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26.01.2011
Windmesse.de: Talentiert und schlampig... Niedersachsen auf dem Weg zu "Deutschlands Energieland"?
Die einen strengen sich an, erreichen ein mittelmäßiges Ergebnis und werden für ihre Bemühungen ausgezeichnet. Die anderen sind frühzeitig stark gestartet, nutzen ihr ungleich höheres Potenzial heute nur schlampig oder bauen es nur noch mäßig aus. So oder so ähnlich könnte man zwei aktuelle Studien zum Vergleich der Bundesländer betrachten, wer denn nun „Deutschlands Energieland Nummer Eins“ ist. Die klare Antwort: Es kommt darauf an - auf den Blickwinkel und die Indikatoren.
Die aktuelle Studie „Energieland Niedersachsen“ des Instituts der Norddeutschen Wirtschaft, erstellt im Auftrag der Norddeutschen Landesbank (Nord LB), sieht gute Chancen, dass das Bundesland zwischen Elbe und Ems führend sein wird. Grund sind zum einen die starken regenerativen Energien: 25 % von Deutschlands Windstromproduktion stammt aus Niedersachsen (6.664 Megawatt Ende letzten Jahres am Netz) und sogar rund 32 % von Deutschlands Biogas/Bioenergie-Stromerzeugung. Auch die Windenergie-Forschungslandschaft an den Universitäten Hannover und Oldenburg, im Forschungsverbund mit Bremen und Kassel, ist durchweg anerkannt. Zudem sind rund 40.000 Menschen (2009) in der niedersächsischen Energiewirtschaft sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das ist im bundesweiten Vergleich hinter Bayern, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg „nur“ Platz 4, aber die Autoren erwarten hier eine Änderung – insbesondere in der strukturschwachen Küstenregion und in den ländlichen Gebieten.
Vor der niedersächsischen Küste sind seit April letzten Jahres 21 Offshore-Windparks mit 1.571 Windenergieanlagen und 7,4 Gigawatt Leistung genehmigt und derzeit bereits 2.000 Menschen im Offshore-Bereich beschäftigt. Die Landesregierung rechnet damit, dass hier sogar 10.000 Arbeitsplätze dauerhaft entstehen können. Zum anderen weist die Nord LB-Studie für ihre optimistische Prognose der "Spitzenposition im Bereich Energieerzeugung" neben der Einspeisung von Biogas in die Erdgasnetze auch der Modernisierung des „konventionellen Kraftwerkparks“ mit dem Bau von sieben (!) geplanten neuen Kohlekraftwerken und der Erprobung der Kohlendioxidspeicherung (CCS) eine bedeutende Rolle zu.
Ganz anders betrachtet die Agentur für erneuerbare Energien (AEE) die Dinge. In ihrem „Vergleich der Bundesländer: Analyse der Erfolgsfaktoren für den Ausbau Erneuerbarer Energien 2010“, den das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) und das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) in ihrem Auftrag erstellt haben, liegt Brandenburg im Gesamtranking auf Platz 1 – eigentlich ein bekannter „Kohleverstromer“. Niedersachsen nimmt mit dem zehnten Rang im hinteren Mittelfeld unter den Flächenstaaten Platz. Allerdings konnten DIW und ZSW für ihre Auswertung nur auf etwas älteres Datenmaterial aus den Jahren 2007/2008 zurückgreifen.
Die "Anstrengungen“ zur Nutzung erneuerbarer Energien bewerten sie innerhalb des Ranking mit 30 % und den realen „Output“ - also den realen Anteil regenerativer Energien - mit 40 % nur geringfügig höher. Auch wenn dabei der Anteil von Wind, Wasserkraft, Bioenergie und Photovoltaik an der „Potenzialstruktur“ mitberücksichtigt wird, benachteiligt diese Gewichtung naturgemäß die Bundesländer, die frühzeitig mit dem Einsatz regenerativer Energien begonnen haben – wie Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Obwohl mit jeder vierten Kilowattstunde der meiste Windstrom aus Niedersachsen stammt, liegt es in der AEE-Studie in der Unterkategorie „Windstrom“ nur auf Platz 4 und 5 – weil seine Windleistung 2009 „nur“ um 12,5 Prozentpunkte zunahm und das Land sein großes Windflächenpotenzial noch zu wenig nutzt.
