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US-Konzerne trotzen Trump: Hohe Investitionen in Windenergie treiben Energiewende voran
So gab zunächst Computerriese Microsoft bekannt, dass der Konzern erneut eine Investition in ein Windprojekt getätigt hat. Zukünftig wird das Datenzentrum in Cheyenne, Wyoming komplett mit Windstrom versorgt. Dazu hat Microsoft den bislang größten Firmendeal über 237 Megawatt Windenergie abgeschlossen. Damit liegt man auch weiterhin gut im Plan, um die selbst gesteckten Ziele zur Umstellung auf erneuerbare Energien zu schaffen. Vor Kurzem gab der Konzern bekannt, dass zur Zeit 44 Prozent der benötigten Energie in den Datenzentren aus Erneuerbaren stammen. Bis 2018 will man den Anteil auf 50 Prozent ausbauen und zu Beginn der kommenden Dekade auf 60 Prozent.
Auch Lebensmittelhersteller Mars setzt auf Windenergie. Kurz vor Beginn des diesjährigen Klimagipfels in Marrakesch, Marokko, gaben die Amerikaner bekannt, in einen dritten Windpark zu investieren. Dieser soll in Mexiko errichtet werden und künftig die fünf dortigen Fabriken des Unternehmens mit Energie beliefern. Zudem rief der Konzern dazu auf, die Energiewende voranzutreiben und warb um entsprechende Signale aus der Politik.
Gegenüber Bloomberg sagte Kevin Rabinovitch, Mars’ Global Sustainability Director, im Hinblick auf eine mögliche Veränderung durch neues Personal: „Seit wir unsere Pläne bekannt gegeben haben, ist 2014 ein CEO in Rente gegangen und ein neuer CEO hat seinen Platz eingenommen. Wir haben unsere Pläne aber nicht aufgegeben oder angefangen sie umzuschreiben – und wir werden auch nicht damit anfangen, wenn der gegenwärtige CEO in Rente geht“.
Auch der Autohersteller General Motors setzt auf Windenergie: So gab man zu Beginn der Woche eine Investition über 50 Megawatt Windenergie in Texas bekannt, mit der ansässige Werke beliefert werden sollen. GM steht allerdings noch ganz am Anfang seines Umstiegs auf Erneuerbare: Wenn der Windpark Anfang 2018 ans Netz geht, werden 6 Prozent der Energie des Autoherstellers aus Erneuerbaren stammen.
Auf der Klimakonferenz in Marrakesch sorgte derweil ein Bündnis von 365 Unternehmen für Aufsehen, das einen offenen Brief an die USA schickte, in dem ein Festhalten an den Plänen zum Klimaschutz gefordert wird. Unterzeichnet wurde der Brief unter anderen von Intel, Ikea, Unilever, eBay, Gap, Hewlett Packard, Hilton, Kelloggs, Levi‘s, L'Oreal, NIKE und Starbucks.
Zusätzlich versuchen amerikanischen Unternehmen, auch auf ihre lokalen Regierungen in den Bundesstaaten Druck auszuüben: Wie Arkansas Business berichtet, fordern sieben Unternehmen, darunter Ingersoll Rand, Unilever und LM Wind Power von Asa Hutchinson, republikanischer Gouverneur von Arkansas, am Bau des ‚Clean Line Projects‘ festzuhalten. Die Stromleitung soll Windstrom im Mittleren Westen der USA weiter verteilen und gilt als ein großes Prestige-Objekt der Obama-Regierung.
Der Druck auf den neuen US-Präsidenten ist also hoch. Bleibt zu hoffen, dass er wie schon so oft, seine bisherigen Aussagen revidiert und den Klimaschutz voranbringt.
- Autor:
- Katrin Radtke
- Email:
- kr@windmesse.de
- Keywords:
- US, Druck, GM, Microsoft, Klimakonferenz, COP22, Mars, Unilever, Energiewende, Trump
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