2024-12-22
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Wieviel kostet die Finanzierung von erneuerbaren Energien?

Ein Vergleich der Kapitalkosten zwischen EU-Mitgliedstaaten

Zwischen Mitgliedstaaten der Europäischen Union variieren die Kosten der Finanzierung von Windenergie stark. Während die gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten (WACC) im Jahr 2014 in Deutschland nur bei 3.5% lagen, betrugen sie bis zu 12% in Griechenland. Grund sind unterschiedliche, auch politisch induzierte Risiken. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie im Rahmen des DiaCore-Projekts, welche erstmals die Kapitalkosten für Windenergie an Land europaweit verglichen hat. Die Studie wurde von Ecofys, Fraunhofer ISI, eclareon, EPU-NTUA, TU Wien und LEI durchgeführt und von der Exekutivagentur für die Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen (EASME) gefördert.

Die EU hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2020 mindestens 20 % ihres Primärenergieverbrauchs durch erneuerbare Energien zu decken. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen jährlich 60 bis 70 Milliarden EUR in erneuerbare Energien investiert werden[1]. Da erneuerbare Energien im Vergleich zu konventionellen sehr kapitalintensiv sind, spielen Kapitalkosten eine entscheidende Rolle bei der Bewertung der Attraktivität einer Investition und den Kosten der Zielerreichung.

Die gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten werden durch Fremd- und Eigenkapitalkosten bestimmt. Unter Fremdkapitalkosten versteht man die Zinsrate, unter Eigenkapitalkosten die Renditeerwartung der Eigenkapitalgeber. Steigen Zinsrate und Renditeerwartung, so steigen die Kapitalkosten und damit die Gesamtkosten eines Projektes. Im Jahr 2014 lagen die Eigenkapitalkosten für Windenergie an Land zwischen 6% in Deutschland und mehr als 15% in den drei baltischen Staaten, Griechenland, Rumänien und Slowenien. Die Fremdkapitalkosten variierten zwischen 1.8% in Deutschland und 12.6% in Griechenland. Berücksichtigt man die unterschiedlichen Anteile für Fremd- und Eigenkapital an der Gesamtfinanzierung, so führt das zu gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten von 3.5% bis 12%.

Die Schere der Kapitalkosten zwischen EU-Mitgliedsstaaten geht auf. Projektentwickler sehen sich an allen Punkten der Projektplanung mit unterschiedlichen Finanzierungsbedingungen konfrontiert. Wodurch diese Abweichung zu Stande kommt? Die Risiken für Investoren sind länderabhängig und bei risikoreichen Investitionen steigen die Kapitalkosten durch Risikoaufschläge.“, erklärt David de Jager, Principal Consultant bei dem Beratungsunternehmen Ecofys.

Im Rahmen des DiaCore-Projektes hat das Forschungskonsortium mehr als 110 Interviews mit Banken und Projektentwicklern durchgeführt. Bei der Risikobewertung berechnen Investoren neben allgemeinen landesabhängigen Risiken insbesondere die politisch induzierten Risiken für erneuerbare Energien ein, also die Ausgestaltung und Verlässlichkeit des Fördersystems und der Ausbauziele. Sind die Rahmenbedingungen unsicher, zum Beispiel da rückwirkende Änderungen nicht ausgeschlossen werden können, steigen die Kapitalkosten und damit die Kosten um den anvisierten Anteil von erneuerbaren Energien am Energiesystem zu erzielen.

Mithilfe des Green X Models wurde von den Experten berechnet, dass EU-weit die Kosten für den Ausbau der Onshore Windenergie um mehr als 15% gesenkt werden könnten, wenn  sich die politischen Rahmenbedingungen in allen EU Mitgliedsstaaten auf die Qualität der besten anglichen. Eine Reduzierung der spezifischen Länderrisiken würde die Kosten noch weiter absenken.

Ausführliche Informationen und der Bericht stehen zum Download verfügbar unter diacore.eu.

[1]Financing Renewable energy in the European Energy market, Ecofys, Ernst & Young, Fraunhofer ISI, TU Vienna, 2010

Quelle:
ecofys
Link:
www.ecofys.com/...



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