Die aktuelle Studie „Energieland Niedersachsen“ des Instituts der Norddeutschen Wirtschaft, erstellt im Auftrag der Norddeutschen Landesbank (Nord LB), sieht gute Chancen, dass das Bundesland zwischen Elbe und Ems führend sein wird. Grund sind zum einen die starken regenerativen Energien: 25 % von Deutschlands Windstromproduktion stammt aus Niedersachsen (6.664 Megawatt Ende letzten Jahres am Netz) und sogar rund 32 % von Deutschlands Biogas/Bioenergie-Stromerzeugung. Auch die Windenergie-Forschungslandschaft an den Universitäten Hannover und Oldenburg, im Forschungsverbund mit Bremen und Kassel, ist durchweg anerkannt. Zudem sind rund 40.000 Menschen (2009) in der niedersächsischen Energiewirtschaft sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das ist im bundesweiten Vergleich hinter Bayern, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg „nur“ Platz 4, aber die Autoren erwarten hier eine Änderung – insbesondere in der strukturschwachen Küstenregion und in den ländlichen Gebieten.
Vor der niedersächsischen Küste sind seit April letzten Jahres 21 Offshore-Windparks mit 1.571 Windenergieanlagen und 7,4 Gigawatt Leistung genehmigt und derzeit bereits 2.000 Menschen im Offshore-Bereich beschäftigt. Die Landesregierung rechnet damit, dass hier sogar 10.000 Arbeitsplätze dauerhaft entstehen können. Zum anderen weist die Nord LB-Studie für ihre optimistische Prognose der "Spitzenposition im Bereich Energieerzeugung" neben der Einspeisung von Biogas in die Erdgasnetze auch der Modernisierung des „konventionellen Kraftwerkparks“ mit dem Bau von sieben (!) geplanten neuen Kohlekraftwerken und der Erprobung der Kohlendioxidspeicherung (CCS) eine bedeutende Rolle zu.
Ganz anders betrachtet die Agentur für erneuerbare Energien (AEE) die Dinge. In ihrem „Vergleich der Bundesländer: Analyse der Erfolgsfaktoren für den Ausbau Erneuerbarer Energien 2010“, den das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) und das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) in ihrem Auftrag erstellt haben, liegt Brandenburg im Gesamtranking auf Platz 1 – eigentlich ein bekannter „Kohleverstromer“. Niedersachsen nimmt mit dem zehnten Rang im hinteren Mittelfeld unter den Flächenstaaten Platz. Allerdings konnten DIW und ZSW für ihre Auswertung nur auf etwas älteres Datenmaterial aus den Jahren 2007/2008 zurückgreifen.
Die "Anstrengungen“ zur Nutzung erneuerbarer Energien bewerten sie innerhalb des Ranking mit 30 % und den realen „Output“ - also den realen Anteil regenerativer Energien - mit 40 % nur geringfügig höher. Auch wenn dabei der Anteil von Wind, Wasserkraft, Bioenergie und Photovoltaik an der „Potenzialstruktur“ mitberücksichtigt wird, benachteiligt diese Gewichtung naturgemäß die Bundesländer, die frühzeitig mit dem Einsatz regenerativer Energien begonnen haben – wie Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Obwohl mit jeder vierten Kilowattstunde der meiste Windstrom aus Niedersachsen stammt, liegt es in der AEE-Studie in der Unterkategorie „Windstrom“ nur auf Platz 4 und 5 – weil seine Windleistung 2009 „nur“ um 12,5 Prozentpunkte zunahm und das Land sein großes Windflächenpotenzial noch zu wenig nutzt.
- Quelle:
- Recherche; "Energieland Niedersachsen" (Studie; Nord LB 2011); "Vergleich der Bundesländer: Analyse der Erfolgsfaktoren für den Ausbau Ern. Energien 2010" (Studie; Agentur für Erneuerbare Energien 2010)
- Autor:
- Björn Johnsen
- Email:
- bj@windmesse.de
- Keywords:
- Nord LB, Niedersachsen, Energieland Nummer 1, Windenergie, Agentur für erneuerbare Energien, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), Zentrum für Sonnenenergie- und Wassersrtoff-Forschung (ZSW), Offshore, CCS
- Windenergie Wiki:
- Windpark, Megawatt