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Offshore-Windenergie: Riffgat liefert Strom
Der Offshore-Windpark Riffgat speist seit heute endlich Strom ins deutsche Netz ein. Eigentlich sollte dies bereits seit 18 Monaten der Fall sein, aber auf der Strecke, auf der die Kabeltrasse verlegt werden sollte, fand der für den Anschluss verantwortliche Netzbetreiber TenneT großen Mengen an Munition aus dem Zweiten Weltkrieg.
Das Unternehmen musste daher in einem aufwendigen und teuren Verfahren die 50 Kilometer lange Strecke vom Windpark Richtung Nordseeinsel Borkum erst von der Munition befreien lassen. Dazu waren 60 Experten notwendig, die knapp 18 Monate Tag und Nacht auch bei schlechten Wetterbedingungen daran arbeiteten.
Denn jeder Tag Verzögerung kostet: Insgesamt sind so Mehrkosten für den Windpark in Höhe von 100 Millionen Euro entstanden – fast so viel wie das gesamte Projekt selbst gekostet hat. Davon entfielen auf die Bereinigung der Trasse 57 Millionen Euro, die Entschädigungsleistungen an den Windparkbetreiber belaufen sich auf 43 Millionen Euro, wie TenneT in einer Pressemitteilung bekannt gab.
Dabei trifft den Übertragungsnetzbetreiber nicht die Hauptschuld an den Kosten: Die Trasse war noch vom Windparkbetreiber geplant und vom Land Niedersachsen genehmigt worden. In einem ersten Gutachten wurden nur vier Anomalien auf der Trasse entdeckt. Das zweite Gutachten von TenneT selbst brachte dann aber das Ergebnis, dass insgesamt 1400 metallische Objekte auf der Trasse zu finden waren.
Knapp 30 Tonnen Munition sind seitdem geborgen worden. „Es ist zutiefst bedauerlich, dass die Planung der Seekabeltrasse durch den Windparkbetreiber letztlich zu hohen Mehrkosten geführt hat, die nun die Verbraucher werden tragen müssen“, sagte Lex Hartman, Mitglied der Geschäftsführung von TenneT.
- Quelle:
- TenneT / Katrin Radtke
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