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Spionage in der Nordsee
Der Chef des niederländischen Militärgeheimdiensts MIVD, General Jan Swillens, hat auf einer Pressekonferenz, über einen Vorfall mit einem russischen Schiff berichtet. Vor einigen Monaten sei ein russisches Schiff bei einem Offshore-Windpark in der Nordsee entdeckt worden, als es versucht habe, die Energieinfrastruktur auszukundschaften. Das Schiff wurde von Schiffen der niederländischen Marine und Küstenwache aus der Nordsee eskortiert, bevor ein möglicher Sabotageversuch erfolgen konnte, wie unter anderem DutchNews berichtete.
"Wir haben in den letzten Monaten gesehen, wie russische Akteure versucht haben, die Funktionsweise des Energiesystems in der Nordsee aufzudecken. Das ist das erste Mal, dass wir das gesehen haben", so Swillens. "Russland kartiert, wie unsere Windparks in der Nordsee funktionieren. Sie sind sehr daran interessiert, wie sie die Energieinfrastruktur sabotieren können."
Zu kritischen Offshore-Infrastrukturen gehören auch Internetkabel, Gasleitungen und Windkraftanlagen. "Russland zeichnet diese Infrastruktur heimlich auf und unternimmt Aktivitäten, die auf Vorbereitungen für Störungen und Sabotage hinweisen", so die niederländischen Geheimdienste MIVD und AIVD in einem gemeinsamen Bericht. Die Niederlande reagierten mit der Ausweisung von russischen Diplomaten.
Der Bericht dürfte auch für andere Meeresanrainerstaaten wie Deutschland, Polen und Großbritannien von Interesse sein, deren Infrastruktur ebenfalls Ziel von Spionage- oder Sabotageakten sein könnte. Im vergangenen Jahr wurden durch vier Sprengungen die beiden Ostseepipelines von Nord-Stream zerstört. Der Westen vermutet Russland hinter der Aktion.
- Autor:
- Windmesse Redaktion
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- Niederlande, Russland, Sabotage, Spionage, Infrastruktur, kritisch, offshore, Windkraft, Windpark, Energiesystem, Deutschland