Meldung von NABU - Naturschutzbund Deutschland
Zum Branchenprofil von
NABU in Schleswig-Holstein weiter mit der Windkraftplanung unzufrieden
Am 3. Januar endete die Beteiligungsfrist zum 2. Entwurf der Windkraftplanung der Landesregierung, Inhalt der "Teilfortschreibung des Landesentwicklungsplans Schleswig-Holstein 2010 und Teilaufstellung der Regionalpläne für die Planungsräume I bis III (Sachthema Windenergie)". Allerdings weist auch dieser zweite Entwurf in den Augen des NABU gravierende Mängel auf. So wird auch diese Fassung dem Anspruch der Landesregierung wieder nicht gerecht, den Ausbau der Windenergie mit Naturschutzbelangen vereinbar zu gestalten. Im Gegenteil: Die Abstandserweiterung zu Siedlungen wurde oftmals mit Abstandsverringerung gegenüber Objekten des Naturschutzes erkauft. Betroffen sind vor allem die Brutplätze der besonders durch Windkraftanlagen gefährdeten Arten Seeadler, Rotmilan, Schwarz- und Weißstorch.
Die für den Landesentwicklungsplan und die Regionalpläne zuständige Landesplanungsbehörde versucht, die Unterschreitung der Mindestabstände mit dem Hinweis auf für dort vorgesehene Windkraftvorranggebiete erforderliche Artenschutzgutachten als Grundlage einer behördlichen Abwägung zu rechtfertigen. Doch diese Gutachten werden von den Windkraftbetreibern selbst beauftragt, sodass durch sogenannte "Gefälligkeitsgutachten" den Windenergievorhaben fast immer die Unbedenklichkeit bescheinigt wird.
Der NABU fordert daher, Windkraftplanungen aus den besonders konfliktträchtigen Bereichen konsequent herauszuhalten, statt sie dort mit bedenklichen 'Persilscheinen' abzusegnen. Die Stellungnahme des NABU Schleswig-Holstein zum 2. Entwurf der Windkraftplanung ist hier zu finden.
- Quelle:
- NABU
- Autor:
- Windmesse Redaktion
- Keywords:
- NABU, Schleswig-Holstein, Gutachten, Nistplatz, Abstand, Vögel, Brut, Artenschutz, Windkraftanlagen