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Riesiges Potenzial von Schwellenländern nutzen
Der Wettlauf gegen die Zeit, der der Kampf gegen die Klimakatastrophe ist, kann nur gewonnen werden, wenn alle Nationen an einem Strang ziehen. Dazu gehört auch der Ausbau von erneuerbaren Energien in Schwellenländern und Ländern des globalen Südens. Allein um den Temperaturanstieg bis Ende dieses Jahrhunderts auf 1,5°C zu begrenzen, muss das jährliche Volumen des Windenergiezubaus im kommenden Jahrzehnt um etwa das Vierfache gesteigert werden, so das Global Wind Energy Council (GWEC). Das ist eine enorme Herausforderung, die nur mit einer gemeinsamen Vision und engen Zusammenarbeit zwischen Regierungen, Industrie und Gesellschaft zu schaffen ist.
Eine Schlüsselrolle nehmen dabei die Länder des globalen Südens und die Schwellenländer ein. Ein neuer Bericht von GWEC und BVG Associates nimmt daher fünf dieser Länder in den Fokus und beleuchtet ihr enormes Windenergiepotenzial, das bislang zum großen Teil nicht ausgeschöpft wird. In nur fünf Jahren könnten die Länder Argentinien, Kolumbien, Ägypten, Indonesien und Marokko eine Kapazität von 3,5 GW an Windenergie aufbauen. Dadurch würde die einheimische Wirtschaft Zusatzeinnahmen von 12,5 Mrd. USD erhalten und 130.000 Vollzeitarbeitsplätze geschaffen werden.
Ben Backwell, Geschäftsführer von GWEC, betont: „Die Energiewende ist eine Chance für Länder in allen Regionen der Welt, ihre Wirtschaft auf der Grundlage von sauberer Energie, grünen Arbeitsplätzen und sicherer Energieversorgung neu aufzubauen und zu entwickeln. In diesem Bericht wird dargelegt, wie klare politische Verpflichtungen, der Ausbau der Infrastruktur und die Vereinfachung der Genehmigungsvorschriften das Potenzial für erneuerbare Energien und umfangreiche Investitionen in diesen fünf Ländern freisetzen werden.“
Dabei muss in den Ländern nicht bei Null angefangen werden. Ägypten hat sich bereits ehrgeizige Ziele zum Ausbau der erneuerbaren Energien gesetzt und in den letzten Jahren Kooperationen u.a. mit dem deutschen Siemens-Konzern angestoßen. Große Windparks befinden sich im Bau oder sind in den kommenden Jahren geplant. Aber auch hier schlummert noch Potenzial. Ein beschleunigter Ausbau würde zu 45 % mehr Windkraftanlagen führen, was zusätzlichen 1,15 GW, 164.000 zusätzlichen Vollzeitarbeitsplätzen und potenziell mehr als 2 Mrd. US$ für die Wirtschaft entsprechen würde.
Ideale Gegebenheiten für Wind, Solar und Wasserstoff sind in Marokko vorhanden. Nun ist die Politik gefordert. (Bild: Pixabay)
Der Schlüssel dazu liegt vor allem in der Politik, die ihr Wirken noch stärker auf das Gelingen der Energiewende ausrichten muss: „Eine proaktive Politik und die Zusammenarbeit mit der Industrie und den Investoren können zu einem beschleunigten Ausbau der Windenergie und der erneuerbaren Energien führen, was neue Arbeitsplätze, eine neue Hightech-Produktion und ein beschleunigtes Wachstum für die Entwicklungsländer bedeutet“, so Blackwell.
In Marokko sieht die Situation ähnlich aus. Neben dem Ausbau von Wind- und Solaranlagen steht hier in Zusammenarbeit mit den Europäern auch der Aufbau einer Infrastruktur für grünen Wasserstoff im Fokus.
In Südamerika ist das Potenzial laut des Berichts ‚Capturing economic opportunities from wind power in developing economies‘ ähnlich groß. Länder wie Brasilien oder Chile sind seit Jahren mit dem Ausbau ihrer Ressourcen beschäftigt, Kolumbien und Argentinien hinken noch hinterher. Dabei würden beide Länder profitieren: 64.000 neue Arbeitsplätze für Argentinien, sogar 150.000 in Kolumbien plus massive Einnahmen für den jeweiligen Staatshaushalt.
Die Investoren sind bereit, nun muss die Politik den Grundstein legen: „Die Zeit zum Handeln ist jetzt gekommen, und die Länder müssen eine Politik festlegen, die ihren Klima- und Energieambitionen entspricht. Dieser Bericht zeigt auf, wie die politischen Entscheidungsträger die allgemeinen Hürden überwinden können, um diese Maßnahmen zu ergreifen“, so Blackwell.
- Autor:
- Katrin Radtke
- Email:
- presse@windmesse.de
- Keywords:
- GWEC, Bericht, Schwellenland, Ägypten, Marokko, Kolumbien, Argentinien, Indonesien, Potenzial, Windkraft, Ausbau, Energiewende, Politik
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