Offhore-Park Riffgat eröffnet – doch Probleme verzögern den Netzanschluss

Auch aus Deutschland gibt es Neuigkeiten in Sachen Offshore: Hier wurde der erste deutsche Offshore-Windpark Riffgat in der Nordsee eröffnet. Nördlich von Borkum liegt der Park mit 30 Windkraftanlagen, die in Zukunft knapp 120.000 Haushalte mit Strom versorgen sollen.

Der Haken an der Sache: Noch wird es nichts mit sauberer Energie aus Wind, denn der Park ist noch nicht ans Netz angeschlossen. Deshalb wird er zur Zeit mit Diesel betrieben.

Der Energieversorger EWE zeigte sich darüber sehr enttäuscht und schiebt die Schuld auf den Netzbetreiber TenneT ab. Das Unternehmen sollte die Anschlüsse längst fertig gestellt haben, liegt jedoch weit hinter dem angedachten Zeitplan zurück. Schuld daran ist Munition aus dem Zweiten Weltkrieg, die auf der geplanten Trasse am Meeresboden gefunden wurde und nun aufwendig geborgen werden muss. Die Folge: Riffgat kann erst im Jahr 2014 ans Netz gehen und muss bis dahin mit Diesel betrieben werden, um die Anlagen in Betrieb zu halten, zu kühlen und vor Rost zu schützen.

EWE kritisiert derweil den von TenneT angepeilten Anschlusstermin im kommenden Jahr: „Den neuen Termin können wir in keiner Weise nachvollziehen“, sagte ein Sprecher dem Manager-Magazin. So soll wohl schon länger bekannt sein, dass Munition die Trasse blockiert, allerdings ist die Bergung erst mit erheblicher Verzögerung gestartet.

TenneT weist die Vorwürfe dagegen zurück und spricht von Problemen bei der Bergung. Der Einsatz von Tauchern sei in der starken Strömung gefährlich, die Entschärfung zeitaufwendig.

Die Zeche dieser Posse muss unterdessen der Verbraucher zahlen. EWE macht mit dieser Verzögerung Millionenverluste und wird diese per Umlage auf den Verbraucher abwälzen. Keine gute Werbung für die ohnehin stark gebeutelte deutsche Offshore-Industrie.