2024-11-24
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Germanischer Lloyd legt positive Geschäftszahlen 2006 vor

*14,5 % Umsatzzuwachs
*Mehr Aufträge für Tanker und Massengutschiffe
*Starke Nachfrage nach technischen Lösungen im Umweltschutz


Hamburg, 8. Mai 2007 - Der anhaltende Schiffbauboom hat beim Germanischen Lloyd im vergangenen Jahr zu einer sehr guten Umsatz- und Ergebnisentwicklung beigetragen. Der Konzernumsatz stieg um 14,5 % auf 364,4 Mio. EUR. Die Ertragslage verbesserte sich erneut durch erhebliche Steigerungen der Umsatzerlöse aus der Neubauklassifikation, durch Besichtigungen der Fahrenden Flotte sowie bei Werkstoff- und Bauteilabnahmen.

Die Auftragslage des Germanischer-Lloyd-Konzerns entwickelte sich auf hohem Niveau. Per 31. Dezember 2006 standen 1.204 Schiffe mit 19,9 Mio. BRZ in den Auftragsbüchern. Die betreute Schiffstonnage stieg um 15,6 % auf 6.113 Schiffe mit 64,4 Mio. BRZ (Stand 31. Dezember 2006). Aktuell prüft der Germanische Lloyd 6.178 Schiffe mit fast 67 Mio. BRZ regelmäßig auf ihre technische Sicherheit.

Der Germanische Lloyd ist Weltmarktführer bei der technischen Prüfung von Containerschiffen. Im vergangenen Jahr gab es deutliche Markterfolge bei der Neubauklassifikation von Tankern und Massengutschiffen. Der Auftragseingang verdoppelte sich.

Auch die Dienstleistungen des Germanischen Lloyd, insbesondere beim Umweltschutz, wurden weiter optimiert und ausgebaut. So konnte der GL in einer Studie zum Verhältnis von Geschwindigkeit und Treibstoffverbrauch bei Containerschiffen die Empfehlung aussprechen, die Geschwindigkeit zu reduzieren, um überproportional Treibstoff zu sparen und Emissionen zu verringern.

Im Hinblick auf den Schutz von Treibstofftanks konnten die GL-Experten an den neuen internationalen Vorschriften mitwirken und den Spielraum für eine optimale Anordnung der Treibstofftanks erweitern. Zudem hat der GL seine Reedereikunden frühzeitig über die Auswirkungen einer neuen IMO-Konvention zum umweltgerechten Recycling von Schiffen informiert.

Gutes Konzernergebnis

Im Jahr 2006 konnte der Germanischer-Lloyd-Konzern mit 364,4 Mio. EUR die höchsten Umsatzerlöse in der Unternehmensgeschichte realisieren und die bisher größte Gesamtleistung in einem Geschäftsjahr erreichen. Auf das Geschäftsfeld der Maritimen Dienste entfielen 276,3 Mio. EUR (+11,3 %), auf die Industriedienste mit den vier Geschäftsbereichen Öl und Gas, Windenergie, Systemzertifizierung und Prüflabor 88,1 Mio. EUR. Damit vergrößerten die Industriedienste ihren Anteil am Gesamtumsatz des Konzerns auf 24,2 % (Vorjahr 22,0 %).

Das Konzernergebnis übertrifft mit 59,9 Mio. EUR das Vorjahresergebnis (38,5 Mio. EUR). Nach Abzug der Ertragsteuern von 14,7 Mio. EUR (Vorjahr 18,0 Mio. EUR) ergibt sich 2006 mit 45,2 Mio. EUR der bisher höchste Konzernjahresüberschuss (Vorjahr 20,4 Mio. EUR).

Erneut Arbeitsplätze geschaffen

Im Jahr 2006 wurden insgesamt 312 Mitarbeiter eingestellt. Zum Ende des Jahres waren damit 3.241 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim Germanischen Lloyd beschäftigt. Erstmals sind mehr als 50 % der Mitarbeiter an ausländischen Standorten beschäftigt. In Hamburg sind rund 1.300 Beschäftigte tätig.

Brennstoffumstellungs-Handbuch entwickelt

Rechtzeitig zum Inkrafttreten der ersten Schwefelemissions-Kontrollzone in der Ostsee hat der Germanische Lloyd ein Handbuch für die Planung und Durchführung des Brennstoffumstellungs-Prozesses entwickelt. In einem SECA-Gebiet darf nur Treibstoff mit einem niedrigen Schwefelgehalt verwendet werden. Abhängig vom Schiffstyp, seiner Maschinen- und Tankanlage, sind unter Umständen zahlreiche technische Herausforderungen beim Wechsel von der einen zur anderen Treibstoffqualität zu lösen. Das Handbuch zum "Fuel Change-over" stellt der Besatzung Tabellen zur Ermittlung der Umstellzeit und des erwarteten Verbrauchs zur Verfügung. Ab August wird die Nordsee inklusive des Ärmelkanals als SECA deklariert.

Neue IMO-Konvention zum Schiffsrecycling

Derzeit arbeitet die International Maritime Organization (IMO) an einer Konvention zum umweltfreundlichen Abwracken von Schiffen, um verbesserte Bedingungen für die Arbeiter auf den Werften und mehr Schutz für die Umwelt zu erreichen. Zentrales Element der Konvention wird eine Schadstoffliste ("Inventory List") sein. Schiffseigner sollen künftig eine genaue Dokumentation über die verbauten Materialien und Werkstoffe und deren Zusammensetzung führen. Dies soll für Neubauten ebenso wie für Schiffe der Fahrenden Flotte gelten. Damit tangiert die geplante Gesetzgebung alle Reeder, nicht nur den letzten Schiffseigner.

Der Germanische Lloyd bietet die Vorbereitung und Zertifizierung der so genannten "Inventory List" jetzt schon an. Bei Neubauten lassen sich die erforderlichen Daten bereits beim Bau sammeln. Hersteller und Lieferanten müssen die Angaben zu ihren Produkten direkt an die Werft liefern. Um bei der Fahrenden Flotte die Dokumentation zu erstellen, sind Materialproben an Bord zu nehmen. Wenn die Konvention nach jetziger Planung im Jahre 2009 in Kraft tritt, müssen in kürzester Zeit fast 50.000 Schiffe der Fahrenden Flotte zertifiziert werden.

Erläuterung:
BRZ = Bruttoraumzahl, engl. gross tonnage (GT)
Die BRZ ist ein Raummaß und beschreibt die Größe eines Schiffs; sie ist eine dimensionslose Zahl, basiert aber auf dem Gesamtvolumen (V") eines in m³ vermessenen Schiffs, multipliziert mit einem von der Schiffsgröße abhängigen Faktor (k). Die BRZ-Vermessung ist seit 1994 international verbindlich.
Quelle:
Germanischer Lloyd Presse und Information
Autor:
Dr. Olaf Mager und Stefanie Normann
Email:
pr@gl-group.com
Link:
www.gl-group.com/...
Windenergie Wiki:
Hamburg




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