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Deutschlands Stromnetz ist stabil – trotz erneuerbarer Energien
Ein gern genutztes Argument von Gegnern der erneuerbaren Energien ist immer wieder die vermeintliche Instabilität des Netzes durch die Einspeisung von grünem Strom: Da man nicht vorhersagen könne, wann genau die Sonne scheint oder der Wind weht, könne es zu Stromengpässen und dadurch gar Stromausfällen kommen.
Doch obwohl in den letzten Jahren immer mehr Strom aus erneuerbaren Energien ins Netz eingespeist wird, ist nichts von einem instabilen Netz zu spüren. Genau das Gegenteil ist der Fall, wie sich jetzt auch statistisch belegen lässt. Im Jahr 2012 fiel in Deutschland für jeden Anwohner durchschnittlich 15,91 Minuten der Strom aus, wie sich anhand von Zahlen des Verbands der europäischen Regulierungsbehörden nachweisen lässt. Nur Japan und Singapur erreichen weltweit ähnlich niedrige Werte.
Kein Vergleich zu den Zahlen anderer Länder: In den USA war 2008 durchschnittlich jeder Bürger 244 Minuten ohne Strom, bei den Franzosen 91,1 Minuten und in Großbritannien immerhin noch 81,42 Minuten. Selbst in einem vergleichsweise kleinen und einfacher zu regulierenden Land wie den Niederlanden waren die Menschen statistisch gesehen länger ohne Strom (33,7 Minuten) als in Deutschland.
Und obwohl das deutsche Übertragungsnetz teilweise veraltet ist und momentan modernisiert wird, sind diese Zahlen keine Momentaufnahme: Seit 2008 hatte Deutschland keinen höheren Wert mehr als 16 Minuten – pro Jahr wohlgemerkt.
Bisher ist also nichts von der Panikmache zu spüren, die besonders gerne von den Anbietern von fossiler oder atomarer Energie geschürt wird. Stattdessen ist das deutsche Netz sehr viel flexibler und dynamischer geworden, um mit den unterschiedlichen Mengen an Strom umgehen zu können, die von verschiedenen erneuerbaren Quellen eingespeist werden. Das bedeutet zwar mehr Arbeit für die Netzanbieter, bei den Kunden ist davon allerdings nichts zu spüren.
Wie 'Think Progress' unter Berufung auf ECO Report berichtet, hat sich die Technik durch den konsequenten Einsatz von Erneuerbaren ebenfalls entwickelt: Es ist mittlerweile möglich, die Menge des Stroms aus den Erneuerbaren innerhalb der kommenden 24 Stunden recht genau vorher zu sagen. Zusätzlich ist der Gesamtmix entscheidend: Neben Sonne und Wind, die nicht dauerhaft Strom liefern können, kommt auch Energie aus Wasserkraft und Erdwärme dazu, die verlässlicher zur Grundlast beitragen können. Auch der Offshore-Windtechnik wird nachgesagt, bald grundlastfähig zu sein.
Im ersten Halbjahr 2014 lag der Anteil der erneuerbaren Energien am deutschen Strommix das erste Mal in der Geschichte höher als der von Braunkohle. Derzeit hält das Land am Ziel von 80% Erneuerbaren bis zum Jahr 2050 fest.
Wenn zusätzlich auch die Speichermöglichkeiten in den nächsten Jahren ausgebaut und weiter entwickelt werden, steht einem Erreichen dieses Ziels aus Sicht der Netzstabilität nichts im Wege.
- Quelle:
- Think Progress
- Link:
- www.thinkprogress.org/...
- Windenergie Wiki:
- Offshore