2024-05-05
http://w3.windmesse.de/windenergie/pm/44692-bdew-strommarkt-zukunft-design-vorschlag-verband-bundesregierung-umbau-erneuerbare-energie-energiewende-bezahlbarkeit-versorgungssicherheit

Meldung von BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.


BDEW legt Vorschläge für den Strommarkt der Zukunft vor: Bundesregierung muss bei Strommarktdesign schnell Klarheit schaffen

Heutiger Strommarkt kein Garant für notwendigen Dreiklang aus Erneuerbare- Energien-Ausbau, Bezahlbarkeit und Versorgungssicherheit

Bild: PixabayBild: Pixabay

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat umfangreiche Vorschläge für die Ausgestaltung des künftigen Strommarktes vorgelegt. „Das Strommarktdesign muss fit gemacht werden, damit die Ausbauziele im Bereich Erneuerbare Energien erreicht werden und die Stromversorgung bezahlbar und sicher bleibt. Das heutige Marktdesign vermeidet Brüche, ist aber kein Garant dafür, dass der Dreiklang aus Erneuerbaren Energien, Bezahlbarkeit und Versorgungssicherheit gelingt. Es bedarf daher zusätzlicher Instrumente“, sagte Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung heute in Berlin.

Das neue BDEW-Diskussionspapier „Ein langfristiges Marktdesign für Deutschland“ analysiert wertschöpfungsübergreifend die Bereiche „Finanzierung der Erneuerbaren Energien“, „Versorgungssicherheit“, „Netzdienliche Flexibilität“ sowie das Thema „Deutsche Preiszone“ und unterbreitet konstruktive Vorschläge für die Weiterentwicklung des Marktdesigns. Damit flankiert der BDEW die Diskussionen der von der Bundesregierung eingesetzten „Plattform klimaneutrales Stromsystem“ und die Arbeit an der Kraftwerksstrategie.

„Uns bleibt nicht mehr viel Zeit. Das gilt insbesondere für das Erreichen der Aus- und Umbauziele für 2030. Aufgrund der Vielzahl von Unsicherheiten sollte die Bundesregierung rasch Klarheit darüber schaffen, wie Versorgungssicherheit mittel- und langfristig organisiert werden soll“, sagte Andreae. „Unter den heutigen Rahmenbedingungen liegen die erforderlichen Voraussetzungen für den Bau der nötigen Kapazitäten gesicherter Leistung im Jahr 2030 nicht vor. Der sowohl von der Bundesregierung als auch von mehreren großen Studien (dena, BDI, Agora etc.) gesehene erforderliche Zubaubedarf an gesicherter Leistung in Deutschland liegt bei rund 20 bis 40 Gigawatt (GW).“

Da der Umbau der Energieversorgung rasch erfolgen muss, spricht sich der BDEW für einen zentralen Kapazitätsmarkt aus. Ein solcher Markt muss klimaverträglichen konventionellen Erzeugungsanlagen, Anlagen auf Basis Erneuerbarer Energien unter Einschluss von Windenergie und Photovoltaik, lastseitigen Flexibilitäten und Speichern ebenso wie Importen offenstehen. Durch diese Öffnung lässt sich volkswirtschaftliche Effizienz erzielen. Damit Versorgungssicherheit Hand in Hand mit Klimaschutz geht, müssen teilnehmende Anlagen – zusätzlich zu den geltenden Anforderungen – sicherstellen, dass die jeweilige Investition zur Erreichung der Klimaziele für 2030 und 2045 beiträgt.

Andreae: „Ein zentraler Kapazitätsmarkt zur Deckung der Residuallast sollte noch in dieser Legislaturperiode angegangen werden. Kurzfristig brauchen wir Anreize für den Bau von H2-Ready-Kraftwerken im Rahmen der Kraftwerksstrategie, mittel- und langfristig brauchen wir den systematischen Ansatz eines Kapazitätsmarktes.“

Im Mittelpunkt langfristiger Reformen des Strommarktes muss zudem die Finanzierung des Ausbaus Erneuerbarer Energien stehen. Sie sollte aus BDEW-Sicht zunehmend durch Erlöse aus dem Strommarkt erfolgen. Damit Erneuerbare Energien schrittweise in den Markt kommen, sollten langfristige Stromlieferverträge – so genannte Power Purchase Agreements (PPAs) – in Zukunft eine noch größere Rolle beim Erneuerbaren-Ausbau einnehmen.

„Es ist allerdings nicht realistisch, dass sich allein über PPAs die Ausbauziele für Erneuerbare Energien erreichen lassen. Unter Kostenminimierungsgesichtspunkten ist auch nach 2030 eine Dualität zwischen ungefördertem und durch Ausschreibungen abgesichertem Ausbau sinnvoll. Die Teilnahme an PPAs und Differenzverträgen (CfDs - Contracts for difference) muss stets freiwillig sein. Die Einführung nachträglicher Erlösabschöpfungen für Bestandsanlagen lehnen wir ab, da sie das Vertrauen der Investoren erschüttern würde“, so Andreae.

Auch das wichtige Thema Flexibilitäten nimmt der BDEW in den Blick. „Der Einsatz von Flexibilität wird zunehmend wichtiger. Industrieabnehmer werden aber bislang belohnt, wenn sie Strom auch dann verbrauchen, wenn Sonne und Wind nicht zur Verfügung stehen. Es muss künftig darum gehen, verlässliche, messbare Inflexibilität in eine verlässliche, messbare Bereitschaft zum flexiblen Einsatz umzuwandeln,“ forderte Andreae.

Das zukünftige Marktdesign muss Netzbetreibern zusätzliche Option eröffnen, ihre Netze flexibel zu betreiben. Der Fokus ist dabei auf die Flexibilität von Lasten und Speichern gerichtet, die von Marktteilnehmern freiwillig zur Verfügung gestellt wird.

Eindeutig positioniert sich der BDEW auch beim Thema Preiszone: „Die deutsche Preiszone muss unbedingt erhalten werden: Sie trägt zu einem hochliquiden Strommarkt bei, um den uns viele – insbesondere mit Blick auf die Terminmärkte – beneiden. Es gibt keinen zwingenden Grund, die Preiszone zu teilen. Redispatch-Volumina und -Kosten würden durch die Teilung der Preiszone zurückgehen, würden aber auch dann wegen des Ausbaus der Erneuerbaren Energien und nicht in ausreichendem Maße vorhandener flexibler Lasten auf einem hohen Niveau verharren. Die Fertigstellung vor allem der großen HGÜ-Verbindungen (Hochspannungs-Gleichstromübertragung) entlastet die Preiszone.“

Das BDEW-Papier steht hier zum Download bereit:

Quelle:
BDEW
Autor:
Pressestelle
Link:
www.bdew.org/...
Keywords:
BDEW, Strommarkt, Zukunft, Design, Vorschlag, Verband, Bundesregierung, Umbau, erneuerbare Energie, Energiewende, Bezahlbarkeit, Versorgungssicherheit
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