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Windmesse-Interview mit der convent offshore GmbH: Ausbildung für die Offshore-Windenergie
Windmesse: Wie genau sieht eine Ausbildung für die Offshore-Windbranche am convent college aus?
Sebastian Fleper: Die verschiedenen Ausbildungsgänge des convent college vermitteln passgenau praktische Fähigkeiten und Fertigkeiten in Verbindung mit Hintergrundwissen für die jeweilige Tätigkeit in der Offshore-Windenergiebranche. Der Praxisbezug hat dabei höchste Priorität.
Die Teilnehmer/innen durchlaufen innerhalb der gewählten Fachrichtung - Service- und Konstruktionstechnik, Maritimer Korrosionsschutz, Rotorblattinstandsetzung, Systemtechnik, Schwer-/Sonderlastlogistik - ein modulares Trainingssystem. Das System vermittelt sowohl die fachlichen, rechtlichen als auch optionale Qualifikationen. In Kooperation mit leistungsfähigen Unternehmen und Institutionen trainieren wir Realszenarien aus dem Arbeitsalltag und bereiten das Personal somit bestmöglich auf den späteren Einsatz auf hoher See vor.
Wie lange dauert es, bis man bei Ihnen mit der Ausbildung fertig ist? Gibt es am Ende einen speziellen Abschluss/Zertifikat?
Je nach gewählter Fachrichtung dauert die Ausbildung zwischen drei und fünf Monaten, wobei die Wahrnehmung einzelner Trainingsmodule möglich ist. Somit handelt es sich bei den umfassenden Bildungsgängen um standardisierte, auf Bedarfe abgestimmte ganzheitliche Konzepte für Branchenquereinsteiger. Diese Trainingskonstrukte sind jedoch nicht unverrückbar – so viel wie nötig, so effizient wie möglich.
Die Teilnehmer/innen erwerben diverse modulspezifische Zertifikate, die den höchsten internationalen Standards entsprechen und jeweils durch unabhängige Instanzen ausgestellt werden. Bei erfolgreichem Abschluss aller Module/Trainings, erhalten die Absolventen das Gütesiegel „Windcrafter“ in der jeweiligen Spezialisierungs-/Fachrichtung.
Wieso ist es in Ihren Augen notwendig, ein Ausbildungsinstitut speziell für die Offshore-Windbranche zu schaffen?
Bis dato gibt es kein eigenes Berufsbild der Branche, das hinsichtlich der Vielzahl an querschnittlichen Themenbereichen und rechtlichen Besonderheiten auch schwierig zu etablieren ist. Zudem ist die Branche recht jung und hat sich in vielen Bereichen durch bildungsspezifische/rechtliche Parallelstrukturen (hersteller- und verbands-/organisationsbezogen) selbst reguliert. Daher existieren keine einheitlichen, objektiven und transparenten Standards, insbesondere in Bezug auf die fachlichen Voraussetzungen. Der Bildungsmarkt wird zudem in großen Teilen durch branchenfremde Träger besetzt, die oftmals „windunspezifische“ Mindeststandards abbilden. Damit vermitteln diese in vielen Fällen Qualifikationen, die weder dem Stand der Technik entsprechen noch zu einer beruflichen Handlungsfähigkeit führen.
Durch strategische Partnerschaften in der Windalliance tragen wir den aktuellen und internationalen Anforderungen Rechnung und stellen die Absolventen bestmöglich für die berufliche Zukunft auf. Durch Feedback-Schleifen unserer Fachkräfte und Spezialisten passen wir sowohl die Inhalte als auch die Strukturen fortlaufend den Anforderungen an.
Melden sich bei Ihnen vor allem Menschen aus der Onshore-Windenergie an, die umschulen wollen oder welchen Hintergrund haben die Teilnehmer der Fortbildungen?
Nein, nicht nur. Die Teilnehmer/innen rekrutieren wir vor dem Hintergrund der eigenen Personalbedarfe. Aufgrund der Lehrgangsstruktur und einhergehender Kombinationsmöglichkeiten ist es dahingehend zunächst unerheblich, aus welchem beruflichen Umfeld die Teilnehmer kommen.
Im Falle einer denkbaren beruflichen Zusammenarbeit stimmen wir die Anforderungen mit den Teilnehmern sowie der Branchenbedarfe ab und wählen das passende Training aus. Auf Basis dieser Ausbildung sorgen wir für eine nachhaltige und langfristige Beschäftigung.
Was muss man mitbringen, wenn man Interesse an einer Ausbildung bei Ihnen hat?
Wen das „Nichtalltägliche“ reizt, wer eine besondere Aufgabe mit körperlicher Herausforderung sucht, eine Ausbildung im Bereich Elektrotechnik, Metall oder im Handwerk besitzt, see- und wetterfest sowie höhentauglich ist, das „Herz am rechten Fleck“ hat, ist sowohl im college als auch im Team convent genau richtig. Dazu sind Teamfähigkeit, körperliche Fitness, Mobilität und psychische Belastbarkeit ein unverzichtbares Muss.
Wo findet der Unterricht statt? Haben Sie ein spezielles Trainingszentrum?
Die Ausbildung findet zentralisiert in der Region Oldenburg statt. Hierzu nutzen wir je nach Modul hochspezialisierte Trainingszentren, die die Voraussetzung für eine Ausbildung auf höchstem Stand der Technik ermöglichen. Je nach Fachrichtung werden Module in Oldenburg, Varel, Elsfleth, Bremen oder anderenorts umgesetzt.
- Autor:
- Katrin Radtke
- Email:
- kr@windmesse.de
- Link:
- www.convent-offshore.com/...
- Windenergie Wiki:
- Offshore