Amprion steigt ins Offshore-Geschäft ein

In Deutschland gab es bislang eine klare Aufteilung bei der Anbindung für Offshore-Windparks: Der deutsch-niederländische Übertragungsnetzbetreiber TenneT war für die Parks in der Nordsee zuständig, während 50Hertz den Anschluss der Ostsee-Windparks übernomen hat.

Demnächst kommt ein weiterer der großen Netzbetreiber dazu: Das Dortmunder Unternehmen Amprion soll künftig ebenfalls am Offshore-Geschäft beteiligt werden. Hintergrund ist der Entwurf des Flächenentwicklungsplans des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrografie (BSH). Dieser sieht vor, dass Amprion zwei Offshore-Netzanbindungssysteme realisiert und in der Umspannanlage Hanekenfähr (Niedersachsen) anschließt. Die Idee dahinter: Der Wind-Strom soll direkt von der Nordsee näher an die großen Verbrauchszentren im Westen Deutschlands transportiert werden und so gleichzeitig das Netz im Norden entlasten.

Die Inbetriebnahme der Anbindungen ist für 2028 und 2029 vorgesehen, allerdings steht die genaue Trassenführung noch nicht fest. Amprion plant, im ersten Halbjahr 2019 vorbereitende Gespräche mit den Trägern öffentlicher Belange zu führen sowie grundlegend über das Projekt zu informieren. Das Unternehmen sieht auch vor, Teile des neuen Offshore-Teams in einem Projektbüro in Hamburg anzusiedeln.

Dr. Hans-Jürgen Brick, kaufmännischer Geschäftsführer der Amprion GmbH, sagt: "Die Integration von Offshore-Wind bildet ein zentrales Element im Umbau unseres Energiesystems. Voraussetzung sind jedoch entsprechende regulatorische Rahmenbedingungen, die eine wirtschaftliche Umsetzung ermöglichen."