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Warum EEG-Anlagen zuverlässig steuerbar und auslesbar sein sollten
Der Muttertag am 8. Mai 2016, war nicht nur ein außergewöhnlich sonniger Feiertag mit stark negativen Preisen. Es war auch das erste Mal seit Einführung der Fernsteuerbarkeitspflicht, dass eine flächendeckende Abregelung durch Direktvermarkter nicht ausreichte, um den Preisverfall zu stoppen. Eine wichtige Erkenntnis dieses Muttertags war, dass die Einrichtungen zur Fernsteuerung von Windanlagen regelmäßiger gewartet werden müssen.
Nach dem 8. Mai 2016 mussten wir feststellen, dass die Fernsteuerbarkeitsvorrichtungen vieler Anlagen nicht funktionierten. Die gleiche Erfahrung machten auch Mitbewerber, mit denen wir sprachen und die ihre Anlagen ebenfalls regeln wollten. Alle Akteure bekommen Schwierigkeiten, wenn die Fernsteuerbarkeit nicht funktioniert. Der Grund: Direktvermarkter zahlen für Ausgleichsenergie, Betreiber riskieren ihren Anspruch auf Marktprämie und die gesamte Branche beschädigt ihre Glaubwürdigkeit, dass erneuerbare Energien Systemverantwortung tragen können.
Verbesserte Qualität der Live-Daten
Laut EEG gehört zur Fernsteuerbarkeit nicht nur die Möglichkeit zu regeln, sondern auch die kontinuierliche Übertragung der Produktionsdaten in Echtzeit („Live-Daten“). Im Nachgang zum Muttertag im letzten Jahr haben wir angefangen, die Qualität unserer Live-Daten zu prüfen. Verlässliche Live-Daten erlauben ein exakteres Handeln unserer Positionen, was zu niedrigeren Ausgleichsenergiekosten führt. Zudem können wir Anlagen, deren Live-Daten falsch oder mit Unterbrechung übertragen werden, nicht präzise regeln.
Wie immer bei individuellen Anlagenkonfigurationen gibt es eine Vielzahl von Gründen, warum etwas nicht funktionieren könnte. Aber wir können uns an zwei Fehlerkategorien orientieren.
- Entweder ist die Übertragung der Daten nicht zuverlässig. Das kommt bei Anbindungen über Satellit oder DSL selten vor, aber relativ häufig bei Mobilfunkverbindungen. Hier besteht die Lösung darin, entweder den Mobilfunkbetreiber oder den Übertragungsweg zu wechseln.
- Oder die Vorrichtung muss (erneut) korrekt konfiguriert werden. Es kann sein, dass die Software in einer Endlosschleife immer denselben Wert überträgt. Oder dass der Wandlerfaktor falsch eingestellt ist und deshalb immer zu hohe oder zu niedrige Werte ausgelesen werden.
Tatsächlich ist es bei den großen Datenmengen gar nicht so einfach, systematisch falsche Werte zu erkennen. Wo es uns gelungen ist und wir unsere Kunden darauf aufmerksam gemacht haben, ließen sich die Ursachen oft recht schnell beheben.
Verbesserte Fernsteuerung
Wir haben festgestellt, dass nur sehr selten Probleme auftreten, wenn Betreiber die vom Turbinenhersteller der Anlage angebotenen Fernsteuerbarkeitslösungen genutzt haben. Grund dafür scheint zu sein, dass mit dem Wartungsvertrag der Turbine auch die Fernsteuerbarkeit regelmäßig kontrolliert wird.
Deshalb unser Tipp: Wenn Sie eine Fernsteuerbarkeitslösung eines Drittanbieters nutzen, lassen Sie diese regelmäßig warten. Nutzen Sie die Möglichkeit, angebotene Software-Updates aufzuspielen.
Das Problem zu erkennen, ist das eine. Es zu beheben, das andere. Deshalb haben wir kontinuierlich diejenigen Anlagenbetreiber angesprochen, bei denen uns Probleme bei der Fernsteuerung ihrer Anlagen aufgefallen sind. Die Arbeit trägt Früchte: Bei der letzten Abregelung im Januar 2017 funktionierten 41 von 44 Anlagen einwandfrei.
Wir werden diese Initiative künftig ausweiten und neben den preisbedingten Abregelungen auch regelmäßige Kurztests durchführen, damit wir die Anlagen präzise einsetzen können. Dadurch geben wir unseren Kunden die Gewissheit, einen aktuellen Nachweis vorweisen zu können, sollte ein Netzbetreiber Zweifel an der Fernsteuerbarkeit äußern.
- Quelle:
- Statkraft
- Autor:
- Pressestelle
- Link:
- www.statkraftdirektvermarktung.de/...
- Keywords:
- Statkraft, EEG, negative Preise
- Windenergie Wiki:
- Turbine