markt zurückkehren. Bevor dies jedoch möglich ist, muss Nordex die Technologie für Generatoren modifizieren, um das Patent von GE für Turbinen mit variabler Drehzahl nicht zu verletzen. Auch im eigenen Land gibt es neue Mitbewerber, die in der Entwicklung des Marktes große Chancen sehen. Ein ambitionierter Anbieter ist die US-Firma Clipper Windpower, die ihre Anlagenfertigung in Iowa im September aufnahm. Natürlich haben auch Zulieferer und Projektentwickler die USA im Visier. Der dänische Rotorblattlieferant LM Glasfiber hat zum Beispiel seine Fertigungsanlage in North Dakota bereits deutlich ausgebaut. Gleich mehrere europäische Windenergie-Projektentwickler sind in den USA aktiv. Dazu gehört die irische Firma Airtricity, die in den nächsten Jahren eine Expansion auf dem US-Markt mit einem Volumen von 270 Millionen US-Dollar beabsichtigt.
Die Steigerung des Windenergie-Anteils an der US-Stromversorgung macht erforderlich, dass die Netzqualität verbessert wird und Wind-Turbinen auch bei Netzstörungen online bleiben. Das ist eine Entwicklung, die mit der in den europäischen Windenergie-Nationen wie Deutschland vergleichbar ist. Der Netzausbau ist ebenfalls wichtig wegen der umfangreichen Pläne für Offshore-Windparks. Schließlich schätzt das Energieministerium, dass es vor den US-Küsten ein Windenergiepotenzial von mehr als 900 000 MW gibt - das entspricht in etwa der gesamten derzeit installierten Stromkapazität der USA. Auch dieser Blick in die Zukunft macht das immense Potential für die gesamte Windenergie-Branche deutlich.
In ihrem Ausblick für das zweite Quartal 2005 kündigt die AWEA einen Ausbau der Windenergiekapazität auf Rekordhöhe in der US-Geschichte an. Nach der Bilanz Anfang dieses Jahres wurden in den USA Anlagen mit zusammen 2400 MW neu installiert, somit lag die insgesamt installierte Leistung Ende 2005 bei 9100 MW. Mit der Unterzeichnung des Energy Policy Act 2005, der eine zweijährige Verlängerung der steuerlichen Vergünstigung für Windenergie-Projekte sichert, wird sich nach Ansicht der AWEA die starke Dynamik auch 2006 und 2007 fortsetzen. Die Verlängerung des PTC wird auf breiter Basis als positives Signal zur Stärkung von Wachstum und Stabilität des Marktes begrüßt: In der Vergangenheit hatte der Congress nämlich dreimal erst nach Auslaufen des Zeitrahmens eine Fortsetzung beschlossen. In jeder dieser Perioden ohne funktionierenden PTC brach der Markt zusammen.
Das auf Zukunftsenergiequellen spezialisierte US-amerikanische Forschungs- und Beratungsunternehmen Emerging Energy Research prognostiziert für 2008 und 2009 ein weiterhin lebhaftes Marktwachstum mit jährlichen Neuinstallationen von jeweils mehr als 3500 MW. Andere Prognosen für den US-Markt fallen, insbesondere für die nächsten zwei Jahre, vorsichtiger aus. Sie weisen auf die vom PTC-System erzwungene "Stop-and-Go"-Entwicklung des Marktes hin, die bereits zu einer akuten Turbinen- und Komponentenknappheit führte, die 2007 wohl anhalten wird. Die zu den weltweit wichtigsten Antriebswellenlieferanten gehörende tschechische Firma Skoda Steel berichtet, dass ihre Fertigung bereits an die Kapazitätsgrenzen gefahren wird, ohne diese Nachfrage befriedigen zu können.
Zu den größeren Herstellern, die von der Dynamik des US-Marktes profitieren, gehören u. a. GE Energy (USA) sowie Gamesa (Spanien), beide Unternehmen sind Mitglied im Fachbeirat sowie Aussteller der WindEnergy. US-Marktführer GE hat vor, 2006/2007 weltweit rund 4700 Anlagen zu errichten, wovon eine große Anzahl aus Produktionsstätten in Deutschland und Spanien geliefert werden soll. Die USA werden, wie 2005, für GE der wichtigste Windenergiemarkt bleiben. Siemens Wind Power erhielt einen ersten Auftrag vom führenden Projekt-Entwickler FPL Energy, seine 2,3 MW-Anlagen im Umfang von 600 MW zu liefern. Gamesa verfolgt große Pläne für die Installation von rund 14 000 MW bis 2009: Dafür wird eine eigene Rotorblatt-Fertigung in Pennsylvania gebaut. Geplant sind auch die Gründung einer US-Zentrale und eines Entwicklungsbüros. Auch Gamesa und Siemens Wind Power stellen in Hamburg aus.
Um vom Windenergie-Aufschwung profitieren zu können, müssen externe Wettbewerber jedoch auch mit Besonderheiten des US-Marktes fertig werden. Die deutsche Herstellerfirma Nordex will rasch mit ihrer neuesten 2,5 MW-N90-Anlagenserie wieder auf den US-Markt zurückkehren. Bevor dies jedoch möglich ist, muss Nordex die Technologie für Generatoren modifizieren, um das Patent von GE für Turbinen mit variabler Drehzahl nicht zu verletzen. Auch im eigenen Land gibt es neue Mitbewerber, die in der Entwicklung des Marktes große Chancen sehen. Ein ambitionierter Anbieter ist die US-Firma Clipper Windpower, die ihre Anlagenfertigung in Iowa im September aufnahm. Natürlich haben auch Zulieferer und Projektentwickler die USA im Visier. Der dänische Rotorblattlieferant LM Glasfiber hat zum Beispiel seine Fertigungsanlage in North Dakota bereits deutlich ausgebaut. Gleich mehrere europäische Windenergie-Projektentwickler sind in den USA aktiv. Dazu gehört die irische Firma Airtricity, die in den nächsten Jahren eine Expansion auf dem US-Markt mit einem Volumen von 270 Millionen US-Dollar beabsichtigt.
Die Steigerung des Windenergie-Anteils an der US-Stromversorgung macht erforderlich, dass die Netzqualität verbessert wird und Wind-Turbinen auch bei Netzstörungen online bleiben. Das ist eine Entwicklung, die mit der in den europäischen Windenergie-Nationen wie Deutschland vergleichbar ist. Der Netzausbau ist ebenfalls wichtig wegen der umfangreichen Pläne für Offshore-Windparks. Schließlich schätzt das Energieministerium, dass es vor den US-Küsten ein Windenergiepotenzial von mehr als 900 000 MW gibt - das entspricht in etwa der gesamten derzeit installierten Stromkapazität der USA. Auch dieser Blick in die Zukunft macht das immense Potential für die gesamte Windenergie-Branche deutlich.
- Quelle:
- WindEnergy
- Autor:
- G.Blickle
- Email:
- gudrun.blickle@hamburg-messe.de
- Windenergie Wiki:
- Windpark, Turbine, Offshore, MW, Hamburg