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Chinesen auf dem Vormarsch
Die Chinesen wollen in den kommenden Jahren massiv in die Windenergie investieren: Bis 2020 plant die asiatische Großmacht eine Leistung von 200 GW im eigenen Land zu installieren. Momentan verfügt China über 75 GW, was schon dicht an der europäischen Gesamtleistung von derzeit 90 GW liegt.
In den letzten Jahren haben Chinesen stark aufgeholt und sich technisches Know How angeeignet: Dauerte es früher noch zwei Tage, eine Anlage aufzustellen, schaffen die Arbeiter von Goldwind es mittlerweile an einem Tag.
Allerdings schafft diese Geschwindigkeit auch große Probleme: Zum einen sind die besonders windreichen Regionen sehr weit entfernt von den großen Städten, die den meisten Strom benötigen. Zum anderen sind die Netze von dem Zusatz an Windstrom vollkommen überfordert. Ausgelegt auf Kohlestrom, der momentan noch über 75 Prozent der chinesischen Energie stellt, hakt es sowohl beim Netzausbau, als auch beim Handling mit der unregelmäßiger fließenden Energie aus Windkraft.
Da die Netze überlastet sind, müssen selbst an windreichen Tagen immer wieder Anlagen und ganze Windparks abgeschaltet werden. Im letzten Jahr bewegte sich der Anteil bei 20 bis 30 Prozent der Anlagen, die zu irgendeinem Zeitpunkt im Jahr stillstehen mussten.
Ein weiteres Problem stellt der enorm große Energiebedarf der Chinesen insgesamt dar. Im Moment liegt der Anteil der Windenergie nur bei 2 Prozent, aber Liming Quiao, Direktor des Global Wind Energy Council (GWEC), betont gegenüber BBC die Größe des Landes: „Zwei Prozent mögen nach wenig klingen, sind aber sehr viel, wenn man bedenkt, wie viel Energie die Chinesen benötigen. Tatsächlich hat die Windenergie letztes Jahr die Atomenergie überholt, sodass Windstrom die Nummer Drei nach Kohle und Wasser ist.“
Allein die Größe des Marktes sorgt dafür, dass mittlerweile in China Windkraftanlagen in Massenproduktion hergestellt werden können. Dies wiederum führt zu einem Preisverfall, aber auch zu ständigen Innovationen auf dem Markt.
Bisher haben die meisten chinesischen Hersteller vor allem westlichen Turbinen in Lizenzarbeit hergestellt. Dies wird sich in Zukunft ändern, denn mittlerweile designt man selbst Anlagen. Es dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein, bis China über den eigenen Markt hinaus diese auch im Rest der Welt anbieten wird.
Die Entwicklung der Windkraft wird außerdem sehr stark von der Regierung gefördert, da Peking gegen die starke Umweltverschmutzung vorgehen muss. Vor allem die Großstädte sind immer wieder von Smog betroffen, der die Bevölkerung krank macht. Allein aus diesem Grund stehen erneuerbare Energien weit oben auf der Prioritätenliste der chinesischen Regierung.
Wenn es einem Land in der Welt gelingen kann, die Windkraft zu industrialisieren und konkurrenzfähig zu den anderen Möglichkeiten der Energiegewinnung zu machen, dann sind das aus den oben genannten Gründen die Chinesen.
- Quelle:
- BBC / Windmesse
- Link:
- www.bbc.co.uk/...
- Windenergie Wiki:
- Windpark, Turbine