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Abschlussbericht zur CanWEA Annual Conference and Exhibition: Experten diskutieren Herausforderungen und Chancen des kanadischen Windkraftmarktes
Insgesamt 103 Aussteller und 1 450 Besucher – das ist die Bilanz der CanWEA Annual Conference and Exhibition, die vom 5. bis 7. Oktober 2015 im Metro Toronto Convention Centre ausgerichtet wurde. „Kanada hat bei der installierten Windkraftleistung die 10 000-Megawatt-Marke überschritten, und wir freuen uns, dieses wichtige Etappenziel während der CanWEA 2015 erreicht zu haben“, erklärte Robert Hornung, Präsident der Canadian Wind Energy Association (CanWEA). „Windkraft bleibt in Kanada auch in Zukunft eine der ökologisch nachhaltigsten und kostengünstigsten Quellen neuer Energie. Die diesjährige Veranstaltung zielte darauf ab, den Weg für die nächsten 10 000 Megawatt vorzubereiten.“
Auf der einleitenden Plenarsitzung der CanWEA wurde die neue Studie Wind Dividends – An Economic Impact Analysis from Ontario’s Wind Procurements vorgestellt. Diese beleuchtet die wirtschaftlichen Vorteile der Windkraftentwicklung in der Provinz Ontario. Der Studie zufolge liegt die gesamtwirtschaftliche Bilanz der Investitionen, die in Ontario von 2006 bis 2030 in die Windkraft fließen werden, bei über 14 Mrd. ?Dollar. Davon werden 110 Mio. US-Dollar direkt in die lokale Wirtschaft fließen, sei es in Form von Landpachtzahlungen, kommunalen Grundsteuern oder Geldern zur Unterstützung der Kommunen. Windenergie wird im besagten Zeitraum somit einen Arbeitsbedarf schaffen, der 72 000 Vollzeitjobs und damit Löhnen und Gehältern in Höhe von fünf Mrd. US-Dollar entspricht. In seiner Keynote erörterte Bob Chiarelli, Energieminister der Provinz Ontario, die aktuellen Erfolge und künftigen Chancen in Ontario, der größte Windkraftmarkt des Landes. Chiarelli rief die Industrie dazu auf, eine strategische Vision zum Ausbau des Stromversorgungssystems in Ontario zu entwickeln. Dabei betonte er, wie wichtig Innovationen seien, um die Speichertechnologie für die nächste Leistungsstufe zu rüsten.
Kernthema der Konferenz: Wie gestaltet sich die Zukunft im größten Windkraftmarkt Kanadas?
Auf der Konferenz der CanWEA 2015 befassten sich mehr als 80 Fachreferenten mit den Herausforderungen und Chancen für die kanadischen Windkraftmärkte und Themen wie Klimawandel, Betrieb und Instandhaltung sowie Kostenwettbewerb.
Jean-Francois Nolet, Vice-President of Policy and Communications bei der CanWEA, erläuterte, wie die Windkraftindustrie die nächsten 10 000 Megawatt an installierter Leistung aufbauen will. Er verwies in diesem Zusammenhang auf die Provinz Alberta, die im Kampf gegen den Klimawandel zunehmend auf erneuerbare Energien setzt, auf ein Windprojekt in Québec und den dort dokumentierten neuen niedrigen Durchschnittspreis von 6,3 ¢/kWh sowie auf die zunehmende Wettbewerbsfähigkeit der Provinz Ontario durch die im weiteren Verlauf des Jahres kommenden Verträge zum Independent Electricity System Operator (IESO). „Wie die letzte Angebotsanfrage (RFP) in Québec gezeigt hat, ist die Windkraft heute in vielen kanadischen Provinzen die erneuerbare Energiequelle mit den geringsten Kosten“, erklärte er. Bis Ende 2015 sollen in Ontario und Québec nahezu 1 500 Megawatt an neuer Windkraftleistung installiert werden.
Glen Murray, Minister für Umwelt und Klimawandel der Provinz Ontario, sprach über die Rolle der erneuerbaren Energie bei der Bekämpfung des Klimawandels in Kanada und beschrieb in diesem Zusammenhang die erfolgreiche Abkehr der Provinz von der Kohlekraft. Im Anschluss daran diskutierte das Politik-Team der CanWEA seine Strategie für ein nachhaltiges Wachstum der Windenergie. Die Fachleute beschrieben, wie sie gemeinsam mit Versorgungsunternehmen und politischen Entscheidern an Lösungen zur Bekämpfung des Klimawandels und an Wegen zu einem flexibleren Stromnetz arbeiten.
