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Studie: Krisen verzögern Netto-Null-Ziele
Wie der Weltklimarat erst kürzlich wieder betonte, müssen bereits im laufenden Jahrzehnt die CO2-Emissionen um fast die Hälfte zurückgehen, um die Klimaziele zu erreichen. Auch der Umstieg auf Erneuerbare Energien müsste wesentlich schneller erfolgen, als die derzeitigen Pläne vorgeben.
Wie die Studie „The Decade that Matters 2.0“ von BayWa r.e. nun belegt, sorgen Krisen immer wieder dafür, dass diese Ziele nach hinten verschoeben werden müssen. So erwarten politische und Unternehmensentscheider in Europa und den USA, dass der Krieg in der Ukraine die globalen Netto-Null-Ziele bis zu drei Jahre verzögert. Der Ausblick der deutschen Befragten sieht sogar noch negativer aus: Hier geht man von einer Verzögerung von vier Jahren aus.
Trotzdem ist nicht von der Hand zu weisen, das die Klimakrise und verschiedene Konflikte die Energiewende auch beschleunigen. Allein um unabhängig von Russlands fossiler Energie zu werden, haben viele Länder den Ausbau von Erneuerbaren massiv hochgeschraubt oder arbeiten daran, die Energiewende zu beschleunigen. 96 Prozent der befragten Unternehmen beziehen bereits jetzt erneuerbare Energien oder planen es für die Zukunft und 53 Prozent geben an, dass steigende Energiepreise die eigene Nachhaltigkeitsstrategie vorangetrieben haben.
„Zwei Jahre nach der ersten ‚Decade That Matters‘ Studie ist deren Stoßrichtung aktueller denn je. Die Klimakrise hat weltweite Auswirkungen und kümmert sich nicht um Rezessionen, Politik, Grenzen oder die Anpassungsgeschwindigkeit der Menschheit“, sagt Matthias Taft, CEO bei BayWa r.e. „Der Krieg in der Ukraine hat zwar die Umstellung auf Erneuerbare Energien beschleunigt, aber gleichzeitig die kurzfristige Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen erhöht. Die Umfrage zeigt jedoch, dass der Handlungsdruck in der Öffentlichkeit, in der Politik und bei Wirtschaftsentscheidern bekannt ist. Die Richtung ist klar, aber das Tempo ist entscheidend, da jede Verzögerung die Gefahr einer weiteren Verschärfung der Klimakrise birgt. Die aktuelle Geschwindigkeit ist nicht schnell genug.“
Für die Studie wurden 3.000 Führungskräfte aus Wirtschaft und Politik in der EU, Großbritannien und den USA befragt. Zudem wurde mit Social Listening-Tools der öffentliche Online-Diskurses analysiert.
Probleme bereiten weiterhin regulatorische Hindernisse. „Der regulatorische Rahmen in Europa bietet weiterhin nicht genügend Unterstützung, um die Ausbauziele für Erneuerbare Energien auch wirklich erreichen zu können. Hier in Deutschland sehen wir es beispielsweise mit den Einschränkungen für Floating-PV. Unser Bericht ist ein weiterer Weckruf dafür, dass Wirtschaft und Politik den Weg in Richtung Energiewende schneller ebnen und beschreiten müssen“, so Taft.
- Quelle:
- BayWa r.e.
- Autor:
- Windmesse Redaktion
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- presse@windmesse.de
- Keywords:
- BayWa re, Studie, Krise, Krieg, Ukraine, Energiewende, Verzögerung, fossil erneuerbare Energie, Nachhaltigkeit, Umfrage, Unternehmen