2024-04-18
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Meldung von Seaports of Niedersachsen GmbH

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24. Niedersächsischer Hafentag: Neue Perspektiven der niedersächsischen Hafenentwicklung

Dialog zwischen Politik und Hafenwirtschaft wird angestrebt – Notwendigkeit des Ausbaus von Infrastruktur und Hinterlandanbindungen

Die Perspektiven und weiteren Entwicklungspotentiale der neun niedersächsischen Seehäfen standen beim 24. Niedersächsischen Hafentag in Papenburg im Fokus. Deutlich gemacht wurde die hohe Bedeutung der Seehäfen als Logistik-Drehscheiben für die deutsche Wirtschaft. Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies kündigte ein Perspektivpapier für die weitere Hafenentwicklung an, bei dessen Erstellung ein enger Dialog mit der Hafenwirtschaft angestrebt werde. Der Maritime Koordinator der Bundesregierung Uwe Beckmeyer sprach sich für die prioritäre Aufnahme der Hafenhinterlandanbindungen in den Bundesverkehrswegeplan aus.

Vor mehr als 300 Gästen aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Presse eröffnete Inke Onnen-Lübben, Geschäftsführerin der Hafenmarketinggesellschaft Seaports of Niedersachsen GmbH, heute den 24. Niedersächsischen Hafentag in Papenburg. Die Veranstaltung rückte die künftigen Entwicklungspotentiale der neun niedersächsischen Seehäfen in den Fokus. Vor dem Hintergrund der bis 2030 prognostizierten Zuwächse bei den Hafenumschlagsvolumen in Niedersachsen auf rund 81 Millionen Tonnen betonte Onnen-Lübben in ihrer Begrüßungsrede den Bedarf an Investitionen in die Infrastrukturen in den Häfen wie auch in die Hafenhinterlandanbindungen und seewärtigen Zufahrten. „Nur so können wir den steigenden Kundenanfragen weiter gerecht werden und die Häfen in Niedersachsen wettbewerbsfähig halten“, erklärte Onnen-Lübben. Angesichts knapper öffentlicher Mittel müssten Wirtschaft und Politik weiterhin in einem gemeinsamen Dialog nach Lösungen suchen um den Ausbau der Häfen voranzutreiben und damit eine Stärkung der Standorte zu erzielen. Positiv hob Onnen-Lübben die in den vergangenen Jahren bereits realisierten Investitionen seitens des Landes Niedersachsen in die Seehäfen hervor. Dazu seien durch die in den Seehafenstandorten in Niedersachsen ansässigen Hafen- und Industriebetriebe allein in 2013 etwa 134 Millionen Euro in Suprastrukturen investiert worden, was das klare Bekenntnis der Privatwirtschaft zu den Häfen untermauere.

Jan Peter Bechtluft, Bürgermeister der gastgebenden Stadt Papenburg, machte in seinem Grußwort auf die hohe Bedeutung des Hafens als trimodaler Transporthub für die Region aufmerksam. Den erfolgten Einstieg der Meyer Werft bei der finnischen STX-Werft sieht Bechtluft als große Chance, Papenburg zur Zentrale des europäischen Kreuzfahrtschiffbaus zu entwickeln und hieraus weiteres Wachstumspotential für die gesamte maritime Wirtschaft in der Region abzuleiten. Die Stadt selbst setze mit der Entwicklung des Gewerbegebiets „Bokeler Bogen“ auf eine gezielte Stärkung der maritimen Unternehmen am Standort. Erleichtert zeigte sich Bechtluft über die geplante neue Ämterstruktur der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung, die eine Sonderlösung für das Ems-Revier vorsieht: „Damit bleibt eine wichtige infrastrukturelle und verwaltungstechnische Grundlage für die Bewirtschaftung der Ems und die Funktionsfähigkeit der anliegenden Häfen erhalten.“ Als drängend bezeichnete der Bürgermeister die Klärung der Fragen zur Bewirtschaftung der Ems im Rahmen des Integrierten Bewirtschaftungsplans. Angepasste Stauzeiten der Wasserstraße für Schiffsüberführungen und die Erreichbarkeit des Seehafens Papenburg seien unabdingbar für den Erhalt mehrerer Tausend Arbeitsplätze. Nicht zuletzt verwies Bechtluft in diesem Zusammenhang erneut auf die Notwendigkeit eines Seeschleusen-Neubaus im Papenburger Hafen.

Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies betonte, dass Niedersachsen seine Hafenpolitik derzeit neu ausrichtet und ein gemeinsames Auftreten der norddeutschen Häfen verfolgt. „Die norddeutschen Häfen müssen ungeachtet des Wettbewerbs der Häfen untereinander gemeinsam auftreten. Unser Ziel muss es sein, die Schlagkraft und Wettbewerbsfähigkeit im Nordverbund zu stärken. Wir müssen das Bewusstsein für den Standort Norddeutschland und die europäische Konkurrenz schärfen.“ Um den erhöhten Anforderungen durch das steigende Umschlagsvolumen gerecht werden zu können, müssten sich die Häfen gleichzeitig auf ihre eigenen Stärken spezialisieren und ihre einzelnen Profile schärfen, so Lies. „Wir müssen die Schwerpunkte, die unsere Häfen schon heute herausgebildet haben, gezielt entwickeln. Dafür sind Neubau-, Instandhaltungs- und Unterhaltungsmaßnahmen wichtig. Unsere Politik ist auf ein leistungsfähiges Netz ausgerichtet. Dieses Netz kann sich aber nicht nur auf Niedersachsen beschränken. Häfen und Seehäfen im Besonderen sind wichtiger Bestandteil der gesamten deutschen Wirtschaft.“ Der Minister lud die Vertreter der Hafenwirtschaft außerdem dazu ein, in einem gemeinsamen Dialogprozess ein Perspektivpapier mit dem Titel „Die niedersächsischen Häfen: Perspektiven für die Zukunft“ zu erarbeiten. Es soll sich den aktuell wichtigen Themen und künftigen Erfordernissen für die maritime Branche widmen.

Uwe Beckmeyer als Maritimer Koordinator der Bundesregierung betonte in seiner Festrede ebenfalls den hohen Stellenwert der Häfen als leistungsfähige Logistikdrehscheiben für den deutschen Wirtschaftsstandort. “Deutschland lebt vom Warenaustausch. Die Seehäfen ermöglichen Im- und Exporte und sind unverzichtbar für die Versorgung unserer Wirtschaft mit Energie und Rohstoffen. Das gilt insbesondere für die niedersächsischen Häfen, die ihren Kunden ein umfassendes Dienstleistungsspektrum bieten“, so Beckmeyer. In den prognostizierten Steigerungen der Umschlagsvolumen der deutschen Seehäfen bis 2030 sah der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundeswirtschaftsministerium große Chancen, die genutzt werden müssten: „Verkehre fließen dort, wo sie können. Deshalb brauchen wir eine effiziente Verkehrsinfrastruktur. Engpässe sind teuer – für die Unternehmen, die Verbraucherinnen und Verbraucher und für die Umwelt.“ Der bedarfsgerechte Ausbau der Seehafen-Hinterlandanbindungen habe bei der Neuaufstellung des Bundesverkehrswegeplans für ihn daher Priorität, und in diesem Sinne werde die Bundesregierung auch das Nationale Hafenkonzept weiterentwickeln. Zugleich betonte Beckmeyer, dass die Bewältigung der verkehrspolitischen Herausforderungen keine einfache Aufgabe sei. „Notwendig ist eine angemessene Lastenteilung zwischen Bund und Bundesländern – und damit ist nicht nur die Küste gemeint. Die Häfen im Norden sind wichtig für unser ganzes Land. Deshalb brauchen wir den Schulterschluss mit allen Bundesländern, wenn es um die Gestaltung der wichtigsten Rahmenbedingungen für die maritime Wirtschaft geht“, so Beckmeyer abschließend.

 

Quelle:
Seaports of Niedersachsen
Email:
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