Wie laut sind Windturbinen wirklich?

Das Städtchen Plymouth in Massachusetts ist vor allem bekannt dadurch, dass die Mayflower vor knapp 400 Jahren dort angelegt und damit die Geschichte der USA entscheidend mitgeprägt hat. Nun wurden jedoch skurile Neuigkeiten aus dem Bereich der Windindustrie aus dem Örtchen vermeldet:

Zur Zeit ziert eine einzige Windturbine das Industriegebiet der Stadt. Die knapp 23 Meter hohe Anlage steht im Camelot Industrial Park und wurde von Joe Balboni auf seinem Land errichtet.

Allerdings planten einige Investoren den Bau von weiteren Turbinen, vor allem, um damit ihre Unternehmen zu mehr Grünstrom zu verpflichten. Unter den Bürgern der Stadt regte sich allerdings der Widerstand. Die bereits aufgestellte Turbine sei schon viel zu laut, hieß es, deshalb müssten weitere geplante Windräder weiter weg von Wohnhäusern errichtet werden.

Letzte Woche hatte der Planungsausschuss der Stadt über den Bauantrag zu entscheiden, was zwei Mitglieder des Ausschusses im Vorfeld zu einem Selbstexperiment veranlaßte.

Die beiden Männer campierten in einem Zelt knapp 200 Meter von der Turbine entfernt – um sich den 'Lärm' mit eigenen Ohren anzuhören.

Der Vorsitzende des Ausschusses Paul McAlduff und sein Vertreter Tim Grandy zeichneten auf, was sie zu hören bekamen: Am Abend des Experimentes war die Turbine zunächst gar nicht zu vernehmen, erst in der Nacht, als die Geräusche der geschäftigen Arbeitswelt langsam nachließen, konnten die beiden ein leises Surren der sich drehenden Rotorblätter wahrnehmen. Aber das Geräusch wurde nicht als störend empfunden.

Was sie in der Nacht dagegen aus ihrem Schlaf hochschrecken ließ, war das Geräusch der Sprenkleranlagen, die sich gegen 2:30 Uhr in Bewegung setzten. „Mehr als eine Stunde hämmerte das Wasser gegen unser Zelt“, gab McAlduff im Anschluss dem 'Wicked Local' zu Protokoll. Seine Kollege Grandy gab an, dass man anschließend zwar wieder leise die Turbine hörte, er das Geräusch jedoch dem Dröhnen eines Jets am Himmel vorziehen würde. Zudem betonte er, dass man das Geräusch wohl überhaupt nicht gehört hätte, wenn man sich in einem Haus befunden hätte – und nicht in einem Zelt 200 Meter unter der Turbine.

An ihrer Meinung zum Thema Abstand der Turbinen zum Wohnraum änderte sich dadurch jedoch nichts. Die Gemeindeversammlung verabschiedete eine neue Verordnung, die einen größeren Abstand zwischen Wohnhäusern und Turbinen vorsieht.