Kopenhagen: Co2-neutral in 2025?

Die Dänen sind seit jeher Vorreiter, wenn es um Windenergie geht: Bereits heute liegt der Anteil der Windenergie am nationalen Energiemix bei 33%, in sechs Jahren soll er bereits bei 50% liegen. Nun geht das Land noch einen Schritt weiter: Die Hauptstadt Kopenhagen hat die ersten drei Turbinen mitten in der Stadt aufgestellt. Nachdem auf dem flachen Land und in den umliegenden Meeren bereits Windenergieanlagen errichtet wurden, erobert nun in Kopenhagen die erneuerbare Energie auch das urbane Umfeld.

Angesichts der ehrgeizigen Pläne, die die Stadtverwaltung verfolgt, ist das allerdings auch nicht verwunderlich: Bis 2025 soll die Stadt CO2-neutral sein. Bereits vor zwei Jahren wurden entsprechende Pläne verabschiedet – und die drei nun errichteten Windräder sind erst der Anfang. 97 weitere Turbinen sollen in den nächsten Jahren folgen.

Die Regierung hat einen einfachen Plan, um die Proteste in der Bevölkerung gering zu halten: Selbstbeteiligung. Dänemark hat früh gute Erfahrungen damit gesammelt, Anteile an den Anlagen an die Bevölkerung zu verkaufen, die so nicht nur kostengünstig Strom bezieht, sondern auch an den Gewinnen beteiligt wird. „Wenn man weiß, dass man selbst oder die Nachbarn Besitzer einer Technologie sind, führt das zu einer ganz anderen Atmosphäre, als wenn der Besitzer ein multinationaler Konzern ist“, kommentiert Vad Mathiesen, Professor für Energie an der Universität von Aalborg gegenüber Newsweek das Erfolgsrezept.

Auch in Deutschland setzen viele Gemeinden auf den Anteilsverkauf und erhöhen so die Akzeptanz in der Bevölkerung. Es bleiben zwar Probleme bezüglich der Optik der Anlagen, aber letztlich gibt es keine Alternativen. Kopenhagen hat insofern Zugeständnisse gemacht, als dass der derzeitige Plan vorsieht, in architektonisch sensiblen Gegenden keine Windräder aufzustellen.