Die Informationsangebote der CanWEA kreisten um die so genannte Pan-Canadian Wind Integration Study der CanWEA, die operative Planungsstrategien für die verlässliche und effiziente Integration von mindestens 20 Prozent Windkraft in Kanada zu entwickeln versucht. Dies würde die Kapazität deutlich über die aktuellen 10 000 Megawatt hinaus steigern. Ergänzt wurde das Themenspektrum durch Betriebs- und Instandhaltungsstrategien für die über 5 600 Windkrafträder in Kanada. Dabei legten führende Windparkmanager dar, wie sich Projekte operativ langfristig effizient steuern lassen.
Führende Entscheider aus Industrie und Wirtschaft befassten sich zudem mit einschlägigen technologischen Fortschritten, die in den vergangenen fünf Jahren zu Einsparungen von 58 Prozent bei den Windenergiekosten geführt haben. Zugleich beleuchteten sie diverse Möglichkeiten, um die Wettbewerbsfähigkeit der Windkraft sicherzustellen. Dazu zählten die Absicherung gegen Preisschwankungen bei fossilen Brennstoffen und Preiserhöhungen bei der Kohle, die Senkung der langfristigen Kosten für die Konsumenten, die Verbesserung der Netzzuverlässigkeit, die Optimierung von Stromexporten sowie ein positiver Einfluss auf die ökonomische Entwicklung in ländlichen Gebieten.
Ausstellerstimmen der CanWEA 2015
Die koreanische Firma Mirae Tech Co., Ltd., die erstmals auf der CanWEA vertreten war, präsentierte drei Modelle ihrer geräusch- und vibrationsarmen Windkrafträder im Loop-Konzept. Kristy Kim, Abteilungsleiterin für das Auslandsgeschäft der Firma, kommentierte den Messeauftritt so: „Allein am ersten Tag wurde unser Stand von 100 Besuchern frequentiert. Da das Loop-Design noch ganz neu ist, war es ein echter Hingucker auf der Ausstellungsfläche. Die CanWEA 2015 war für uns eine perfekte Gelegenheit, potenzielle Kunden aus aller Welt zu kontaktieren, sei es aus der Baubranche, der Energiewirtschaft oder der Windenergieindustrie. Wir haben Kunden aus Brasilien, Kanada, Indien, Norwegen, Schweden und den USA erreicht und unsere neuen Geschäftsziele damit mehr als erfüllt. Mirae Tech freut sich bereits auf die CanWEA 2016.“
Helmut Herold, Chief Executive Officer für das Nordamerika-Geschäft von Senvion, bilanzierte den Messeauftritt seiner Firma wie folgt: „Senvion Canada ist seit 2010 als Aussteller, Sponsor und Fachreferent auf der CanWEA vertreten. Die Veranstaltung bietet uns die Chance, uns mit neuen kanadischen Partnern, Investoren und Entwicklern kurzzuschließen und vor allem die bereits bestehenden Kontakte im Land zu stärken. Das internationale Ereignis bringt die Besten und Fähigsten aus unserer Branche zusammen. In Diskussionsrunden über technische Innovationen und neue und aufstrebende Märkte berichten wir seit Jahren über unsere Erfahrungen und legen unseren Standpunkt zum Ausbau der Windenergie in Kanada dar. Darüber hinaus dient uns die CanWEA als Öffentlichkeitsplattform. Wir haben hier viele unserer Produkte eingeführt, darunter die Senvion 3.0M122 und die Senvion 3.2M114.“
David Estill, verantwortlich für die Abteilung Vertrieb und Strategie für Windkraft und erneuerbare Energien bei SIEMENS Canada, erklärte: „Die CanWEA ist die führende Windkraftmesse in Kanada. Wir nutzen sie, um unsere Kunden zu erreichen und um international Dienstleistungs- und Technologieanbieter anzusprechen, mit denen wir vielleicht in Zukunft gern zusammenarbeiten würden. In diesem Jahr haben wir unsere kürzlich eingeführten Windkrafträder des Typs 2.3-120 und 3.3-130 vorgestellt. Darüber hinaus bot uns die CanWEA 2015 ein perfektes Forum, um über das erste Windprojekt von SIEMENS Canada in Québec zu sprechen: das Mont Sainte-Marguerite-Windprojekt, das wir gemeinsam mit Hydro-Québec auf den Weg gebracht haben. Ein weiteres Gesprächsthema war das Windprojekt, das wir im letzten Jahr in Alberta abgeschlossen haben.“
Die CanWEA Annual Conference & Exhibition ist die größte Windkraftmesse Kanadas. Veranstaltet wird die Messe von Hannover Fairs Canada, Inc., eine Tochter der Deutschen Messe AG in Hannover.
Die CanWEA 2016 wird vom 1. bis 3. November in Calgary in der kanadischen Provinz Alberta durchgeführt.
- Quelle:
- CanWEA / Hannover Messe
- Link:
- windenergyevent.ca/...
- Windenergie Wiki:
- Megawatt