Interview mit Udo Kronmüller von G. Lufft Mess- und Regeltechnik
Windmesse: Welchen Stellenwert nimmt die Windenergie in Ihrem Unternehmen ein?
Udo Kronmüller: Als Hersteller von meteorologischen Sensoren und Messsystemen kommen Sie am Markt der Erneuerbaren Energien, hier speziell an der Solar- und Windbranche nicht vorbei. Schließlich sind es meteorologische Kenngrößen, wie Strahlung und Wind, die uns in diesen Feldern „antreiben“ und daher auch präzise gemessen werden müssen. Wir haben unsere Produkte in den letzten Jahren konsequent fit gemacht für den harschen Einsatz auf Windenergieanlagen. Härteste Labortests und Feldbemusterungen in extremen Klimazonen münden nun schließlich in den Serieneinsatz bei verschiedenen Anlagenherstellern. Daher ist die Windenergiebranche das wichtigste strategische Standbein in unserem Geschäftsbereich „Wind & Wetter“.
Windmesse: Wie viele Mitarbeiter sind in Ihrem Unternehmen beschäftigt und wie viele davon im Bereich Windenergie?
Kronmüller: In unserem Fellbacher Stammhaus sowie bei unseren Tochtergesellschaften in USA und China beschäftigen wir derzeit ca. 80 Mitarbeiter. Neben dem für die Erneuerbaren Energien relevanten Geschäftsfeld „Wind & Wetter“ betätigen wir uns noch in den Feldern „Verkehr & Wetter“ sowie „Industrie & OEM“. Insofern sind rund ein Drittel unserer Mitarbeiter mittelbar oder unmittelbar im Einsatz für die Erneuerbaren.
Windmesse: Stellen Sie doch bitte ein Produkt oder eine Dienstleistung im Windsektor aus Ihrem Portfolio vor!
Kronmüller: Unser Paradepferd für die Windenergiebranche ist das Ultraschall-Anemometer Ventus, welches bei der Regelung von Windenergieanlagen für stets zuverlässige Windwerte auch unter extremen klimatischen Bedingungen sorgt, onshore wie offshore, Cold Climate wie Hot Climate. Der Ventus bildet derzeit die Spitze unserer am Markt einzigartigen Sensor-Matrix, die einem Baukastensystem folgend, nahezu alle Aspekte meteorologischer Messtechnik abbildet. Auch an Messmasten für Windertragsgutachten wird speziell an vereisungsanfälligen Standorten verstärkt unser Ventus eingesetzt. Den hohen Qualitätsanspruch unterstreicht Lufft durch den Betrieb eines eigenen Kalibrierlabors (DAkkS). Bestandteil dieses Labors ist u.a. ein akkreditierter Windkanal, in dem eine 100%-Prüfung aller ausgelieferten Windsensoren erfolgt.
Windmesse: Bilden Sie Fachpersonal aus?
Kronmüller: Der Wettbewerb um gute Fachleute ist gerade im automotive-geprägten Baden-Württemberg sehr stark. Daher ist Ausbildung nicht nur eine Selbstverständlichkeit sondern eine schlichte Notwendigkeit, um unseren Innovationsvorsprung als Wettbewerbsvorteil auch in Zukunft nutzen zu können. Gerade erst haben wieder zwei Auszubildende ihren Einstieg ins Berufsleben bei Lufft gestartet. Über Kooperationen mit unseren regionalen Hochschulen verstärken auch studentische Kräfte unser Team.
Windmesse: Die politische Lage zum Thema Windenergie ist derzeit angespannt. Wie sehen Sie die zukünftige Entwicklung Ihres Unternehmens in der Windbranche?
Kronmüller: Als relativer Neuling im Bereich der Erneuerbaren Energien haben wir es zugegeben etwas leichter, unseren Wachstumskurs auch künftig fortzusetzen. Der Weltmarkt bietet uns hierfür auch die nächsten Jahre hervorragende Potentiale. Dennoch beobachten wir mit Sorge den bundespolitischen Kompetenz-Wirrwarr gerade im Bereich der Windenergie. Auf Landesebene engagieren wir uns durch unsere Mitgliedschaft im Windcluster Baden-Württemberg e.V. für einen verstärkten Ausbau der Windenergie im Südwesten Deutschlands.
Vielen Dank für das Interview!
- Quelle:
- Lufft / Windmesse
- Email:
- udo.kronmueller@lufft.de
- Link:
- www.lufft.de/...
- Windenergie Wiki:
- Offshore, Anemometer